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Neubau Seniorenheim

Bebauungsplan beschlossen: Wie sich das Priener Caritas-Haus „St. Josef“ ändern wird

Das gewohnte Erscheinungsbild des Caritas-Seniorenheims St. Josef (Bild) wird sich stark verändern – ebenso wie das Angebot an Wohnformen. Ab Januar 2023 sollen die Bauarbeiten beginnen.
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Das gewohnte Erscheinungsbild des Caritas-Seniorenheims St. Josef (Bild) wird sich stark verändern – ebenso wie das Angebot an Wohnformen. Ab Januar 2023 sollen die Bauarbeiten beginnen.

Vom Altenheim zum Seniorenwohnen: Der Marktgemeinderat von Prien gibt grünes Licht für zeitgemäße Wohnstandards in der Bauernberger Straße. Nach der geplanten Tagespflege wird schon rege gefragt.

Prien – Klo am Gang und Zusammenleben mit einer fremden Person in einem Zimmer: Das ist für Senioreneinrichtungen kein zeitgemäßer Standard mehr. So sieht das auch der Caritasverband München und will das Seniorenheim „St. Josef“ in Prien neu bauen.

Seit Monaten belegt das Heim in der Bauernberger Straße deshalb keine Zimmer mehr neu. Nur noch rund 55 Bewohnerinnen und Bewohner leben momentan hier.

„Der Neubau ist eine große Investition, weshalb auch die Zimmerpreise steigen werden. Ein Gewinn für die Bewohner ist, dass es dann nur noch Einzelzimmer gibt“, sagt Philipp Lang, der zuständige Caritas-Bereichsleiter, gegenüber der Chiemgau-Zeitung. St.-Josef-Heimleiterin Theresia Meisl erklärt, warum Einzelzimmer wichtig sind: „Im hohen Alter gewöhnt man sich nur noch schwer an jemand anderen .“

Ganz neu sind 24 Plätze für Tagespflege

Nun hat der Priener Marktgemeinderat den Bebauungsplan für den Neubau beschlossen und den Bauanträgen das Einvernehmen erteilt – beides einstimmig. „Jetzt gehen die Bauanträge an das Landratsamt“, sagte Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG).

Die Vorteile sehen Bürgermeister, Caritasverband und Heimleitung vor allem in den vielfältigen Wohnformen. Geplant sind 64 vollstationäre Pflegeplätze, 49 Wohnungen für betreutes Wohnen (Einzelpersonen und Paare) und 24 Tagespflegeplätze. Bisher führt man 88 Zimmer. Für die größere Anzahl an Senioren wird mehr Personal und möglichst das gesamte bisherige Personal benötigt. Einige Mitarbeitende sind derzeit an andere Caritas-Häuser „ausgeliehen“ und kommen nach Fertigstellung des Baus zurück.

Als wichtigen Baustein bezeichnet Andreas Friedrich die neuen, fixen 24 Tagespflegeplätze: „Dann können Pflegende zum Beispiel ihre demente Mutter morgens bringen und wissen sie tagsüber gut betreut. Nach der Arbeit bringen sie ihre Angehörigen wieder in ihr vertrautes Umfeld heim“, so Friedrich. Laut Theresia Meisl ist die Tagespflege bei Angehörigen sehr gefragt.

Altenheimleiterin Theresia Meisl freut sich auf den Neubau.

Theresia Meisl bemerkt schon länger auch Interesse am Betreuten Wohnen: „Bei uns fragen immer wieder Paare an, von denen nur einer Pflegebedarf hat. Für sie eignen sich Betreutes Wohnen oder Tagespflege gut.“

Gemeinschaftliche Wohnküchen als Wohlfühlfaktor

Räumlich sollen sich die Seniorinnen und Senioren ebenfalls mehr „wie in einer normalen Umgebung“ fühlen, erklärt der beauftragte Priener Architekt Bernhard Püschel. Für dieses Gefühl sorgen statt der derzeitigen Stationsküchen große gemeinschaftliche Wohnküchen und Aufenthaltsbereiche mit jeweils mehr als 100 Quadratmetern.

Dächer werden komplett begrünt

Groß sind auch die ökologischen Neuerungen. Die Dächer der neuen Gebäude werden zu 100 Prozent begrünt und zunächst zu 25 Prozent mit aufgeständerten Photovoltaikpaneelen versehen. „Das grüne Dach saugt Niederschlagswasser auf und leitet es langsam ab“, erklärt Püschel.

Diese Retention entlaste die Kanalisation bei Starkregen und biete ein Wasserreservoir für die Dach-Kräuter. Diese zögen mehr Insekten an als eine Wiese, da sie weder gemäht noch gedüngt würden.

Für das Vorhaben waren zahlreiche Prüfungen notwendig. Geplant ist nun laut Püschel ein dreigeschossiges Haus (9,50 Meter hoch) mit 792 Quadratmetern Grundfläche für das Betreute Wohnen und ein viergeschossiges Haus (12,70 Meter hoch) mit 1517 Quadratmetern Grundfläche.

Neues Zuhause für die Spatzen

Laut zuständigem Landschaftsarchitekten werden 30 Bäume gefällt, 14 Bäume erhalten und 34 neu gepflanzt. Eine der Artenschutzauflagen hat man bereits umgesetzt – in Form eines „Spatzenturms“. In diesem Häuschen auf einer Stange finden Spatzen, die dem Neubau weichen müssen, ein Ersatzquartier.

Ab Januar soll die Entkernung und der anschließende Abbruch des ersten Gebäudeteils beginnen.

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