Neubeurer Autorin über eine wahre Begebenheit
„Mein Zebra und ich“: Ein Buch über Krankheit, Glück - und Blind Dates
Simone Sabel hat mit Kultregisseur Rudi Dolezal über Freddie Mercury geschrieben und mit Peter Maffay Kinderbücher verfasst. Jetzt präsentiert sie ihren zweiten Roman. In dem der geneigte Leser erfährt, was ein Zebra mit einer seltenen Krankheit zu tun hat.
Von Petra Reischl-Zehentbauer
Neubeuern - Fünf Jahre ist es her, dass die Neubeurer Autorin Simone Sabel ihren Debut-Roman „Ich dreh mich um dich“ im Rahmen einer Lesung präsentierte. Inzwischen hat sich in beruflicher Hinsicht bei ihr so einiges getan – so hat sie in den vergangenen Jahren an der Entstehung mehrerer Bücher mitgewirkt, unter anderem an „My Friend Freddie“ von Rudi Dolezal, in dem der Kult-Regisseur über seine Freundschaft mit Queen-Frontmann Freddie Mercury berichtet. „Das war ehrlich gesagt ziemlich nervenaufreibend“, berichtet Simone Sabel, „aber auch extrem spannend!“
Ausschließlich positiv erlebe sie die Zusammenarbeit mit Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay an ihrem mehrteiligen Kinderbuch-Bestseller ‚Anouk, die nachts auf Reisen geht‘. „Mit Kinderbüchern hatte ich mich zuvor nie beschäftigt, aber das Thema ist so vielseitig, kreativ und auch lustig“, schwärmt sie. „Auf spielerische, kindgerechte Art und Weise werden hier wichtige Inhalte wie Freundschaft, Toleranz und Selbstvertrauen vermittelt.“
Jedenfalls blieb nicht so wahnsinnig viel Zeit für die Arbeit an einem weiteren eigenen Roman. Umso mehr freut sich Simone Sabel darüber, dass „Mein Zebra und ich“ nun endlich veröffentlicht werden konnte - denn die Geschichte, die auch diesmal wieder auf einer wahren Begebenheit beruht, liegt ihr sehr am Herzen:
Munter weiterleben trotz Gen-Defekt
Nina, die Hauptfigur, ist Ende 30, als bei ihr das Ehlers-Danlos-Syndrom diagnostiziert wird - ein seltener Gendefekt, für den es keine Heilung gibt. Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig: Gerade ist sie frisch geschieden, genießt das Single-Dasein mit ihren Freunden in München und hat einen aufregenden Job. Das alles soll sie sich von dieser Krankheit kaputt machen lassen? – Niemals! Da setzt sie doch lieber auf ihre exzellenten Verdrängungskünste, gönnt sich selbst kleine „Belohnungen“ für unangenehme Untersuchungen oder gesundheitliche Tiefschläge und lässt sich sogar darauf ein, als sie ungefragt auf einem Dating-Portal angemeldet wird.
Medizinstudenten, Pferde und Zebras
Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel: Das Zebra ist das Symbol für das Ehlers-Danlos-Syndrom. Das rührt daher, dass man angehenden Ärzten während des Studiums nahelegt, bei Hufgetrappel zuallererst an Pferde zu denken, nicht an Zebras. Die Pferde stehen hierbei für häufige Krankheiten, Zebras für seltene.
„Niemand ist so gestrickt wie Nina“
Was Simone Sabel motiviert hat, dieses Buch zu schreiben? „Ganz eindeutig Nina als Person, ihr unverwüstlicher Optimismus und ihre positive Lebenseinstellung. Ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der so gestrickt ist. Nina jammert oder beschwert sich nie, obwohl sie ganz oft allen Grund dazu hätte. Ich nehme mir immer wieder vor, mir eine Scheibe davon abzuschneiden, wenn sich Anfälle von Selbstmitleid andeuten, aus welchen Gründen auch immer.“ „Mein Zebra und ich“ ist jedoch weder ein Ratgeber noch ein Sachbuch, vielmehr ein positiver, bisweilen witziger Roman, der Spaß und Mut machen soll – nicht nur (chronisch) Kranken!
Simone und Nina kennenlernen bei Lesung
Am 28. Februar, dem internationalen Tag der seltenen Krankheiten, wird Nina Vogel gemeinsam mit Simone Sabel im Neubeurer Hotel „Hofwirt“ den Roman vorstellen und auch gerne Fragen der Besucher beantworten. Einlass ist um 18.30 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, Anmeldung erwünscht unter simone@formulingo.de oder im Hotel Hofwirt.
„Mein Zebra und ich“ ist überall im Handel erhältlich – als Taschenbuch, Hardcover, E-Book und Großschrift-Taschenbuch für Menschen mit Sehschwäche.
