Am 19. Mai Prozessauftakt vor Landgericht Traunstein
Waren drei Männer aus dem Raum Rosenheim als Drogenhändler-Bande aktiv?
Drogengeschäfte, die sie als bandenmäßiges Handeln wertet, wirft die Staatsanwaltschaft Traunstein drei Männern aus der Region Rosenheim im Alter von 22 bis 65 Jahren vor. So kamen die Ermittler dem Trio auf die Spur.
Rosenheim/Ramerberg - Die Handschellen klickten am 1. September vergangenen Jahres. An diesem Tag wurden bei der Durchsuchung der Rosenheimer Wohnung eines 65-jährigen, in Linz geborenen Österreichers 77 Gramm Kokain sichergestellt. Die Ermittler kamen im Zusammenhang mit der Aktion rasch auf die Spur eines 22-jährigen Ramerbergers und eines in Rosenheim lebenden 44-jährigen Vietnamesen, die ebenfalls noch am selben Tag festgenommen wurden.
Anklageschrift umfasst sechs Seiten
Die sechsseitige Anklageschrift listet zahlreiche Einzeldelikte auf, die bei der Verhandlung zur Sprache kommen. Sie beginnt am Freitag, 19. Mai, um 9.30 Uhr vor dem Landgericht in Traunstein. Während der Ramerberger und der Vietnamese in Untersuchungshaft sitzen, wurde der Haftbefehl gegen den Österreicher am 7. Oktober vergangenen Jahres außer Vollzug gesetzt.
44-jähriger Vietnamese soll die treibende Kraft gewesen sein
Die Staatsanwaltschaft sieht den Vietnamesen als treibende Kraft der Drogengeschäfte. Er soll den Ankauf der Betäubungsmittel federführend abgewickelt, die internen Abläufe innerhalb der Bande koordiniert und sich auch selbst als Verkäufer betätigt haben. Der Österreicher soll das Rauschgift an seinem Arbeitsplatz in Prutting beziehungsweise in seiner Rosenheimer Wohnung aufbewahrt und beim Verpacken sowie dem Transport der Betäubungsmittel geholfen haben. Der dritte Angeklagte war aus Sicht der Ankläger vor allem als Verkäufer aktiv, soll den 44-jährigen Vietnamesen gelegentlich aber auch beim Ankauf der Suchtmittel unterstützt haben.
Insgesamt wirft die Staatsanwaltschaft den drei Männern sechs Delikte vor. Sie fordert darüber hinaus als „gesamtschuldnerische Einziehung von Werteersatz“ einen Betrag in Höhe von 35.620 Euro von den Männern. Der 22-jährige Ramerberger muss sich darüber hinaus noch wegen dreier Drogengeschäfte verantworten, bei denen er als Einzeltäter gehandelt haben soll. Aus diesen Geschäften fordert die Staatsanwaltschaft von ihm einen Werteersatz in Höhe von 3000 Euro.
Sechs Verhandlungstage sind angesetzt
Für das Verfahren hat das Landgericht insgesamt sechs Verhandlungstage angesetzt. Der Prozess wird am 25. und 26. Mai beziehungsweise am 5., 6. und 7. Juni fortgesetzt.