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Volontärin Sophia Huber fährt BMW-Rarität der 70-er

Lok- und Autoschätze entgingen 2021 knapp Unwetter-Desaster: Amerangs Museum öffnet wieder

Das erste „Auto“ der Welt: In Amerang ist ein Modell der pferdelosen Kutsche, entwickelt von Carl Benz, zu sehen.
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Das erste „Auto“ der Welt: In Amerang ist ein Modell der pferdelosen Kutsche, entwickelt von Carl Benz, zu sehen.

Um ein Miniatur-Wunderland zu bewundern, muss man nicht nach Hamburg fahren. Eine Reise nach Amerang reicht, dann auch hier gibt es seit etwa 30 Jahren eine Modelleisenbahn im Museum Mobile Zeiten von der Ernst-Freiberger-Stiftung zu bewundern. Dass die Bahn noch intakt ist, ist dabei gar nicht so selbstverständlich, denn die großen Unwetter im vergangenen Jahr haben dem Museum massiv zugesetzt.

Amerang – „Wir hatten einen großen Wasserschaden“, erklärt Philipp Kennewell, Technischer Leiter des Museums. Vor allem der Keller, in dem Modelle von Eisenbahnen aus verschiedenen Zeiten ausgestellt werden, sei davon betroffen gewesen. Nur ein beherztes Eingreifen der Mitarbeiter, die alle Züge und Waggons in Kisten packten und ins Trockene brachten, habe schlimmeres verhindert. Trotzdem musste das Museum die Abteilung Eisenbahnmodell einige Zeit lang schließen. Die Ausstellungsstücke mussten professionell gereinigt und das Dach der Halle ausgetauscht werden. Inzwischen ist die Abteilung wieder geöffnet.

Hauptaustellung: 800 Autos

Dabei hatte das Museum sogar Glück im Unglück, so Kennewell, denn es sei nur die Abteilung Eisenbahn von dem Wasserschaden betroffen gewesen, der Hauptteil des Museums, die Autoausstellung war davon ausgenommen. 800 Autos aus dem 19. und 20. Jahrhundert befinden sich im Besitz des Museums. Alle Ausstellungsstücke, bis auf die beiden Modelle der ersten entwickelten Autos von Carl Benz und Gottlieb Daimler, seien Originalstücke. Meist seien sie aufgekauft aus Privatsammlungen oder sie entstammen noch der Sammlung vom Gründer Ernst Freiberger selbst.

„Wir glauben, dass sich zukünftige Generationen unsere Art von Mobilität gar nicht mehr vorstellen können“, erklärt Kennewell den Grundsatz des Museums. Das Auto werde früher oder später ausgedient haben und anderen Fortbewegungsarten Platz machen, so die Überzeugung von Kennewell. Deshalb sei es wichtig, diese Automobile für die Zukunft aufzubewahren.

Ein Stück Zeitgeschichte

Aber nicht nur das: „Die Fahrzeuge sind ja beeinflusst von der Zeit, in der sie hergestellt wurden.“ Sie würden deshalb auch ein Stück Zeitgeschichte repräsentieren. Um beide Ziele zu erfüllen, sei es auch wichtig, zumindest einen Teil der Ausstellung fahrbereit zu halten, so Kennewell.

40 Wagen werden regelmäßig in der hauseigenen Werkstatt auf Vordermann gebracht und anschließend ausgefahren. „Die größten Schaden sind natürlich die Standschäden. Das tut einem Auto nicht gut. Die müssen auf die Straße.“

Bürgermeister: „Wir möchten es nicht missen“

Amerangs Bürgermeister Konrad Linner schätzt das Mobile Zeiten Museum sehr. „Wir bezeichnen uns ja selbst als Museumsdorf“, erklärt Linner, dieses und das Bauernhausmuseum Amerang seien sehr wichtig für den Tourismus in der Gemeinde. „Damit haben wir schon eine ähnliche Bedeutung wie Wasserburg.“ Denn nach Amerang kämen dadurch viele Tagesausflügler vor allem auch Personen, die Urlaub im Chiemgau machen. Auch die Gastronomie profitiere davon. „Wir möchten es nicht missen.“ Auch wenn die Besuche noch nicht den Stand von vor Corona erreicht hätten. „Es läuft noch etwas zäh“, so der Rathauschef.

Mitgefahren: Volontärin Sophia Huber im seltenen Oldtimer

Einmal im Monat werden die Oldtimer des Mobile Zeiten Museums „ausgeführt.“ Im Monat Mai war eine besondere Rarität an der Reihe, ein BMW 3,0 CSL Coupé, nur 167 Stück wurden von diesem Sportwagen zwischen 1973 und 1975 gebaut.

Eine echte Rarität: Der BMW 3,0 CSL Coupé von dem nur 167 Stück gebaut wurden.

Ich als Volontärin der Wasserburger Zeitung durfte mitfahren. Ungewöhnlich war es ja schon, so ganz ohne Gurt auf dem Beifahrersitz zu sitzen. Die waren zu dieser Zeit noch keine Pflicht und aufgrund des Bestandsschutzes darf das Coupé auch heute noch so gefahren werden. Die Fahrweise war aber überraschend „modern.“ Oldtimer assoziiere ich zumindest immer mit Ruckeln und Motorstottern. Davon war aber gar nichts zu spüren. Da ist das Fahrgefühl in meinem eigenen Kleinwagen, das wohlgemerkt knapp 35 Jahre jünger ist, wesentlich unangenehmer.

Sophia Huber im Oldtimer.

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