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Wegen Sanierungsstau

Ramerbergs Schuldenberg wächst

Schuld an den wachsenden Schulden sind unter anderem die Wasserversorgung und die neue Kita.
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Schuld an den wachsenden Schulden sind unter anderem die Wasserversorgung und die neue Kita.

Eine etwas kuriose Haushaltsverabschiedung vollzog Ramerberg in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Denn bereits zum Zeitpunkt der Besprechung war klar: Dieser Haushalt ist nicht mehr aktuell. Dennoch zeigt sich schon hier die schwierige Lage der Ramerberger Finanzen. Der Schuldenberg wächst.

Ramerberg – Eine etwas kuriose Haushaltsverabschiedung vollzog Ramerberg in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Denn bereits zum Zeitpunkt der Besprechung war klar: Dieser Haushalt ist nicht mehr aktuell.

„Die Kosten für den Kindergarten habe ich deutlich geringer eingeplant“, erläuterte Kämmerer Helmut Helfer bei der Vorstellung im Gemeinderat. 1.339.614 Euro habe er dafür im Investitionsprogramm bis 2025 – 80.000 Euro davon für das Jahr 2022 – eingestellt. Also knappe drei Millionen – zuzüglich der Kosten des Flächenerwerbs – weniger, als der Kindergarten wohl kosten wird, wie kurz zuvor in der Sitzung deutlich wurde.

Stetiges Wachstum: Die Verschuldung von Ramerberg

Hauptgrund: Marode Wasserversorgung

Dabei könnte sich die Gemeinde schon diese Investition nicht leisten und müsste sie über Kredite finanzieren. Grund hierfür ist die zweite große Baustelle, die Wasserversorgung. 962.900 Euro sind für die Sanierung des maroden Rohrnetzes im Jahr 2022 eingeplant. Insgesamt sind hierfür bis zum Jahr 2025 1.230.00 Euro vorgesehen, wie aus dem Investitionsplan hervorgeht.

Die Rücklagen in Höhe von 982.500 Euro sind damit überfordert. 500.000 sollen hier bereits für andere Ausgaben entnommen werden. Beispielsweise für Brandschutzmaßnahmen (Kosten für 2022: 59.700), die Sanierung der Rotter Straße (Kosten für 2022: 30.000 Euro), die Erstellung eines Geh- und Radwegs Anger-Bruck (Gesamtkosten: 50.000 Euro) und eines Fußweg in Eich-West (Gesamtkosten: 40.000 Euro). Das Wassernetz muss also größtenteils über Kredite finanziert werden. 987.000 Euro wird Ramerberg wohl aufnehmen müssen, erläuterte Kämmerer Helfer.

Pro-Kopf-Verschuldung von 1.437 Euro

Damit steigt der Schuldenstand auf 2.037.774 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1.437 Euro entspricht. Zum Vergleich, im Landesdurchschnitt betrug die Pro-Kopf-Verschuldung Ende 2020 bei Gemeinden in vergleichbarer Größe etwa 617 Euro.

Die Gründe für den Schuldenberg werden im Etat ebenfalls deutlich, sie liegen neben dem Wassernetz und dem Kindergarten auch bei noch nicht abbezahlte Kredite für den Neubau des Gemeindehauses sowie für die Turnhalle in Rott. Eine im Haushaltsplan angegebene Prognose zeigt zudem, es werden wohl noch mehr. 2025 rechnet die Verwaltung mit einer Verschuldung von 2.727.984 Euro.

Sowohl der Etat, als auch Investitionsprogramm wurden einstimmig verabschiedet.

Wo läuft das Wasser hin?

Für kurze Diskussionen sorgten im Gemeinderat die hohen Verluste bei der Wasserversorgung. Diesen hatte Ramerberg schon vor Jahren den Kampf angesagt und es geschafft, die Verlustrate der vergangenen Jahren auf 16 bis 18 Prozent zu drücken. Nun zeigte der Etat aber einen deutlichen Sprung auf 30 Prozent Verlust im Jahr 2020. Bürgermeister Manfred Reithmeier (UWR) gab an, dass die Verluste vor allem in Zellerreit-Unterfeld vorkommen. Gemeinsam mit dem Wasserwart werde der Sache bereits nachgegangen.

Wichtigste Zahlen im Überblick

Einwohnerzahl: 1.416

Gesamthaushalt: 4.517.200 (Vorjahr: 3.871.200 Euro)
davon Verwaltungshaushalt: 2.776.000 Euro (2.533.000 Euro)
davon Vermögenshaushalt: 1.741.200 Euro (1.338.200 Euro)

Einnahmen:
Grundsteuer A+B: 123.000 Euro (Vorjahr: 116.000 Euro)
Gewerbesteuer: 230.000 Euro (Vorjahr: 145.000 Euro)
Einkommenssteuer: 880.000 Euro (Vorjahr: 835.000 Euro)
Schlüsselzuweisung: 501.600 Euro (Vorjahr: 471.000 Euro) 

Ausgaben:
Kreisumlage: 674.350 Euro (Vorjahr: 585.800 Euro)
Umlage an Verwaltungsgemeinschaft: 256.200 Euro (Vorjahr: 251.200 Euro) 
Schulverbandsumlagen: Grundschulen (Rott und Reitmehring): 155.800 Euro
Mittelschulen (Rott und Wasserburg): 60.400 Euro
Personalausgaben 248.560 Euro (Vorjahr: 236.120 Euro)

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