Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Zwei Ausstellungen in Rosenheim

Mit der Kunst gegen den Krebs: Wie sich eine Kolbermoorerin zurück ins Leben malt

Aufmacher
+
Ob Tierbilder, Frauen oder Landschaftsbilder - Die Kolbermoorer Künstlerin Petra Weese lässt sich nicht gern auf nur einen Stil festlegen. 

Der Krebs hat das Leben von Petra Weese umgekrempelt. Doch kaum hat die Künstlerin aus Kolbermoor das Krankenhaus verlassen, widmet sie sich wieder ihren Ausstellungen - zwei davon in Rosenheim. Wie ihre Kunst ihr durch diese schwierige Zeit hilft.

Rosenheim/Kolbermoor – „Ich war in einem tiefen Loch“, sagt die Kolbermoorer Künstlerin Petra Weese (57). Seit sie im Januar mit Krebs diagnostiziert wurde, sei in ihrem Leben nichts mehr so gewesen, wie es einmal war. Sie möchte keine Details ihrer Krankheit in der Zeitung lesen. Nur kurz erzählt sie von den OPs, den Komplikationen und der Angst um ihr Leben. Selbst ihren Geburtstag musste sie im Krankenhaus feiern. Sie habe immer noch mit Angstattacken zu kämpfen - doch die Kunst hilft ihr, mit dem Schicksalsschlag umzugehen.

Endlich wieder im eigenen Atelier malen: Petra Weese kam erst Ende August aus der Reha zurück.

Die Leidenschaft für Kunst habe Weese schon als Kind gehabt. Ihre Eltern hätten ihr Hobby gefördert. Bereits damals habe sie mit Wasserfarben bunte Tiere und die Vorläufer ihrer „Madame“-Serie erfunden - dabei packt sie eine Frau, die „Madame“ genannt wird, in verschiedene Rollen und Kleidungen. Nach ihrem Schulabschluss lag ihr Fokus auf der Familie, die Kunst blieb auf der Strecke. Bis sie vor zwölf Jahren wieder den Pinsel in die Hand nahm.

Seitdem malt Weese vor allem glückliche Motive, die oft von der Natur inspiriert sind. Denn, so ihre Überzeugung: „Wer sich mit glücklichen Dingen beschäftigt, kommt besser durch dunkle Zeiten.“

Bunte Motive als Rettungsanker

Fröhliche Motive beschäftigen Weese schon seit Kindertagen. Sie habe schon immer gerne gezeichnet, am liebsten bunte Tiere und Kleidungsentwürfe. Diese Leidenschaft verfolgt sie bis heute. Aber Weese möchte sich als Künstlerin nicht auf ihre Serien reduzieren lassen. „Ich probiere viel aus – egal ob Landschaftsbilder, abstrakte Malerei, Stilleben oder auch meine Smiley-Reihe“. Meist brauche ein Bild ein paar Tage bis zu einer Woche, bis es fertig ist.

Smileys, „Madame Yoga“ und eine Kuh - Weeses Bilder sind vielfältig.

Ein kleiner Glücksbringer

Die Zeichnungen, die im Krankenhaus sowie in der Reha entstanden sind, sind dafür vor allem der Natur gewidmet. Während sie in der Klinik lag, hatte Weese Leinwand und Stifte bei sich. Damit skizzierte sie Bilder von Rosen, die sie nach der Entlassung mit Acrylfarben bemalte. Auch während der Reha war die Künstlerin alles andere als untätig. Neun Bilder hat sie in den vier Reha-Wochen gemalt, schätzt sie. „Es half mir, zu zeichnen und mich auf meine Ausstellungen vorzubereiten“, sagt Weese.

Kunst, die im Krankenhaus entstand - Als Weese im Krankenhaus behandelt wurde skizzierte sie die Rosen, um sie später mit Acrylfarben auszumalen.

Dabei entstanden unter anderem Bilder von Kühen und Schafen und Marienkäfern. Besonders die Marienkäfer haben für Weese eine große Bedeutung. „Während meiner letzten Tage in der Reha saß am Abend oft ein Marienkäfer auf der Zimmerlampe“, sagt sie. Weese habe das Tier als kleines Glückssymbol gesehen und ihn deshalb auf ihren Leinwänden verewigt.

Ein kleines Stück vom Glück: Hinter den Marienkäfern steckt eine ganz besondere Geschichte.

Glück hat Weese auch mit ihren Ärzten. Obwohl es ein bösartiger Tumor gewesen sei, sei er noch rechtzeitig entdeckt worden. Petra Weese hat Ende August die Reha verlassen, seither gilt sie als krebsfrei. „Der Gedanke an ihre Ausstellungen hat mir sehr geholfen“, sagt sie. Vom 15. bis zum 17. September werden ihre Bilder im Haus des Gastes in Gstadt ausgestellt. Sophia Staller, die Teil des Teams TouristInfo Gstadt ist, welches die Räume im Haus des Gastes verwaltet, freut sich schon. „Ich bin schon gespannt, was Frau Weese da auf die Beine stellt“ sagt sie.

Danach hängen Weeses Zeichnungen bis Ende des Jahres noch im Café Dinzler am Esbaum und dem Café Da Noi in Rosenheim.

Kommentare