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Drei Tage im Zeichen der Mystik

Rituale und Kult über den Dächern von Bad Aibling: Das ist die Faszination des Weibamarkts

Stände wie diese machen den Bad Aiblinger Weibamarkt aus: Dagmar Steigenberger (links) wird nicht müde, das Prinzip und die Funktionsweise des selbst entwickelten Mondrades aus Holz zu erklären.
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Stände wie diese machen den Bad Aiblinger Weibamarkt aus: Dagmar Steigenberger (links) wird nicht müde, das Prinzip und die Funktionsweise des selbst entwickelten Mondrades aus Holz zu erklären.

Viele tausend Besucher zog der 36. Weibamarkt an den drei Markttagen nach Bad Aibling. Viele kommen zu der Kultveranstaltung nicht nur wegen des überwiegend handgefertigen Warenangebots.

Bad Aibling – Es hat immer etwas Mystisches, wenn das Treiben auf dem Weibamarkt an der Ausstellungshalle seinen Lauf nimmt. Der Rauchgeruch des Feuers in der Mitte des Platzes mischt sich mit dem Duft der Kräuter, der Seifen und der unterschiedlichsten Räucherwerke. Dazu die rhythmischen Klänge aus dem Zelt, in dem das Spirit-Schnupper-Trommeln stattfindet, die sphärischen Töne des metallenen Instruments namens Handpan, Dudelsackpfeifen, Gesängen und vielen Stimmen.

Bei Weibamarkt-Gründerin Agnes Maria Singer aus Bad Feilnbach (rechts) geht einer der letzten Ahnentöpfe, getöpfert von einer früheren Marktteilnehmerin, über den Tisch.

Welch eine Faszination der Weibamarkt ausübt, wurde auch bei seiner 36. Auflage wieder deutlich. Der Andrang auf dem Gelände an der Ausstellungshalle und im Inneren war vor allem an den vergangenen drei Nachmittagen so groß, dass man neben Zeit auch einiges an Geduld mitbringen musste, um wirklich alles von der Warenvielfalt und den kulinarischen Besonderheiten mitzubekommen. Doch gehören gerade Zeit und Geduld letztlich zu der Atmosphäre, die die meisten Besucher eigenen Angaben zufolge zu schätzen wissen.

Veronika Schuster aus Söchtenau bei der Arbeit mit Filz.

Waren überwiegend aus Eigenproduktion

Denn was das Flair hier ausmacht, sind auch die Gespräche und der Austausch mit den Ausstellerinnen, die ihre Waren zum überwiegenden Teil selbst produzieren. Ob persönlich zusammengestellte Kräuter- oder Räuchermischungen, handgeschöpfte Schokolade, aus Perlen, Holz oder Glas gefertigter Schmuck, Getöpfertes, Gefilztes oder Eingemachtes, Nützliches oder Schmückendes – die Bandbreite des Angebots der rund 140 Marktfrauen war enorm, und eine jede hat ihre Geschichte dazu zu erzählen.

Zog mit seinen Skulpturen Blicke auf sich: Künstler Oliver Ritter aus Salem.
Siglinde Schelkle aus Nußdorf mit einigen ihrer Kunstwerke aus Ton. Ab Sonntag, 20. November, stellt sie beim Kunstverein Bad Aibling aus.

So erklärt die Nußdorfer Künstlerin Siglinde Schelkle, die ab 20. November beim Kunstverein Bad Aibling ausstellt, die verschiedenen Verfahren, mit denen sie ihr Ton-Skulpturen und Gefäße herstellt. Weibamarkt-Organisatorin Gerda Maria Vielhauer sorgt nicht nur immer dafür, dass der Feuerplatz in der Mitte des Geländes nach dem keltischen Medizinrad angelegt ist. Sie baut ihre Spirit-Trommeln selbst und stellt ihre eigenen Räuchermischungen her, für die sie den Weihrauch persönlich aus dem Oman holt. Die Zwetschgen aus ihrem Garten bilden die Grundlage für ihren Glühwein, der beim Weibamarkt ebenso großen Absatz findet wie die veganen und Rinderwürstl eines Marktkollegen oder die Reibadatschi aus frischgeriebenen Bio-Kartoffeln.

Nika van Antwerp aus dem Salzburger Raum (links) stellt die von ihr designten Jacken und Mäntel aus hochwertigen Materialien selbst her.

Sphärische Klänge am Lagerfeuer

Neben Trommel- dürfen beim Weibamarkt auch sphärische Klänge nicht fehlen, zu denen es sich am Lagerfeuer abschalten lässt. Vor allem nach Einbruch der Dunkelheit ein Erlebnis, das sich viele Marktbesucher nicht entgehen lassen.

Beim Stand der Caritas konnten Besucher mit Keramikmeisterin Susanne Schneider und Willi Heuschneider das Töpfern ausprobieren. Guter Zweck inklusive.

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