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Wahrzeichen Thema im Gemeinderat

„Wer anschafft, zahlt“: Schloss Hohenaschau muss jetzt im Dunkeln liegen

Schloss Hohenaschau wird seit Monatsbeginn nach dem Einbruch der Dämmerung nicht mehr beleuchtet.
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Schloss Hohenaschau wird seit Monatsbeginn nach dem Einbruch der Dämmerung nicht mehr beleuchtet.

Das Schloss Hohenaschau wird nicht mehr angeleuchtet. So, wie es die Vorgaben der ersten „Energiesicherungsverordnung“ wollen. Im Schloss will das Staatliche Bauamt eine neue Beschilderung anbringen. „Wer anschafft, zahlt“, sagt der Gemeinderat.

Aschau – Nur die Himmelsleiter leuchtet noch rot. Schloss Hohenaschau und die Aschauer Pfarrkirche hingegen verstecken sich im Dunkel der Nacht. Schon seit Monatsbeginn. Und noch über Monate hinweg.

Bürgermeister Simon Frank (ZfA) erklärte im Aschauer Gemeinderat, dass die Gemeinde damit den Vorgaben der ersten Energiesicherungsverordnung folge. Diese beinhalte unter anderem, dass öffentliche Gebäude nachts nicht mehr angestrahlt werden dürfen und Leuchtreklamen ausgeschaltet bleiben müssen.

Fußweg zum Schloss bleibt beleuchtet

Dr. Silke Helfmeyer (FWG) erkundigte sich, ob zusätzlich zur Beleuchtung des Schlosses auch die Beleuchtung des Bürgermeister-Karl-Bauer-Weges, Fußweg zum Schloss, abgeschaltet werden müsse. Nein, so Frank, denn das ist ein öffentlicher Weg, der wegen der Verkehrssicherheit beleuchtet sein muss. Oder ihn nachts zu sperren.

Gemeinde hat eigene Schilder

Einstimmig beschloss das Gremium, sich nicht an der Anschaffung einer neuen Beschilderung im Bereich der Führungslinie und im Außenbereich von Schloss Hohenaschau zu beteiligen.

Die Gemeinde Aschau hat erst vor fünf Jahren aus Eigenmitteln eine eigene Beschilderung für die durch die Gemeinde genutzten Gebäudeabschnitte erstellt und die notwendigen Schilder angebracht; die Gemeinderäte sahen keinen vernünftigen Grund, die vorhandene Beschilderung zu entfernen und sie mit neuen Schildern an die geänderten Forderungen anzupassen.

Farben leiten durch Gewirr der Räume

Susanna Pfaff vom Staatlichen Bauamt Rosenheim stellte als zuständige Architektin und Projektleiterin dem Gemeinderat das neu entwickelte Konzept vor. Die neue Beschilderung werde im Rahmen des Brandschutzkonzepts erstellt und soll durch entsprechende Leitfarben die einzelnen Ebenen, Bauabschnitte und Geschosse im unübersichtlichen Gewirr der Räume im Schloss unverwechselbar machen. Das Konzept sieht vor, alle Räume und Gänge jeweils einer Ebene mit Schildern in gleicher Farbe zu kennzeichnen und damit bessere Orientierungsmöglichkeiten für die Feuerwehren und für die Gäste des Beherbergungsbetriebes zu schaffen.

„Wer anschafft, zahlt“

Der gesamte finanzielle Aufwand für die Beschilderung wurde laut Pfaff mit rund 64 000 Euro angesetzt, der Anteil der Gemeinde solle dabei rund 20 000 Euro betragen. Die Verwaltung gab dazu bekannt, dass im gemeindlichen Haushaltsplan 2022 keine Mittel vorgesehen seien. Trotz der Ablehnung soll eine eventuelle Förderfähigkeit durch die Landesstelle für nichtstaatliche Museen auf der Grundlage der Kostenschätzung durch das Staatliche Bauamt Rosenheim eingeleitet werden.

Die Gemeinderäte waren sich in der Diskussion einig, dass bei der derzeitigen angespannten Haushaltslage und den Verpflichtungen der nächsten Jahre alle Ausgaben auf den Prüfstand gestellt werden müssten. Das vorgestellte Konzept sei sehr ansprechend, aber alle bezweifelten die Notwendigkeit, die gerade einmal fünf Jahre alte Beschilderung ersetzen zu müssen. Franz Vordermayer (BBA) brachte es auf den Punkt: Wer eine neue Beschilderung brauche und anschaffen wolle, der solle sie auch bezahlen. Peter Anner (FWG) schlug vor, dass sich der Gemeinderat das vorgestellte Konzept zumindest einmal bei einem Lokaltermin ansehe.

Manche Dinge sind nicht zu vermitteln

Sebastian Pertl (FWG) sah Schloss Hohenaschau als Prestigeobjekt an, für dessen Vermarktung die Gemeinde auch Einiges auf sich nehmen müsse und das seit vielen Jahren auch mache. Es sei den Menschen in Aschau nicht vermittelbar, dass einerseits jeder Cent umgedreht werde, andererseits solle man recht neue Schilder entfernen, weil sie zwar aussagekräftig seien, aber nicht dem aktuellen Design entsprächen.

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