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Sogar die bayerische Regierung ist involviert

Nur noch wenige Tage? „Alter Wirt“ in Aising soll vor Abriss stehen – So geht es weiter!

Der „Alte Wirt“ in Aising soll einem Video der Freien Wähler zufolge in diesen Tagen abgerissen werden, im Außenbereich sind hingegen nur wenig Anzeichen zu erkennen.
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Der „Alte Wirt“ in Aising soll einem Video der Freien Wähler zufolge in diesen Tagen abgerissen werden, im Außenbereich sind hingegen nur wenig Anzeichen zu erkennen.

Aufregung in Rosenheim: In einem Video verkünden die Freien Wähler, dass der Alte Wirt in Aising in wenigen Tagen abgerissen wird. Und das, obwohl sich nach wie vor Menschen für den Erhalt einsetzen – sogar in hohen politischen Kreisen. Wie weit die Pläne sind und wie es weitergeht.

Rosenheim – Noch ist nicht viel zu erkennen. Keine Spur von Abrissbirnen, Baggern oder anderen Baufahrzeugen. Erst beim genaueren Hinschauen wird klar, dass im „Alten Wirt“ in Aising etwas passiert. Auf der Rückseite des Gebäudes stehen zwei rote und ein großer grüner Container, ein Teil des Parkplatzes ist von einem Absperrband umgeben. Aus dem Inneren der Wirtschaft ist hin und wieder ein Klopfen zu hören. Nichts Ungewöhnliches für ein leerstehendes, baufälliges Gebäude. Wenn da nicht das Video wäre, welches Josef Lausch, Rosenheimer Landtagsabgeordneter der Freien Wähler, vor einigen Tagen in den sozialen Medien veröffentlichte.

Freie Wähler verkünden Abriss des „Alten Wirts“ in Aising

Darin steht Lausch zusammen mit Jacob Buys, Kreisvorsitzender der Jungen Freien Wähler und Julia Baumann aus Rosenheim am Parkplatz des Alten Wirts und erklärt, dass dieser in wenigen Tagen abgerissen wird. Angeblich noch vor den Osterfeiertagen. Passiert ist bislang nichts – zumindest bis Dienstag (22. April). Bis auf die Arbeiten im Inneren, sieht das leerstehende Gebäude genauso aus, wie in den vergangenen Jahren auch.

Über die Zukunft des Wirtshauses, das seit 2013 geschlossen ist und der Brauerei Auerbräu gehört, wird seit Jahren diskutiert. Im vergangenen Jahr gab die Brauerei bekannt, dass es zusammen mit der „Meine Volksbank Raiffeisenbank“ – Eigentümerin des Nachbargrundstücks – die Überlegungen gibt, den Wirt abzureißen und auf dem ganzen Gelände unter anderem eine Bankfiliale, Wohnungen, einen Nahversorger und eine neue Gastronomie mit Biergarten zu bauen. Ein Kaufvertrag oder ein verbindlicher Zeitplan sei damals noch nicht beschlossen worden.

Inzwischen steht auch ein großer grüner Container vor dem alten Wirtshaus.

Petition aus Rosenheim im Bayerischen Landtag

Die Pläne sorgten bei vielen Menschen – vor allem in Aising und Pang – dennoch für Unmut. Kurzerhand stellte die Interessengemeinschaft (IG) Rosenheim Süd in der ganzen Stadt Banner auf, um für den Erhalt des „Alten Wirts“ zu werben. Auch, weil für sie das Gebäude eigentlich unter Denkmalschutz stehen müsste. Dieser wurde vom Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nicht anerkannt. Der „Alte Wirt“ dürfte deshalb jederzeit abgerissen werden.

Nun könnte Bewegung in die Sache kommen, das glaubt auch Claudia Schütz. Die Architektin hat in den vergangenen Monaten zusammen mit der IG dafür gekämpft, dass der „Alte Wirt“ wieder hergerichtet und eben nicht abgerissen wird. „Das wäre ein Trauerspiel und widerspricht sämtlichen aktuellen Erkenntnissen, nicht nur in Bezug auf den Denkmalschutz, sondern auch was zukunftsgerichtet die Ressourcenschonung und den Klimaschutz betrifft“, sagt sie. Daher hat sie im November 2024 eine Petition zum Erhalt des Wirtshauses an den Bayerischen Landtag geschickt.

Staatsregierung soll sich mit Wirthaus beschäftigen

Diese wurde dort Anfang April im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst behandelt. Dort ist man Josef Lausch und Claudia Schütz zufolge fraktionsübergreifend zu dem Entschluss gekommen: Der „Alte Wirt“ sollte erhalten werden. Bestätigten konnte das die Pressestelle des Bayerischen Landtags auf OVB-Anfrage bislang nicht.

Der Parkplatz ist bereits mit einem Absperrband abgesperrt.
An einer Mauer liegen neben mehreren Containern auch Metallrohre.

Von dort heißt es nur, dass ein Beschluss nach Paragraf 80 Nummer 3 der Geschäftsordnung für den Bayerischen Landtag gefasst wurde. Danach wurde die Petition als „Material“ an die Staatsregierung überwiesen. Das passiere dann, „wenn das Anliegen als nicht unberechtigt erscheint, seine Umsetzung jedoch die Änderung einer Rechtsvorschrift voraussetzt“, teilt Pressesprecherin Carolin Kubon mit. Mit der Beschlussfassung werde die Staatsregierung gebeten, „das Anliegen der Petition im Rahmen einer etwaigen Änderung der einschlägigen Vorschriften als Arbeitsgrundlage mit heranzuziehen“.

Gerüchte um Änderung des Denkmalschutzgesetzes

Die benötigte Gesetzesänderung betrifft das Denkmalschutzgesetz, sagt Claudia Schütz. Eine Novellierung des Gesetztes werde derzeit vorbereitet, weiß die Innenarchitektin aus Kreisen des Landesdenkmalrates. Vermutlich solle demnächst in einen Artikel aufgenommen werden, dass Gebäude auch als Denkmäler angesehen werden, wenn diese eine „ortsbildprägende Bedeutung“ haben. Schütz ist sich sicher: „Damit könnte der ‚Alte Wirt‘ unzweifelhaft nachqualifiziert werden und Schutzstatus erhalten.“ Der Eigentümer werde finanziell entschädigt. Heißt: Das Gebäude stünde plötzlich unter Denkmalschutz und dürfte doch nicht abgerissen werden.

Auch deshalb könnte das Abriss-Thema plötzlich wieder aktuell geworden sein, glaubt die Rosenheimerin. Wie es tatsächlich mit dem „Alten Wirt“ weitergeht, dazu wollte sich Auerbräu auf OVB-Anfrage nicht äußern. „Informationen zum Thema werden am 29. April in einer Pressekonferenz mitgeteilt und an die Öffentlichkeit gegeben“, teilt ein Pressesprecher des Unternehmens mit.

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