Auf A8 bei Bad Reichenhall gestoppt
Vier Personen in Nußdorf am Inn abgesetzt: Polizei nimmt mutmaßlichen Schleuser fest
Die Rosenheimer Bundespolizei beschuldigt einen Ukrainer, am Mittwoch (6. November) mehrere, libanesische Staatsangehörige mit seinem Auto eingeschleust und in Nußdorf am Inn abgesetzt zu haben. Den Beamten gelang es, den ukrainischen Fahrzeugführer beim Versuch, über die A8 aus Deutschland auszureisen, auf Höhe der Anschlussstelle Bad Reichenhall festzunehmen.
Nußdorf am Inn - In den Morgenstunden des 6. November gingen bei der Polizeiinspektion Brannenburg mehrere Hinweise zu einer offenkundigen Absetzung von vier Migranten im Gemeindegebiet ein. Die vier Personen seien aus einem Auto mit tschechischem Kennzeichen ausgestiegen.
Umgehend machten sich Beamte auf den Weg, um den Sachverhalt zu überprüfen. Und tatsächlich traf eine Streifenbesatzung auf die „vier ortsunkundigen Personen“ im Nußdorfer Gemeindebereich. Keiner von ihnen konnte sich laut Polizei ausweisen. Eigenen Angaben zufolge stammen alle Personen aus dem Libanon.
Dank des bekanntgewordenen Kennzeichens war es der Polizei möglich, den Wagen des mutmaßlichen Schleusers an der A8 im Bereich der Autobahnausfahrt Bad Reichenhall ausfindig zu machen. Beamte der Verkehrspolizeiinspektion Traunstein konnten den ukrainischen Fahrer, der eine tschechische Aufenthaltsgenehmigung vorweisen konnte, kontrollieren.
Der wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern festgenommene 40-Jährige gab sich zunächst ahnungslos, wie die Bundespolizei Rosenheim berichtet. Er habe erklärt, die Libanesen aufgrund einer im Internet entdeckten Beförderungsanfrage von Kroatien bis ins deutsch-österreichische Grenzgebiet gefahren zu haben. Ersten Erkenntnissen der zuständigen Bundespolizei in Rosenheim zufolge sollte er für die Beförderung 1.200 Euro erhalten.
Laut Polizei handelte es sich bei dieser Tour um einen Transport in mehreren Etappen, die von Hintermännern in der Türkei organisiert worden sein dürfte. Der Ukrainer wurde am Donnerstag von Bundespolizisten am Amtsgericht in Rosenheim vorgeführt. Auf richterliche Anordnung hin musste er in der Justizvollzugsanstalt Bernau die Untersuchungshaft antreten.
Die von ihm beförderten Libanesen im Alter von 29, 40, 47 und 82 Jahren wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge in München zugeleitet. (mz/Bundespolizei Rosenheim)
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