Neue Wasserversorgung in der Gemeinde
Pokern um die Wasserkosten: So viel müssen die Ramerberger zahlen
850.00 Euro sind in Ramerberg in etwa einem halben Jahr für die neue Wasserversorgung fällig. Zahlen sollen die Verbraucher. Der Gemeinderat entschied sich für eine Umlage-Kombi zwischen Verbesserungsbeitrag (70 Prozent) und Wassergebühren (30 Prozent).
Ramerberg – Die Wasserversorgung in Ramerberg war wieder einmal Thema im Ramerberger Gemeinderat. Wiederholt ging es um die Abrechnung der Kosten und wieder erinnerte die Diskussion um die prozentuale Aufteilung zwischen Verbesserungsbeitrag und Wassergebühren in Teilen an eine Pokerrunde. 50:50 fand Bürgermeister Reithmeier, (UWR), am liebsten 100 Prozent Verbesserungsbeitrag fand sein Stellvertreter Magnus Steinmüller (UWR), allerhöchstens höchstens 50 Prozent Verbesserungsbeitrag wollten Sophia Schuster und Fabian Tretter (beide UWR). Andreas Ullmann (NRL/FWG) plädierte für 80:20.
Am Ende einigte man sich mit acht zu drei Stimmen (Reithmeier, Schuster, Tretter) auf die Aufteilung: 70 Prozent Verbesserungsbeitrag und 30 Prozent Wasserpreis. Die Verbesserungsbeiträge werden mit einem Anteil von 30 Prozent für die Grundstücksfläche und mit einem Anteil von 70 Prozent für die Geschossfläche errechnet, wurde einstimmig im Gemeinderat beschlossen.
Drohne erfasst die aktuellen Flächen zur Berechnung
Wie hoch der Preis ist, den Besitzer von bebauten und bebaubaren Grundstücken sowie landwirtschaftlichen Anwesen exakt zahlen müssen, stehe definitiv noch nicht fest, machte Maximilian Brockhoff, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Rott, deutlich. Dazu fehle noch der aktuelle Stand der Grundstücksgrößen und Geschossflächen. Mit einer Drohne sollen diese im Überflug genau ermittelt werden. Am Ende werden die Beiträge, die zu leisten sind, ein wenig von den bisherigen Daten abweichen, erklärte er.
Zahltag ist voraussichtlich in einem halben Jahr
Fest stehe, dass die Verbesserungsmaßnahme bei Fertigstellung bezahlt werden müsse. Deshalb, so Brockhoff, mache es auch keinen Sinn, die Zahlung aufzusplitten. „Dafür sind wir einfach zu spät dran“, erklärte er, denn die Maßnahme sei voraussichtlich bereits in einem halben Jahr vollzogen. Dann wären auch die über 850 000 Euro fällig.
Diese große Summe, oder wie Ingrid Hannemann formulierte, „dieser dicke Batzen“, ist von der Gemeinde auf die Verbraucher umzulegen.
Derartige Aufwendungen werden über Beiträge und Gebühren refinanziert, hatte die Fachfrau von der Kommunalberatung Kubus in den vorhergehenden Gemeinderatssitzungen jeweils deutlich gemacht und dabei bereits die nun gewählte Kombi mit 70:30 empfohlen.
So viel Kosten kommen laut vorläufiger Musterrechnung auf die Ramerberger zu
Die Kommunalberatung Kubus hat vorläufige Musterrechnungen über die Kosten erstellt. Sie wurden auf einer Grundlage von bisher erfassten 451 605 Quadratmetern Grundstücksflächen und 166 495 Quadratmetern Geschossflächen gemacht. Am Ende werden die Beiträge, die tatsächlich zu leisten sind, ein wenig von den bisherigen Daten abweichen, erklärte Brockhoff. Wenn die exakten Größen feststehen, werden die Kosten erst exakt verteilt werden können. Mit den bisher zur Verfügung stehenden Daten ergeben sich bei der beschlossenen Kombi von 70:30 für ein Einfamilienhaus (750 Quadratmeter Grundstücks- und 350 Quadratmeter Geschossfläche und 180 Kubikmeter Wasserverbrauch) laut Musterbeispiel, ein Verbesserungsbeitrag von 1071,50 Euro und eine Wassergebühr 390,60 Euro.
Für ein unbebautes, aber bebaubares Grundstück (1000 Quadratmeter Fläche und 250 Quadratmeter erlaubter Geschossfläche) fallen nach der Musterrechnung 932,50 Euro Verbesserungsbeitrag an und keine Wassergebühren.
Für ein landwirtschaftliches Anwesen mit Vieh ( 5000 Quadratmeter Grundstück, 1100 Quadratmeter Geschossfläche, 1000 Kubikmeter Wasserverbrauch) wird laut Musterrechnung ein Verbesserungsbeitrag von 4319 Euro fällig und eine Wassergebühr von 2270 Euro.
Für ein landwirtschaftliches Anwesen ohne Vieh (9000 Quadratmeter Grund, 2500 Quadratmeter Geschossfläche, sowie 90 Kubikmeter Wasserverbrauch) errechnet sich nach den bisherigen Daten ein Musterbeispiel von 8965 Euro Verbesserungsgebühr und 204,30 Euro Wasserpreis.(Anmerkung der Redaktion: Diese Angaben sind ohne Gewähr, da die aktuellen Bestandsdaten ja erst ermittelt werden.)