Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

OVB24-Reporter auf dem Weg nach Kiew

Ergreifende Schicksale und wie die Hilfe aus Rosenheim kleine Welten verändert

Ruinen von Schytomir: Bei einem Raketenangriff zu Beginn des Krieges wurde eine Schule in der Großstadt westlich von Kiev komplett zerstört. Heute darf Unterricht in der Ukraine nur noch in denjenigen Gebäuden abgehalten werden, die über einen ausreichend großen Schutzraum für alle Kinder verfügen.
+
Ruinen von Schytomir: Bei einem Raketenangriff zu Beginn des Krieges wurde eine Schule in der Großstadt westlich von Kiev komplett zerstört. Heute darf Unterricht in der Ukraine nur noch in denjenigen Gebäuden abgehalten werden, die über einen ausreichend großen Schutzraum für alle Kinder verfügen.

In der Ukraine herrscht nun schon seit mehr als einem Jahr Krieg. Der Rosenheimer Uwe Gottwald will helfen. Ich begleite ihn zusammen mit seinem besten Freund nach Kiew.

Der dritte und letzte Tag unserer Reise ins Herz der Ukraine steht im Zeichen der Schicksale. Wir besuchen junge Familien aber auch die Schwächsten der Gesellschaft und erfahren, wie nicht selten nur eine Kleinigkeit das Leben im Krieg nachhaltig verändern kann.

Noch in der Nacht führte unsere Reise in die Großstadt Schytomyr. Vor dem Krieg lebten dort rund 300.000 Einwohnern. Zum Frühstück treffen wir uns mit zwei Vertretern der Stadtverwaltung - Olga und Victor. Die beiden berichten uns von den ersten Wochen des Krieges, den verheerenden Raketen-Angriffen auf das Schulzentrum und wie sich die Verwaltung auf das Schlimmste vorbereitete. Doch dann kam alles anders: Der Krieg verlagerte sich in den Osten des Landes, seither versorgte die Verwaltung mit Hilfe von vielen verschieden Organisation mehr als 1 Million Geflüchtete.

In einer Suppenküche, die Uwe Gottwald und seine Gemeindemitglieder finanzieren, lernen wir einige Geflüchtete kennen. Aber auch Menschen, die bereits ihr ganzes Leben in Schytomyr wohnen, sind unter den Gästen. Die Dankbarkeit für die Hilfe aus Deutschland ist hier - genauso wie an allen anderen Orten, die wir auf unserer Reise besucht haben, enorm. Nach dem Mittagessen in der Suppenküche widmen wir uns den Jüngsten der Ukraine; und ihren Familien. 

Am Bahnhof in Kalyniwga erwartet uns hinter einer unscheinbaren Tür ein imposanter Saal. Wenn der Krieg vorbei ist, soll hier ein neues Restaurant entstehen, erzählt uns die Bahnhofswärterin.

Organisation leistet wertvolle Hilfe für junge Frauen

„Mission to Ukraine“ kümmert sich seit Jahren aufopferungsvoll um junge Frauen, die ungewollt schwanger geworden sind. Mit tatkräftiger Hilfe, Rat und Tat unterstützen die Vereinigung immer dann, wenn das Geld für die Kleinsten vorne und hinten nicht ausreicht. Und auch bei der Versorgung von Kindern mit Behinderung leistet die Organisation wertvolle Dienste.

Nach einem Tag voller intensiver Eindrücke, steht auch schon die Abreise aus der Ukraine an. Vom imposanten Bahnhof Kalyniwga geht es für uns zurück in Richtung Polen. In Krakau wartet schließlich das Flugzeug, dass uns in die Heimat bringen soll. Zuhause angekommen heißt es dann erst einmal die Eindrücke zu sortieren. Auf rosenheim24.de lest, seht und hört Ihr an dann im Anschluss detaillierter, was ich mit Uwe und Gregor auf der Reise in die Ukraine erlebt habe.

Tag 2 - Zu Besuch in Suppenküchen und Butscha

Mein zweiter Tag in der Ukraine beginnt so, wie der erste angefangen hat, noch immer auf dem Weg: Um kurz nach Mitternacht überqueren Uwe, Gregor und ich die Grenze. Nach rund zehn Stunden ist es dann endlich geschafft - am Morgen erreichen wir Kiew.

Ruinen in Borodianka - Große Wohnblöcke, die vor dem Krieg Platz für viele Menschen boten, sind nun nur noch Ruinen aus Stahl und Beton. Die Zerstörung nimmt im ganzen Land nach einem Jahr Krieg enorme Ausmaße an.

