Landes-Jazzfestival kommt nach Rosenheim
„Le Pirate“ hat große Pläne für den Sommer: Das erwartet die Besucher 2023
Der „Kulturanker der Region“ - das Le Pirate in Rosenheim - hat 2023 viel vor. Auch in diesem Jahr will die Bar wieder regelmäßige Konzerte veranstalten. Und im Sommer jagt dann ein Highlight das nächste. Das ist alles geplant.
Rosenheim – Mit 2.500 Euro haben der Freistaat Bayern und der bayerische Musikrat den Rosenheimer Jazzclub „Le Pirate“ ausgezeichnet. Geld, das der „Kulturförderverein Le Pirate Rosenheim e.V.“ gut gebrauchen kann. Immerhin haben sie einiges für das kommende Jahr geplant: Neben den regelmäßigen Konzerten in der Bar am Ludwigsplatz richtet der Verein im Sommer das Landesjazzfestival aus und feiert den 50. Geburtstag des „Pirate“ mit einem breiten Programm. Und ganz nebenbei hat der Verein sein 100. Mitglied aufgenommen.
Landesjazzfestival im Sommer 2023 in Rosenheim
„Das kann man so sagen“, antwortet Wolfgang Lentner auf die Frage, ob er derzeit viel Arbeit hat. Er ist 1. Vorsitzender des Kulturvereins und bucht die Künstler und Bands für das Programm im „Le Pirate“. Damit ist er einer der Hauptverantwortlichen dafür, dass der Freistaat und der Musikrat den Club prämiert haben. Konkret hat das Programm für die Open-Air-Konzerte am Ölberg im Sommer 2022 die Jury überzeugt. „Aber es ist auch eine Auszeichnung für unsere kontinuierliche Arbeit“, sagt Lentner.
Das Preisgeld soll nun in die Gagen für das Landesjazzfestival fließen, für dessen Ausrichtung das „Le Pirate“ den Zuschlag bekommen hat.
Namhafte Künstler aus der ganzen Welt
Namhafte Künstler aus der ganzen Welt, wie der Posaunist Nils Landgren, kommen nach Rosenheim, um dort vom 27. Juli bis zum 5. August 2023 zu spielen – wieder Open-Air am Ölberg. Auch ein Open-Air-Kino mit Livemusik und Auftritte des Landesjugendjazzorchesters im Ballhaus sind geplant. Viel Aufwand – und vor allem teuer: Das Preisgeld reiche in etwa für eine Gage, sagt Lentner. „Beim Landesjazzfestival komme ich an meine Grenzen“, sagt er.
Auch die Stadt Rosenheim unterstützt den Förderverein: Derzeit finden Gespräche über die Finanzierung und mögliche Sponsoren statt. „Das ,Le Pirate‘ ist ein Kulturanker in der Region“, sagt Wolfgang Hauck, Kulturreferent der Stadt Rosenheim. „Dass das Festival nach Rosenheim kommt, zeigt die Beständigkeit des Wirkens des Fördervereins. Ich kann allen Bürgern nur empfehlen, sich Zeit dafür zu nehmen.“ Und auch die Raiffeisenbank und der Immobilientreffpunkt unterstützen das „Le Pirate“.
50. Geburtstag der Jazzbar
Doch vor dem Landesjazzfestival steht noch ein Fest an: Das „Le Pirate“ feiert im Sommer seinen 50. Geburtstag. Der Verein arbeitet schon an einer Festschrift und will in Schaufenstern des Stadtmuseums und der Stadtbibliothek alte Flyer und Plakate ausstellen. Vor allem aber soll es noch mehr Live-Musik geben. Auf einer Open-Air-Bühne am Grünen Markt sollen im Rahmen des Stadtfestes am Samstag, 24. Juni, von 15 Uhr bis Mitternacht insgesamt sechs Bands spielen, darunter die Rhythm and Blues Band „blues4use“ und das „Munich Hardbop Sextett“. Lentner will nicht ausschließen, dass es noch mehr werden.
Am Sonntag, den 25. Juni, soll es ein Jazz-Frühschoppen geben. „Wir wollen in dieser Zeit den Ludwigsplatz gestalten“, sagt er. Um das zu schaffen, ist der Kulturförderverein in den vergangenen Jahren deutlich angewachsen. Mit Hanna Stauber, Tochter des Gitarristten Philipp Stauber, kam jetzt das 100. Mitglied dazu.
Im Rahmen einer „Jamsession“ am Donnerstag spielte sie erst selbst und überreichte dann Hanna Vogt vom Vorstand des Kulturfördervereins ihre Beitrittserklärung. Die große Anzahl zahlender Mitglieder zahlt sich wortwörtlich aus: Im Januar konnte der Verein die letzte Rate für die Räume am Ludwigsplatz abzahlen, das „Le Pirate“ ist damit in öffentlicher Hand. Und auch der Umsatz in der Bar liege inzwischen weit über dem, was vor Gründung des Vereins hereingekommen sei: „Wir sind inzwischen über unsere Eltern hinausgewachsen“, sagt Lentner.
Kurt-Maas-Preisträger am Sonntag im „Le Pirate“
Das liegt auch daran, dass regelmäßig Konzerte im „Pirate“ stattfinden. Am Sonntag, 19. Februar, spielt der Gitarrist Elias Prinz Gipsy-Jazz im Stil des legendären Jazz-Musikers Django Reinhardt. Prinz hat vor kurzem den renommierten „Kurt Maas Jazz-Award“ gewonnen.
„Wir sind sehr stolz auf diesen Zufall“, sagt Lentner. Das Konzert sei schon lange vor der Preisverleihung geplant gewesen. „Es zeigt, dass wir den Riecher haben, gute Musiker schon vorher zu entdecken.“ Das Konzert beginnt am Sonntag um 20 Uhr im „Le Pirate“, der Eintritt kostet 20 Euro.