Stau im Ortsteil Kirchdorf
„Das ist eine Katastrophe“: Ampel-Ärger in Raubling sorgt für Frust
Der Ruf nach einer Ampel an der Kreuzung von Neubeurer- und Kufsteiner Straße in Kirchdorf war laut. Doch jetzt, wo sie da ist, bereitet sie Probleme. Denn einige Raublinger stehen gerade bei hohem Verkehrsaufkommen im Stau. Was jetzt mit der Ampel passiert.
Raubling – „Weg mit der Katastrophen-Ampel!“, „Eine völlig sinnlose Aktion!“, oder „Wer hat sich das ausgedacht?“ – die Beschwerden über die neue Ampel an der Ecke der Kufsteiner- und Neubeurer Straße in Kirchdorf häufen sich in den sozialen Medien. Genauso wie die Bilder, die eine Autoschlange durch den Raublinger Ortsteil zeigen.
Ampel-Ärger in Raubling: „Unhaltbare Zustände“
„Es herrschen unhaltbare Zustände“, sagt eine betroffene Kirchdorferin, die anonym bleiben möchte, aber den Verkehr unweit von ihrer Haustüre täglich mitbekommt. Das Problem: „Die Ampel ist so geschaltet, dass beim Abbiegen nach links in Richtung Neubeuern wegen des Gegenverkehrs nur höchstens zwei bis drei Autos bei Grün über die Ampel kommen”, meint die Kirchdorferin. Die Folge sind lange Staus, die sich teilweise bis auf die Hauptstraße nach Raubling bilden.
Durch die Sperrung der Unterführung in der Bahnhofstraße bis ins Jahr 2027 und die Baustelle auf der Autobahn wird die Lage aktuell noch verschärft, wie Bürgermeister Olaf Kalsperger bestätigt. „Durch die Umfahrung der A8 versuchen viele, durch Raubling nach Neubeuern und Rohrdorf zu kommen”, sagt er. Diese Spitzen könne die Ampel aktuell nicht vertragen.
Die Gemeinde kann das Problem allerdings nicht selbst lösen. Da es sich um eine Kreisstraße handelt, hat im vergangenen Jahr das Rosenheimer Landratsamt die Ampel installiert – auf Forderung einiger Raublinger. „Das Ganze ist eigentlich erst entstanden, um den Verkehr dort sicherer zu gestalten”, betont Kalsperger. Gerade die Lastwagenfahrer seien nicht über die enge, uneinsehbare Kreuzung gekommen, ohne in der Kurve den Gehweg zu touchieren. „Im Hinblick auf den nahegelegenen Kindergarten haben daher viele Eltern jahrelang für eine Ampel gekämpft”, sagt der Rathauschef.
Doch jetzt, nachdem sie endlich gebaut wurde, gibt es wieder Probleme. „Vorschläge zur Verbesserung erreichen uns viele”, meint Kalsperger. Von einer besseren Ampelschaltung bis hin zu einem kompletten Rückbau sei alles dabei. Eine Lösung gibt es aber erneut nur mithilfe des Rosenheimer Landratsamtes. Am Dienstag (29. April) trafen sich daher die zuständigen Fachleute mit der Gemeindeverwaltung, um sich einen Eindruck von vor Ort zu verschaffen.
Ampelschaltung wurde verändert
„Wir haben eine Reihe von Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu den zeitweise entstehenden Staus erhalten”, bestätigt Sibylle Gaßner-Nick, Pressesprecherin des Rosenheimer Landratsamtes, auf OVB-Nachfrage. Demnach wurde bereits am Freitag, 25. April, das Schaltprogramm der Ampel angepasst. Nach dem Ortstermin werden nun weitere „konkrete Maßnahmen“ ins Auge gefasst. Welche genau das sind, wurde nicht beantwortet. „Derzeit wird geprüft, wann zusätzliche Optimierungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit umzusetzen sind”, versichert Gaßner-Nickl.
Eins steht aus Sicht des Landratsamtes jedoch fest. „Die Ampel leistet einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit für Fußgänger und ist daher nicht infrage zu stellen.“ Einen kompletten Rückbau wird es dementsprechend nicht geben.

