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Frauenpower in Bad Aibling

Riesengöttin, Ahnentopf und Dudelsack: Was beim 36. Weibamarkt alles geboten ist

In den Wochen vor dem Weibamarkt ist Organisatorin Gerda Maria Vielhauer rund um die Uhr mit den Vorbereitungen beschäftigt. Allein der Markt vom kommenden Wochenende füllt mehrere Aktenordner.
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In den Wochen vor dem Weibamarkt ist Organisatorin Gerda Maria Vielhauer rund um die Uhr mit den Vorbereitungen beschäftigt. Allein der Markt vom kommenden Wochenende füllt mehrere Aktenordner.

Drei Tage Frauenpower pur: Ab Freitag, 11. November, ist an der Ausstellungshalle in Bad Aibling der 36. Weibamarkt am Start. Organisatorin Gerda Maria Vielhauer verrät, auf welche Klassiker und Neuheiten sich die Besucher freuen können.

Bad Aibling – Wenn die Weibamacht übernimmt: Rund 130 Marktfrauen werden beim 36. Weibamarkt am kommenden Wochenende, 11. bis 13. November, die Ausstellungshalle und das Gelände außen herum in eine Standllandschaft mit künstlerischen, handwerklichen und kulinarischen Eigenkreationen, aromatischen Düften und Räucherwerk verwandeln, sich am Lagerfeuer austauschen, gemeinsam trommeln und singen sowie altes und neues Wissen in Vorträgen und Workshops vermitteln. Auch einige Männer sind mit dabei. Organisatorin Gerda Maria Vielhauer koordiniert und netzwerkt rund um die Uhr.

Frau Vielhauer, der Weibamarkt gilt seit jeher als Kultveranstaltung. Was macht in Ihren Augen das besondere Flair aus?

Gerda Maria Vielhauer: Es geht viel um Energie und Spirituelles, und ich denke, das spürt man auch. Das steckt schon im Anfangsritual. Sich miteinander auf ein gemeinsames Ziel einstimmen, das hat eine ganz andere Energie. Deswegen auch das Feuer in unserer Mitte, an dem wir uns austauschen und unter anderem auch gute Geschäfte mit den Waren wünschen, die in monatelanger Arbeit selbst hergestellt wurden. Das ganze Leben besteht aus Ritualen, Familien oder Clans kommen zusammen und das plane ich immer mit ein. Das war schon immer so, seit Agnes Maria Singer, vormals Pfeiffenthaler, den Markt vor rund 20 Jahren ins Leben gerufen hat.

Gibt es heuer Neuerungen oder Neuheiten?

Vielhauer: Neu dabei ist zum Beispiel Oliver Ritter mit seinen riesigen Göttinnen-Skulpturen. Ich finde, sie passen sehr gut zum Weibamarkt. Für diese haben wir den Standort oberhalb der Feuerstelle gewählt. Außerdem wird Johanna Michorl mit ihrem Workshop für schottisch-gälische Lieder einen Einblick in die musikalische Welt Schottlands geben. Sie kommt mit ihrem Dudelsack nach Bad Aibling, wo die Teilnehmerinnen gemeinsam verschiedene Lieder und die gälische Sprache lernen können.

Beim Weibamarkt gibt es auch vieles, was andernorts nicht so leicht angeboten wird. Zum Beispiel Ahnentöpfe. Worum handelt es sich dabei?

Vielhauer: Bei den angebotenen Ahnentöpfen handelt es sich um handgetöpferte, mit Ornamenten verzierte Gefäße. Diese werden mit geeignetem Räucherwerk energetisch gesäubert, bevor man einen Gegenstand hineingibt, der einen mit einer Person aus der Vergangenheit verbindet. Also zum Beispiel ein Bild oder ein Ketterl von der Oma, eine Krawattennadel vom Opa, ein Wunschzettel, mit dem man die Ahnen um etwas bittet. Oder ein kleines Geschenk, zum Beispiel eine Kastanie oder ein Edelstein, um Danke für etwas zu sagen.

Haben Sie das Gefühl, dass sich in Zeiten der vielen aktuellen Krisen das Interesse an bestimmten Angeboten gewandelt hat?

Vielhauer: Nachhaltige und ökologische Produkte sind beim Weibamarkt sehr gefragt und darauf legen wir auch großen Wert. Dazu zählen Tücher aus Bienenwachs und nachhaltig produzierte Kleidungsstücke aus handgepflückter Biobaumwolle aus Griechenland oder der Türkei genauso wie die Kuchen am Kaffeestand aus Biorohstoffen und die Reibadatschi aus frischgeriebenen Biokartoffeln mit selbst hergestellten Beilagen wie Kräuterquark und Apfelmus.

Apropos: Wie sieht es denn generell bei den kulinarischen Schmankerln aus?

Vielhauer: Die sind immer sehr begehrt. Am Stand mit den Auszognen aus Dinkelmehl aus der eigenen Naturkost-Mühle bilden sich jedes Mal lange Schlangen, genauso wie beim Würstlbrater, der neben der traditionellen Curry- oder Rinderwurst aus der Region auch vegane Currywurst anbietet und von Ketchup und Currysoße bis zu Mayonnaise und Dip alles selbst herstellt. Natürlich gibt es auch jede Menge Kräuterprodukte, Eingemachtes und Eingekochtes, dazu handgeschöpfte Schokolade und vieles mehr.

Blick in das Weibamarktprogramm

Der 36. Weibamarkt an der Ausstellungshalle, Kolbermoorer Straße 5, ist am Freitag, 11. November, von 11 bis 19 Uhr, am Samstag, 12. November, von 10 bis 19 Uhr, und am Sonntag, 13. November, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Vorträge finden im Vortragszelt im Osten der Festwiese statt. Die Themen reichen vom Samhain- und Sommer-Ende-Trommeln am Lagerfeuer über die Wurzeln der heimischen, spirituell-schamanischen Tradition bis zum energetischen Räuchern. Johanna Stoll stellt die Kraftpflanze Engelwurz vor, Heidemarie Eibl führt in die Klangmeditation mit Stimme und Koshi ein und Helga Brenninger singt zu Gitarrenklängen am Lagerfeuer. Mit Agnes Maria Singer kann man sich am Weibamarkt-Lagerfeuer mit Naturrasseln in die Entspannung rasseln.

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