Staatliches Bauamt lässt Griffigkeit untersuchen
Nach Unfallserie bei Ostermünchen: So ist das Gutachten zur Staatsstraße 2080 ausgefallen
Nachdem binnen weniger Tage drei Autos bei Ostermünchen von der Straße abgekommen und gegen eine Mauer geprallt waren, hat das Bauamt ein Tempolimit verhängt. Wie hat sich die Maßnahme ausgewirkt? Und was hat das Gutachten ergeben?
Tuntenhausen – Eine Unfallserie an einer Bahnunterführung im Bereich Weiching bei Ostermünchen (Gemeinde Tuntenhausen) hatte Mitte Oktober Ordnungshüter und Behörden auf den Plan gerufen. Binnen einer Woche waren auf der Staatsstraße 2080 drei Autofahrer, die von Aßling (Landkreis Ebersberg) in Richtung Ostermünchen (Gemeinde Tuntenhausen) unterwegs waren, in einer Rechtskurve nach links von der Straße abgekommen und mit ihren Fahrzeugen in die Mauer der dortigen Bahnunterführung gekracht.
Die Polizeiinspektion Bad Aibling, die alle drei Unfälle aufgenommen hatte, setze von der außergewöhnlichen Unfallanhäufung an der selben Stelle weitere Behörden in Kenntnis, die sofort reagierten. So verhängte das Staatliche Bauamt Rosenheim, in dessen Zuständigkeitsbereich die Staatsstraße fällt, in Absprache mit der Polizei und dem Landratsamt Rosenheim ein Tempolimit von 70 km/h. Davor waren dort 100 km/h erlaubt.
Zudem hatte die Behörde ein sogenanntes Griffigkeitsgutachten im Abschnitt zwischen Aßling und Weiching an der Staatsstraße 2080 in Auftrag gegeben, nachdem dieser Bereich im Herbst 2022 saniert worden war. Der Trassenverlauf sei damals nach Angaben des Staatlichen Bauamts Rosenheim zwar nicht verändert und auch kein Baufehler festgestellt worden. Dennoch wollte die Behörde anhand das Gutachten prüfen lassen, in wie weit dort bauliche Gegebenheiten für die Unfallserie verantwortlich sein könnten.
Mittlerweile liegt dem Bauamt das Ergebnis des Gutachtens vor. „Im Bereich des frisch sanierten Abschnittes konnten keine Probleme mit der Griffigkeit festgestellt werden“, teilte Ursula Lampe, Sprecherin des Staatlichen Bauamts, auf Anfrage des Mangfall-Boten mit.
Keine Unfälle mehr seit der Geschwindigkeitsbegrenzung
Ob es an der neuen Geschwindigkeitsbegrenzung liegt, kann natürlich niemand zweifelsfrei beantworten. Dennoch kann Alexander Strickner, Mitarbeiter Verkehr bei der Polizeiinspektion Bad Aibling, eine positive Bilanz für den Zeitraum seit Einführung des Tempolimits ziehen: „Seitdem haben wir dort keinen Unfall mehr gehabt“, sagte der Ordnungshüter auf Anfrage des Mangfall-Boten. In der Gegenrichtung habe es seit der Unfallserie einen Unfall gegeben, „der hat mit dieser Situation aber gar nichts zu tun“. Lob oder Beschwerden zur neuen Geschwindigkeitsbegrenzung seitens Anwohnern oder Verkehrsteilnehmern habe es bislang nicht gegeben.
Auch beim Staatlichen Bauamt Rosenheim oder in der Gemeindeverwaltung Tuntenhausen hat sich bislang kein Bürger zur Geschwindigkeitsreduzierung von 100 km/h auf 70 km/h geäußert. Tuntenhausens Bauamtsleiter Bernhard Krichbaumer, der die Strecke selbst häufig fährt, kann mit dem Tempolimit jedenfalls gut leben. „Für Verkehrsteilnehmer, die sich dort nicht auskennen, ist es sicherlich ein Vorteil“, sagt Krichbaumer, der allerdings ergänzt: „Die Kurve ist immer schon gut gekennzeichnet gewesen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Unfallfahrer da vom neuen Belag etwas verleiten haben lassen.“
