„Einfacher, schneller, digitaler“
Retten Gründer die Digitalisierung? So sehen Experten Rosenheims IT-Branche aufgestellt
Viele Gründer aus der Region setzen heutzutage auf moderne Technik.. Anlässlich der steigenden Aufmerksamkeit rund um die IT-Branche, verraten Juroren, Stifter und ehemalige Teilnehmer des Rosenheimer Gründerpreises, wie der Landkreis Rosenheim beim Thema Digitalisierung aufgestellt ist.
Rosenheim – „Grundsätzlich ist Digitalisierung nichts Neues“, stellt Alexander Dalzio, Geschäftsführer des Vereins zur Rosenheimer Förderung von Informations- und Kommunikationstechnik (Rosik) klar. „Aber trotzdem“, ist Dalzio überzeugt, ist sie wichtiger geworden“. Lange bestehende Geschäftsmodelle seien teilweise von neuer Technologie regelrecht weggefegt worden.
.Alte System werden teilweise „weggefegt“
Dementsprechend ist Dalzio auch nicht überrascht, dass es immer mehr Gründer in der Region gibt, die sich auf diesen Bereich spezialisieren. „Wir sind hier gespickt mit jungen Unternehmen, die das Thema erfolgreich in den Mittelstand tragen und sogar überregional namhafte Kunden gewinnen“, sagt der Geschäftsführer.
Ein Beispiel dafür ist die Firma Tjiko, die die Abläufe bei der Planung und Ausarbeitung von Bädern laut Geschäftsführer Lukas Schiffer „leichter und digitaler“ gestalten wollte. Mit dem Großkonzern Baywa im Rücken, habe sich das Start-up seit dem Rosenheimer Gründerpreis 2018 etabliert und will mit dem digitalen Konzept künftig bis zu 200 Bäder im Jahr produzieren.
„Wenn wir es hier nicht schaffen, erfolgreich zu digitalisieren, wo dann?“, betont auch Florian Wiesböck, Geschäftsführer des Rosenheimer Gründernetzwerks Stellwerk 18. Er habe nicht nur die im Stellwerk gegründete Firma Tjiko verfolgt, sondern betreue dort aktuell rund 25 Start-ups. Von diesen würden viele darauf brennen, ihre Ideen mithilfe neuer Technologie umzusetzen.
„Digitalisierung ist ein wesentlicher Treiber in unserer modernen Gesellschaft. Das ist keine zeitweise Modeerscheinung, sondern bedeutet nachhaltigen Wandel“, bestätigt Karl Göpfert, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rosenheim Bad-Aibling. Er ist wie Wiesböck Juror beim Rosenheimer Gründerpreis und lobt außerdem zum zweiten Mal den „Sonderpreis Digital“ aus.
Göpfert ist der Meinung, dass die Einbindung der Digitalisierung und deren Möglichkeiten in das Geschäftsmodell quasi ein Muss ist, um erfolgreich durchstarten zu können und vor allem zukunftsfähig am Markt zu bestehen. Existenzgründer würden hier eine zentrale Rolle spielen, da sie es sind, die mit ihren innovativen Geschäftsideen neue Entwicklungen auf den Markt bringen.
Um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben, muss laut Rosik-Geschäftsführer Dalzio allerdings jede Firma gewisse Mindestanforderungen erfüllen. „Unternehmen müssen sich heute mindestens mit Cloud Computing beschäftigen um skalierbare, bezahlbare und professionell betriebene Services zu nutzen“, meint er. Auch müssten die Unternehmen den Wert ihrer Daten schöpfen.
Landkreis für die Zukunft gut gerüstet
Aber einen grundsätzlichen Trend, worauf es in der Branche ankommt, „wage ich nicht vorherzusagen“, sagt Dalzio. Denn in den letzten 30 Jahren hätte sich die IT-Branche ständig neu erfinden müssen. Und auch damals hätte es schon falsche Prognosen gegeben. Etwa, dass es nur noch „wenige, große Dienstleister“ geben würde: „. Im Gegenteil, wir sehen flexible Spezialisierung mit vielen auch kleineren, jedenfalls sehr schnellen, beweglichen und damit erfolgreichen Unternehmen.“ „Aber“, hält Dalzio fest, „spinnerte Ideen, die vielleicht erfolgreich sein könnten, können auch aus etablierten Unternehmen heraus entstehen.“ Wichtig für Innovation sei auch ein gutes Netzwerk - wie eben Rosik.



