Per Facebook-Post
Ade zur FDP: Warum Michael Linnerer nicht mehr Landtagskandidat sein will
Paukenschlag für die FDP in der Region Rosenheim: Michael Linnerer (42), bei der Bundestagswahl 2021 Direktkandidat für die Liberalen, will bei der bevorstehenden Landtagswahl nicht antreten. Den Schritt machte er über Facebook öffentlich. Was hat Linnerer so verärgert?
Rosenheim - Über 100 Likes am späten Nachmittag des Donnerstag (8.September), einige Dutzend Respektbekundungen, aber vereinzelt auch Kritik an Michael Linnerers Rückzug aus der Kandidatenriege: So fielen die Reaktionen auf Linnerers Facebook-Post aus. Weil er mit der politischen Arbeit der Bundes- und der Landes-FDP unzufrieden sei, wolle er seine Bereitschaft zur Kandidatur kassieren, hatte Linnerer über die Social-Media-Plattform verkündet.
Als Gründe für seine Unzufriedenheit nannte Linninger Bundesverkehrsminister Wissing, der sich nicht um die Belange der Region schere, das „Mittragen neuer Corona-Maßnahmen“ und die „Politik im Rußland/Ukraine-Konflikt“.
FDP-Landeschef Hagen bedauert Linnerers Schritt
Martin Hagen, Chef der FDP-Landtagsfraktion und Landeschef der Liberalen, bedauerte den Rücktritt seines Parteifreundes aus Raubling. „Es ist schade, wenn sich ein so aktiver Politiker zurückzieht.“ Allerdings verfüge die FDP über genügend Bewerber, um mit gutem Personal antreten zu können.
Zu den Gründen Linnerers könne er sich nicht genauer äußern, sagte er den OVB-Heimatzeitungen. „Vielleicht war ihm da zu viel Lauterbach und zu wenig Buschmann drin“, sagte er zu Linnerers Position zu den Corona-Maßnahmen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatten lange um die Corona-Maßnahmen für den Herbst gerungen. In einer Koalition werde man sich nur selten zu 100 Prozent durchsetzen, sagte Martin Hagen, Kompromisse gehörten sowohl innerhalb von Regierungsbündnissen als auch innerhalb von Parteien zum demokratischen Alltag.
Unbeschadet seines Rücktritts als Kandidat will Linnerer weiter Schatzmeister des Kreisverbands sein und Mitglied der FDP bleiben.