Inhaber sprechen über Gründe
Traurige Nachricht für Esoterik-Fans: Rosenheimer Bücherinsel im Atrium schließt
Die Rosenheimer Bücherinsel ist bald Geschichte. Nach 34 Jahren schließt das liebevoll geführte Geschäft im Atrium in wenigen Wochen für immer seine Pforten. Jetzt sprechen die beiden Inhaber über die Gründe.
Rosenheim - Priyanka und Lars Thiede haben viel Liebe und Energie in ihren Laden gesteckt. Liebevoll ist er selbst jetzt noch dekoriert und eingerichtet, auch wenn sich das Angebot seit Bekanntgabe der Ladenschließung schon sehr ausgedünnt hat.
Priyanka und Lars Thiede fiel die Entscheidung, die Bücherinsel zu schließen, schwer. Aber sie sind sich sicher, dass es der richtige Schritt für sie beide ist. „Wir ziehen nach Augsburg in die Nähe der Tochter“, erzählt Priyanka Thiede. Die 60-jährige will mehr Zeit mir ihrem Enkelkind verbringen und damit auch ihre berufstätige Tochter entlasten: „Jetzt haben wir für so einen Schritt noch die nötige Kraft.“
Interesse an Nachfolge bekundet
Eine Zeitlang sah es so aus, als könne die Bücherinsel auch ohne Ehepaar Thiede weiterbestehen. „Es gab jemanden, der hat sich für die Nachfolge interessiert“, so Priyanka Thiede. Aber diese Pläne zerschlugen sich, als vor etwa einem Jahr die Vermieterin des Geschäfts verstarb: „Dadurch ist ungewiss, wie es überhaupt mit den Räumlichkeiten weitergeht“.
Gegründet wurde die Bücherinsel vor 34 Jahren von der Schwiegermutter von Priyanka Thiede. Vor 32 Jahren übernahm ihr Mann das Geschäft und sie unterstützt ihn bei dieser Aufgabe seit 17 Jahren. Zu kaufen gab es in der Bücherinsel von Tarot-Karten, Klangschalen und Räucherwerk über Bücher, Postkarten und Schmuck bis hin zu Edelsteinen und Dekoartikel alles rund um die Esoterik. „Vor 34 Jahren war dieses Angebot noch völlig einzigartig in der Region. Aber auch jetzt galten wir noch als die bestsortierte esoterische Fachbuchhandlung Südbayerns“, so Priyanka Thiede. Außerdem fanden in der Bücherinsel regelmäßig Vorträge zu verschiedenen Themen rund um die Esoterik statt, die ebenfalls auf große Resonanz stießen.
Tränen bei der Abschiedsfeier
Für viele der Kunden war die Bücherinsel mehr als ein Geschäft. „Es war nicht nur eine Bücherinsel, sondern auch ein Treffpunkt, ja eine Herzensinsel“, so Priyanka Thiede. Esoterik-Anhänger hätten den Laden von Anfang auch dazu genutzt, um sich auszutauschen und miteinander ins Gespräch zu bekommen. Als dann vor einigen Wochen eine kleine Abschiedsfeier veranstaltet wurde, flossen bei einigen der treuen Stammkunden sogar Tränen. „Das war sehr bewegend“, erzählt die Ladeninhaberin. Am 22. April schließt die Bücherinsel endgültig ihre Pforten.