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Gespräch nach Pfarrgemeinderatswahl

Noch keine Entscheidung zu Oberaudorfer Benediktsäule

Was wird aus der Benediktsäule im Oberaudorfer Kurpark? Darüber reden Gemeinderat und der am kommenden Sonntag neu gewählte Pfarrgemeinderat
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Was wird aus der Benediktsäule im Oberaudorfer Kurpark? Darüber reden Gemeinderat und der am kommenden Sonntag neu gewählte Pfarrgemeinderat

Sie ist dem heiligen Benedikt von Nursia gewidmet, die Benediktsäule in Oberaudorf. Wegen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche und der damit verbundenen Äußerungen Benedikts XVI., der familiäre Beziehungen zur Gemeinde hat, stellt sich dennoch die Frage: Wie umgehen mit der Bronzeskulptur?

Oberaudorf – Es ist ruhig geworden um die Benediktsäule im Oberaudorfer Kurpark. Vor gut fünf Wochen hatte Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt via Facebook angekündigt, schnell ein Treffen der Kommunalpolitiker mit den Vertretern der Kirchengemeinde abzuhalten, dort ergebnisoffen zu diskutieren. „Der Termin soll und wird nach der Wahl der Pfarrgemeinderäte (am 20. März 2022) stattfinden. Dann werden wir in großer Runde mit Gemeinderat und Pfarrgemeinderat, sowie den kirchlichen Vertretern beraten“, sagte Bernhardt auf Anfrage der Heimatzeitung.

Benedikt gewidmet, Benedikt XVI. verewigt

Zumal sich der Gemeinderat in seiner Klausur schon mit dem Thema beschäftigt hatte. Danach ging in Oberaudorf das Gerücht um, es habe heftig gekracht und es seien auch Forderungen laut geworden, die dem heiligen Benedikt von Nursia gewidmete Säule solle weg. Weil sie auch das Papstsiegel Benedikts XVI., geboren als Joseph Ratzinger, und eine abstrahierte Darstellung der Familie Ratzinger enthält. Die Mutter des emeritierten Papstes stammt aus dem Pfarrverband Kiefesfelden-Oberaudorf, wurde in der Oberaudorfer Kirche getauft.

Thema als „schwerwiegend“ erachtet

Zu den Inhalten der Gemeinderatsklausur kann und will sich der Bürgermeister nicht äußern, da Vertraulichkeit vereinbart wurde. „Was ich dennoch sagen kann, ist, dass der Gemeinderat die Thematik mehrheitlich als schwerwiegend erachtet hat.“

Die Äußerungen im Internet gingen mehrheitlich in Richtung Abbau der Säule. „Alles andere ist Hohn gegenüber den Opfern, die es auch in Oberaudorf und Kiefersfelden gibt“, schreibt ein Mann. Ein anderer kommentiert: „Die Sachlage über kirchlichen Missbrauch ist eindeutig und da macht unser ehemaliger Papst sicherlich keine Ausnahme. Ich sehe ihn als Vertuscher dieser furchtbaren Taten an. Ein ordentliches Gerichtsverfahren ist das mindeste, schon der Opfer wegen. Die Säule hätte schon längst entfernt werden müssen, ohne große Diskussionen.“

Vergleichbare Äußerungen kamen bei den Seelsorgern in Oberaudorf nicht an. Pfarrer Hans Huber sagte, an ihn sei nichts herangetragen worden. Professor Dr. Michael Langer, in Oberaudorf als Diakon im Einsatz, äußert sich ähnlich: Die Diskussion habe sich verlaufen.

Langer, einer der Initiatoren der Benediktsäule, sagte, er habe mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass die Säule als Thora-Rolle gestaltet und damit Symbol des jüdisch-christlichen Dialogs sei.

In der Pfarrei Meinungsbild gemacht

Pfarrer Huber erwähnte, dass man sich in der Pfarrei ein Meinungsbild gemacht habe. Das wolle man aber erst mit Bürgermeister und Gemeinderäten besprechen, bevor er sich öffentlich dazu äußere.

Was letztendlich bei dem Gespräch – oder den Gesprächen – herauskommen wird, ist offen. Die Adaption der Begleittexte, mit einer klaren Darstellung der Vorkommnisse, sei dabei nur eine mögliche Option, so Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt. Dr. Langer würde die schon fast reichen. Denn: In Oberaudorf steht keine Ratzinger-Säule, sondern eine Benediktsäule. Gewidmet dem Mann, der 529 den Benediktinerorden gründete, der in der katholischen, orthodoxen und armenischen Kirche als Heiliger verehrt wird.

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