In Kiew angekommen nehmen uns die Partner von Uwe auf und bringen uns zu einer Suppenküche. Bereits seit vielen Jahren erhalten hier die Ärmsten der ukrainischen Hauptstadt dank der Spenden aus Rosenheim eine warme Mahlzeit. Die Dankbarkeit, die uns an diesem Ort entgegengebracht wird, ist unbeschreiblich. So ist es nicht nur das Essen, das den Menschen hier jeden Tag aufs Neue Mut macht - die Gemeinschaft, der Austausch mit anderen und ein kleines Stückchen Normalität sind mindestens genauso viel wert, wie ein voller Magen

Viele zerstörte Häuser wurden bereits wieder aufgebaut

Nach dem Mittagessen machen wir uns auf in die Stadt und in das Umland. Und umgehend holt uns die harte Realität des Krieges ein. Sei es auf einem der größten Plätze der Stadt, auf dem seit geraumer Zeit ausgebrannte Panzer-Wracks stehen. Oder etwas außerhalb, in Irpin, wo russische Bomben und Raketen ganze Häuserblocks und eine Freizeiteinrichtung für Kinder zerstört haben. Oder auch in Butscha, wo russische Soldaten ein Massaker an der Zivilbevölkerung verübt haben. 

Am Bahnhof von Butscha: Viele zerstörte Häuser wurden bereits wieder aufgebaut - das Massaker, begangen von den angreifenden, russischen Soldaten, vergisst an diesem Ort jedoch niemand.

Für die Menschen in der Ukraine zählt unterdessen nur eine Blickrichtung - nach vorne. In eindrucksvollen Gesprächen erhalten Uwe, Gregor und ich einen Einblick in den Alltag im Krieg.

Auch morgen melde ich mich nochmal aus der Ukraine, dann sind wir höchstwahrscheinlich aber schon wieder auf dem Weg nach Hause. Einen ausführlichen Erfahrungs-Bericht mit Bilden und auch mehreren Videos findet ihr dann in der kommenden Woche auf rosenheim24.de.

Tag 1 - Anreise

Vor etwas mehr als einem Jahr geschah etwas, was viele so nicht mehr für möglich gehalten hätten: Russland griff völkerrechtswidrig den souveränen Staat Ukraine an. In nun bereits mehr als 365 Tagen des Krieges erlitten beide Seiten unermessliche Verluste, mehrere Zehntausend Soldaten starben. Am meisten leiden unter den Gräueltaten des Krieges aber wie so oft die Armen, die Schwachen und die Gebrechlichen.

Ankunft in Polen: Bei strahlendem Sonnenschein landete am Nachmittag unser Flugzeug in Krakau.

Genau diesen Menschen will Uwe Gottwald aus Rosenheim helfen. Seit knapp drei Jahrzehnten pflegt er zahlreiche Kontakte in die Ukraine, immer wieder hat er in den letzten Jahren seine Freunde und Partner besucht. Nun ist es wieder so weit - und ich darf den Rosenheimer zusammen mit seinem besten Freund Gregor Tischer begleiten.

Zu dritt machen wir uns also nun auf den Weg nach Kiew. Dort und in vielen weiteren Städten im Kriegsgebiet betreiben die ukrainischen Partner mit tatkräftiger Hilfe von Uwe bereits zahlreiche Suppenküchen - hier erhalten Bedürftige ein warmes Essen und oft auch die viel wichtigere Aufmerksamkeit und persönliche Nähe.

Weiter geht es an die ukrainische Grenze mit dem Zug. Um Mitternacht sollen wir dort eintreffen. Der Nachtzug bringt uns dann weiter nach Kiew.

Mit dem Nachtzug nach Kiew

Heute steht für uns aber zunächst die Reise auf dem Plan. Von München geht es mit dem Flugzeug nach Krakau. Dort angekommen nehmen wir den Zug bis an die ukrainische Grenze. Um Mitternacht heißt es umsteigen, der Nachtzug bringt uns zuletzt bis nach Kiew. Was wir dort erleben werden, können mir meine beiden Begleiter noch nicht genau sagen - kaum verwunderlich. Fest steht, dass ich bereits jetzt deutlich angespannter bin. Viel stärker noch als bei meiner ersten Reise in die Ukraine im vergangenen Jahr.

An den kommenden Tagen - wenn es die Situationen zulassen - werde ich mich immer wieder mit kurzen Updates hier in diesem Artikel melden. Eine ausführliche Geschichte lest Ihr dann im Anschluss. Ich freue mich schon jetzt auf viele Gespräche mit meinen zwei Begleitern. Und dann selbstverständlich auch auf Erfahrungen und Begegnungen in der ukrainischen Hauptstadt. 

sl

Kommentare