Geschenke auch für die Tafeln
300 Stiefel in Schaufenstern versteckt - Nikolaus-Bescherung begeistert Kinder im Mangfalltal
Von Schaufenster zu Schaufenster rannten die Buben und Mädchen in Bruckmühl, Bad Aibling und Feldkirchen-Westerham und drückten sich dabei die Nase auf der Suche nach ihrem Stiefel platt.
Bruckmühl/Bad Aibling/Feldkirchen-Westerham – Die Aktion der drei Kommunen zusammen mit dem Werbering und Bund der Selbstständigen (BdS) Mangfalltal war ein Erfolg: 300 Stiefel wurden gefüllt, versteckt und gefunden. Dazu mussten die Kinder nur den zweiten Schuh ihres Stiefelpaares zur Auslöse dabeihaben. Gefüllt waren die Überraschungen mit Spielzeug, Mandarinen, Nüssen, Schokoladennikoläusen und Gummibärchen.
Carmen Brachschoss ist Ideengeberin
Die Aktion geht zurück auf die Idee von Carmen Brachschoss. Die Inhaberin des Bruckmühler Spielzeugladens führte die Stiefelaktion bei sich und weiteren Einzelhändlern in der Marktgemeinde ein. Coronabedingt musste die Kinderüberraschung 2020 pausieren. Heuer – als erste Aktion des neuen Bruckmühler Stadtmarketings und in Kooperation mit dem BdS – erstreckt sie sich nun über das Mangfalltal.
Der Nikolausstiefel ist eine Tradition, um die es viele Legenden gibt. Die weit Verbreiteste handelt vom Bischof von Myra, der um das 4. Jahrhundert in der heutigen Türkei lebte. Demnach warf er den drei Töchtern eines verarmten Edelmannes jeweils einen Goldklumpen durch das Fenster, um ihnen eine Mitgift für ihre Hochzeiten zu ermöglichen. Die Gutmütigkeit des Bischofs wurde von dem Vater entdeckt, zunächst bis zu dessen Tode als Geheimnis gehütet und dann als Geschichte weitergetragen.
Legende vom berühmten Nikolaus
Während des Mittelalters hat sich die Legende vom berühmten Nikolaus verbreitet und zu seinem Todestag, dem 6. Dezember, wurde die Tradition eingeführt, den Kindern des Hauses eine kleine Überraschung in die Stiefel zu stecken. „Wir wollten den Kindern mit der Aktion eine Freude bereiten und zugleich im Einzelhandel mit dem Weihnachtsgeschäft unterstützen“, betonen die Verantwortlichen um Christine Knoll, Thorsten Leidig-hartlmeier und Bürgermeister Richard Richter. „Ich begrüße das Miteinander von Einzelhandel, Gewerbeverband und Bruckmühler Stadtmarketing sehr“, betont Richter. Die teilnehmenden Geschäfte waren dabei mit Plakaten sowie auf einer Online-Karte gelistet, damit die Familien wussten, wo sie ihre Stiefelsuche starten lassen sollten.
Dabei wurde auch an die sozial schwächer gestellten Familien gedacht. An die Aiblinger und Bruckmühler Tafel mit Ausgabestelle Feldkirchen wurden Mandarinen, Nüsse, Schokoladennikoläuse und Co. übergeben. Das Füllmaterial der Stiefel haben die Kommunen sowie der Bund der Selbstständigen finanziert. Dies war allen ein Anliegen, um den Einzelhandel zu unterstützen.
Neue Tradition wird gegründet
Ohne Sponsoring ging es aber nicht und so beteiligten sich der Bruckmühler Rewe und der örtliche Spielzeugladen mit Sachspenden. „Ohne diese beiden Institutionen wäre die Aktion nicht realisierbar gewesen – schon gar nicht in der Kürze der Zeit“, so die Verantwortlichen. Denn coronabedingt war lange Zeit nicht klar, ob die Stiefel in den Geschäften abgeholt werden können.
Einhelliges Ziel aller Beteiligten ist es nach dem Premierenerfolg: Die Aktion soll auch 2022 wieder stattfinden und so eine neue Tradition im Mangfalltal geschaffen werden.
Ein Stiefel wird vermisst und drei sind noch abzuholen
Drei Stiefel suchen noch ihre Besitzer und warten auf ihre Abholung in den Schaufenstern von der Jeanseria, der Bäckerei Goldmann und dem Spielzeugladen Bruckmühl.
Kuriosität der Aktion in der Marktgemeinde: Der blaue Stiefel der kleinen Melanie (Innenseite des Schafts mit Name versehen) ist spurlos verschwunden. Wer hat den Stiefel aus Versehen mitgenommen beziehungsweise mit einem der übrig gebliebenen vielleicht verwechselt? Hinweise, Übergabe und weitere Informationen unter Telefon 0 17 0/1 87 39 18 abzusprechen.


