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Ausstellung im Ballhaus

Riesenspinne kommt nach Rosenheim: Das möchte Giovanno Neigert mit seinen Tieren bewirken

Mit der größten Vogelspinnenart der Welt reist Giovanno Neigert von Stadt zu Stadt. Nun kommt er nach Rosenheim.
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Mit der größten Vogelspinnenart der Welt reist Giovanno Neigert von Stadt zu Stadt. Nun kommt er nach Rosenheim.

Pelzig, haarig, gruselig: Spinnen lösen bei vielen Menschen Angst und Panik aus. Aber nicht bei Giovanno Neigert. Der Experte für Spinnen und Insekten kommt nach Rosenheim, um den Menschen die Angst vor den Tieren zu nehmen. Wie das gelingen soll und warum es auch schon mal brenzlig wurde.

Rosenheim – Spinnen haben es Giovanno Neigert angetan. Seit vielen Jahren reist er mit mehreren Spinnen- und Insektenarten von Stadt zu Stadt. Am 19. November kommt er nach Rosenheim und im Gepäck, die größte Vogelspinnenart der Welt. Im OVB-Interview erklärt er, was das Faszinierende an seinen tierischen Freunden ist und warum man keine Angst vor ihnen zu haben braucht.

Wie viele Tiere haben Sie?

Giovanno Neigert: Ich habe über 500 Exemplare. Allerdings sind nur 100 davon lebendig. Bei dem Rest handelt es sich um präparierte Tiere. Einige Arten davon sind schon vor langer Zeit ausgestorben. Zu den lebendigen Tiere zählen einige Arten von Vogelspinnen, Skorpione, Schaben und Heuschrecken. Ich habe aber auch verschiedene Exemplare von Schmetterlingen, Käfern, Gottesanbeterinnen und riesige Achatschnecken.

Wie kommt es, dass Sie so viele Tiere haben?

Neigert: Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Mit elf Jahren habe ich in einer kleinen Zoofachhandlung in meiner Nachbarschaft ausgeholfen. Der Besitzer gab mir Einblicke in seinen Beruf und erzählte mir alles über die Tiere. Dann durfte ich auch selbst Hand anlegen und zum Beispiel die Terrarien der Spinnen neu dekorieren. So entstand die Faszination für die Tiere. 2011 habe ich mich dann mit meinen Tieren selbstständig gemacht und zeige sie in Ausstellungen.

Sind einige von Ihren Tieren giftig?

Neigert: Alle meine Vogelspinnen sind giftig. Aber die Symptomatik ist wie bei einem Wespenstich. Es schwillt an und schmerzt dann für ein oder zwei Stunden. Dann ist aber auch schon wieder alles vorbei. Meine Tiere werden als „mindergiftig“ eingestuft. Also ist kein Stich von ihnen für den Menschen tödlich. Lebensgefährliche Tiere, wie die schwarze Witwe, darf ich gar nicht halten.

Mit elf Jahren entwickelte Giovanno Neigert die Faszination für Spinnen und anderen wirbellosen Tieren.

Welche ist die größte Spinne, die Sie haben?

Neigert: Das ist die Theraphosa blondi (Goliath Vogelspinne), die größte Vogelspinnenart der Welt. Aber leider ist unser größtes Exemplar vor Kurzem gestorben, denn die weibliche Theraphosa wird zwischen 20 und 25 Jahre alt und kann einen Durchmesser von über 30 Zentimeter bekommen. Wir haben derzeit wieder ein junges Exemplar in unserer Ausstellung. Tatsächlich ist auch für mich die ausgewachsene Theraphosa immer wieder befremdlich, wenn ich sie auf Börsen oder bei bekannten Züchtern sehe. Denn so eine große Spinne sieht man doch sehr selten.

Sie zeigen Ihre Tiere bei einer Ausstellung. Ist es schon mal vorgekommen, dass ein Tier abgehauen ist?

Neigert: Ja, sowas ist schon mal passiert. Aber nicht während einer Ausstellung. Sondern als wir das Terrarium aufgemacht haben, um es zu reinigen. Gerade die baumbewohnenden Vogelspinnen sind blitzschnell. Aber jedes Tier, das mal entwischte, haben wir sofort wieder eingefangen.

Schon mit elf Jahren arbeitete Giovanno Neigert mit großen Vogelspinnen zusammen. Die Begeisterung für die Tiere hält bis heute an.

Und gab es schon einmal eine brenzlige Situation während einer Ihrer Ausstellungen?

Neigert: Ein erwachsener Mann besuchte unsere Ausstellung. Er hat sich zwei, drei Terrarien angeschaut und ist plötzlich ohnmächtig zusammengebrochen. Wir haben ihn sofort aufgerichtet und ihm etwas zu trinken gegeben. Ihm ging es schnell wieder besser. Er erzählte uns, dass er ein beklemmendes Gefühl verspürte und ihm dann schwarz vor Augen wurde. Der Mann hatte Angst vor den Spinnen. Sie zu sehen, war zu viel für ihn.

Wie gehen Sie damit um, wenn ein Besucher Angst vor Spinnen hat?

Neigert: Zu unserer Ausstellung kommen vor allem Menschen, die Angst vor diesen Tieren haben. Wir versuchen die Spinnen dem Menschen näherzubringen. Dafür räumen wir zunächst mit Vorurteilen auf und beantworten alle Fragen. Dann konfrontieren wir den ängstlichen Besucher zuerst mit einer Exuvie. Das ist die abgestorbene Haut einer Vogelspinne, die exakt so aussieht wie die Spinne mit all ihren Haaren. Der Besucher soll sich erst damit vertraut machen. Wenn er sich an das haarige Gefühl gewöhnt hat, holen wir eine kleine Vogelspinne dazu. Der Besucher kann die Beine und dann die ganze Spinne streicheln. So gehen wir Schritt für Schritt vor, bis der Besucher die Vogelspinnen in den eigenen Händen hält.

Fürchten sich die Besucher nur vor den Spinnen oder auch vor anderen Tieren?

Neigert: Ich glaube, der Hauptaspekt ist nicht die Angst, sondern der Ekel vor den Spinnen. Und ich denke, das liegt an dem außergewöhnlichen Aussehen der Tiere. Spinnen haben acht Beine und mehrere Augen, für manche ist das zum Ekeln.

Informationen zu Ausstellung

Die Riesenspinnen- und Insektenausstellung „Insectophobie“ findet am 19. November von 11 Uhr bis 18 Uhr statt. Im Ballhaus in der Weinstraße 12 in Rosenheim können die Besucher den pädagogischen Streichelzoo besuchen.

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