Kripo ermittelt
Polizeieinsatz im Thanner Wald – was bisher bekannt ist
Polizei, Feuerwehr und ein Polizeihubschrauber waren am Sonntag (15. Juni) im Thanner Holz im Einsatz. Informationen gibt es aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Dafür aber jede Menge Gerüchte. Was bisher bekannt ist.
Großkarolinenfeld /Bad Aibling – Sonntag (15. Juni). 16.40 Uhr. Die Sirene zerreißt die nachmittägliche Ruhe. Die Ellmosener Feuerwehr rückt mit 20 Kameraden aus. Sie wird zur technischen Hilfeleistung angefordert. Zweimal an diesem Nachmittag.
Schon wieder ist etwas an der Kreuzung am Thanner Wald passiert. Am Abzweig der RO19 zwischen Bad Aibling und Großkarolinenfeld und der Straße Richtung Jarezöd kommt es immer wieder zu Unfällen. Doch diesmal ist es nicht die Straße. Diesmal ist es ein Waldstück, etwa 200 Meter vom Kreuzungsbereich entfernt. Es ist weiträumig abgesperrt.
Die Polizei ist vor Ort. Ein Polizeihubschrauber kreist über dem Bereich. Er fliegt eine Schleife, ehe er wieder im Schwebeflug über dem Waldstück steht. Spätestens jetzt spüren die Bewohner der umliegenden Ortschaften, dass etwas passiert sein muss. Kein Auto passiert die sonst viel befahrene RO29 in Richtung Jarezöd.
Die Straße ist stundenlang gesperrt. Fahrzeuge, die in Richtung Bad Aibling unterwegs sind, kommen wenige Minuten später zurück. Es ist kein Durchkommen. Der Hubschrauber steht in der Luft. Nach 30 Minuten landet er. Dann steigt er auf und entfernt sich. Gegen 19 Uhr passiert ein Krankenwagen die Straße. Langsam. Mit Blaulicht. Ohne Martinshorn.
Die Anwohner beobachten den Einsatz, fragen sich, was passiert sein mag. Der Bereich ist großräumig abgesperrt. Keine Chance für Schaulustige. Die Handys glühen. Doch nirgendwo gibt es Informationen. Nichts dringt an die Öffentlichkeit. Nach vier Stunden wabern die ersten Gerüchte durch die Gemeinde. Ein totes Kind sei gefunden worden. Auch ein Kinderfahrrad und ein Helm. Entsetzen macht sich breit. Etwa eine Fahrerflucht? Jeder hofft, dass das nicht stimmt.
Auch am nächsten Morgen (16. Juni) ist die Kriminalpolizei Rosenheim noch auf Spurensuche im Wald. „Der Einsatz dauert an“, informiert die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Die Kriminalpolizei stehe noch ganz am Anfang ihrer Ermittlungen. Aus taktischen Gründen könne deshalb noch keine Auskunft gegeben werden. Sobald es möglich sei, werde die Öffentlichkeit informiert. „Es besteht keinerlei Gefahr für die Bevölkerung“, so der Pressesprecher. Doch das traurige Gerücht vom Vorabend kann er entkräften: „Es stimmt nicht. Es wurde kein totes Kind gefunden.“