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Was jetzt fürs Verreisen wichtig ist

Reisebüro-Leiter aus dem Mangfalltal verraten die beliebtesten Urlaubsziele und geben Tipps

Türkises Wasser und strahlender Sonnenschein: Oliver Nowotny, Leiter des Reisebüros Lohmann & Nowotny in Kolbermoor, präsentiert einen Reisekatalog. Bei solchen Bildern freuen sich seine Kunden auf den Urlaub.
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Türkises Wasser und strahlender Sonnenschein: Oliver Nowotny, Leiter des Reisebüros Lohmann & Nowotny in Kolbermoor, präsentiert einen Reisekatalog. Bei solchen Bildern freuen sich seine Kunden auf den Urlaub.

Sommer, Sonne, Strand – daran ist in Deutschland aktuell nicht zu denken. Die Temperaturen liegen meist um zehn Grad, es ist bewölkt oder regnet. Da hilft nur ein Urlaub im Süden. Reisebüro-Leiter aus dem Mangfalltal wissen, welche Reiseziele beliebt sind und welche Dokumente Urlauber benötigen.

Mangfalltal – „Es zieht die Leute ins Warme. Reisen nach Spanien, Andalusien, Griechenland, Ägypten, in die Türkei, auf die Kanaren und Balearen werden gut gebucht“, weiß Oliver Nowotny vom Reisebüro Lohmann & Nowotny an der Alten Spinnerei in Kolbermoor. In den Wintermonaten seien vor allem die Kanaren und Ägypten beliebt gewesen. Im Moment würden die meisten Kunden Reisen an die türkische Riviera buchen, weil die Preise nicht so hoch seien wie für andere Ziele.

„Jedes Land hat andere Regeln“

Wer von Deutschland in die Türkei fliegen will, brauche ein elektronisches Formular, dass innerhalb von 72 Stunden vor Abflug ausgefüllt werden muss. Ab zwölf Jahren benötigen Reisende eine vollständige Impfung, einen Genesenenschein (nicht älter als sechs Monate), einen negativen PCR- oder Antigen-Test.

Genesenenstatus gilt drei Monate in Deutschland, in anderen Ländern sechs

„Jedes Land hat andere Einreiseregeln“, sagt Nowotny. Das sei nicht nur für ihn kompliziert, sondern auch für seine Kunden. Besonders da sich die Bestimmungen dauernd ändern würden. In Deutschland gilt der Genesenenstatus nur noch drei Monate, in anderen Ländern sechs.

Wer einmal mit dem Vakzin von Johnson&Johnson geimpft wurde, braucht in der Bundesrepublik eine zweite Impfung, anderswo nicht. Länder, die als Hochrisikogebiete gelten, haben Nowotny zufolge teilweise eine niedrigere Inzidenz als in Deutschland. Wer nicht geimpft oder genesen sei, müsse dennoch in Quarantäne nach der Heimreise.

Um Verwirrung zu vermeiden, sagt Nowotny jedem Urlauber, welche Dokumente gelten. Bevor er die Reiseunterlagen übergibt, prüfe er deshalb noch einmal jede Mappe und informiere sich über die Regeln – „ein riesiger Mehraufwand“. Obwohl sich die Regeln der Reiseziele unterscheiden, sei ein Dokument meistens überall gefragt: Ein digitales Einreiseformular.

Das betätigt Sabine Riesenberger vom Reisebüro „take off“ in Bad Aibling: „Jedes Land hat ein Formular entwickelt, in das Flugdaten, Passnummern, Namen, Geburtsdaten und Hoteladressen eingegeben werden.“ Steckt sich jemand an, könne die Infektionskette so möglicherweise nachverfolgt werden. Die Inhaberin füllt die Formulare für die Kunden aus und bespricht alle Details mit ihnen. Das sei „wahnsinnig beratungsintensiv“.

Urlauber akzeptieren umfassende Datenabfrage

Zudem gehe es um private Daten wie den Impfstatus. Gerade ältere Kunden seien jedoch froh, wenn Riesenberger alles ausfüllt. Sie könnten nicht alles online eintragen und die Dokumente hochladen. Nowotny zufolge akzeptieren auch seine Kunden, dass sie überall ihre Daten angeben müssen: „Datenschutz, sag ich bloß, das interessiert ja keinen mehr.“

Kunden wollten nicht dauer-überwacht werden

Nach Angaben von Riesenberger gehe ihren Kunden die Überwachung manchmal zu weit. Für eine Thailand-Reise werde Urlaubern empfohlen, eine App auf dem Mobiltelefon zu installieren. Dadurch könne die Regierung nachvollziehen, wo und wann sich die Personen aufhalten: „Meine Kunden haben sich dagegen entschieden, sie wollten nicht dauerüberwacht werden.“

Viele Bürger hätten über zwei Jahre auf Urlaub verzichtet

Angst, während der Pandmie zu reisen, hätten Urlauber laut der Reisebüro-Inhaberin kaum. Ihnen sei bewusst, dass sie sich überall mit dem Corona-Virus anstecken könnten – beim Einkaufen im heimischen Supermarkt oder im Flugzeug. „Die Leute wollen wandern, radfahren, ans Meer, die Zeit draußen genießen und ihre Batterien wieder aufladen“, sagt Riesenberger. In Deutschland sei das Wetter nicht schön und da freue sich jeder rauszukommen. Viele ihrer Kunden hätten über zwei Jahre auf Urlaub verzichtet.

Wer einen PCR- oder Antigentest benötigt, sei abhängig von den Ländern und Fluggesellschaften. Für 80 Prozent der Reiseziele brauche man einen negativen Test. Sollte er positiv sein, übernehme die Versicherung die Storno-Gebühren. Riesenberger biete deshalb jedem Kunden eine Reiserücktrittsversicherung oder einen Corona-Schutz an.

Malediven, Thailand und Madeira sind beliebte Fernziele

„Der Trend geht zu kurzfristigen, spontanen Reisen“, sagt Riesenberger. Sie habe einige Anfragen für Ende Februrar, Anfang März. Die Kunden fliegen in wenigen Tagen – am liebsten ins Warme, wo sie baden können. In Europa gebe es derzeit nicht viele Ziele mit hohen Temperaturen. Wenn die Urlauber länger Zeit hätten, wählten sie deshalb Fernziele wie die Malediven oder Thailand, aber auch Madeira und Zypern werde viel gebucht.

Quarantäne für Ungeimpfte

Ägypten biete sich wegen der hohen Temperaturen an. Viele Kunden seien sich jedoch unsicher, weil die deutsche Regierung das Land als Hochrisikogebiet eingestuft hat. Geimpfte und Genesene müssten nach der Heimreise zwar nicht in Quarantäne, Ungeimpfte aber schon. Letztere würden sich gegen diese Länder entscheiden, keiner wolle sich nach dem Urlaub zu Hause isolieren.

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