„Essen am Samstag“ im Pfarrzentrum Heilig Blut
Fünf-Gänge-Menü gegen Einsamkeit: Wie die Rosenheimer Leibspeise Bedürftigen hilft
Die steigenden Lebensmittelpreise haben die Situation für viele Bedürftige nochmals verschlechtert. Um diesen unter die Arme zu greifen, veranstaltet die Rosenheimer Leibspeise wieder das „Essen am Samstag“. Obwohl dort ein kostenloses 5-Gänge-Menü angeboten wird, soll den Menschen auch auf andere Weise geholfen werden.
Rosenheim – „Einsamkeit ist ein Grund für Bedürftigkeit“, sagt Peter Kaiser, Leiter der Rosenheimer Leibspeise. Deshalb findet für Menschen, die unter Einsamkeit leiden, aber beispielsweise auch aus sozialen Gründen bedürftig sind, das „Essen am Samstag“ der Rosenheimer Leibspeise statt. Dort wird im Pfarrzentrum Heilig Blut (Heilig-Blut-Straße 43 c) am Samstag (21. Mai) ab 13 Uhr wieder frisch gekocht, um allen Bedürftigen eine kostenlose warme Mahlzeit anbieten zu können. Die Vorfreude nach zwei Jahren Pause ist groß.
Zwei Jahre Corona-Pause
Vor Corona konnten Peter Kaiser und seine Frau Kornelia um die 65 Gäste in der Suppenküche begrüßen. Die Menschen würden aus allen Schichten der Gesellschaft kommen. „Vermehrt sind es ältere Menschen, da diese leider häufiger einsam sind, aber es kommen auch einige Familien mit Kindern zu uns“, sagt Kaiser.
Wobei das Wort „Suppenküche“ auch nicht ganz zutreffend sei, sagt Kaiser und lacht. Schließlich gäbe es jedes Mal ein Fünf-Gänge-Menü. Das Essen werde immer frisch aus qualitativ hochwertigen Lebensmitteln gekocht. „Wir versuchen auch oft, dass wir Gerichte mit Fleisch anbieten können“, sagt Kaiser.
Dieses sei vielen seiner Gäste in der Regel zu teuer. So steht am Samstag (21. Mai) gleich mal ein Rollbraten auf dem Menüplan. Kaiser und seine Frau wollen ihr Angebot zudem Stück für Stück erweitern. „Wir arbeiten daran, dass wir auch Menschen aus anderen Kulturen ein für sie entsprechendes Menü anbieten können“, sagt Kaiser.
„Viel wichtiger sind die Gemeinschaft und Geselligkeit“
Allerdings stehe nicht nur die Verpflegung oder die soziale Bedürftigkeit allein im Vordergrund. „Viel wichtiger sind die Gemeinschaft und Geselligkeit während des Essens“, sagt Richard Bücker, der schon seit einigen Jahren zum „Essen am Samstag“ kommt.
Im Laufe der Zeit würde man viele interessante Leute kennenlernen, die das gemeinsame Essen unterhaltsam machen. Selbst einige Freundschaften sind laut Bücker schon in der Suppenküche entstanden. Deshalb freue er sich darauf, dass das Angebot „wieder regelmäßig stattfinden kann“. Vor allem die Regelmäßigkeit helfe gegen das Gefühl des Alleinseins und bringe etwas Struktur ins Leben.
Große Herausforderung durch steigende Lebensmittelpreise
Gegen die momentan stark steigenden Lebensmittelpreise sieht sich Kaiser gut gerüstet. „Ich mache das seit 20 Jahren, da musste man schon öfters spontan auf Probleme reagieren“. Das würde sich auch nicht durch die ebenfalls steigende Zahl der bedürftigen Menschen durch die Geflüchteten aus der Ukraine ändern. „Hungrig ist bei uns noch keiner aufgestanden“, sagt Kaiser.