Miniramp beantragt
Mehr Fun im Funpark in Stephanskirchen
Sport im Verein ist seit über einem Jahr quasi verboten. Nur im letzten Sommer war eine kurze Zeit Training im Freien möglich. Also toben Kinder und Jugendliche ihren Bewegungsdrang anders aus. Skater- oder Funparks stehen da ganz hoch im Kurs. Eine Miniramp könnte in Stephanskirchen noch mehr Platz bieten.
Stephanskirchen – Hier steht ein Antrag auf einen Skatepark auf der Tagsordnung des Gemeinderates, dort auch. Corona sorgt für die Nachfrage. Auch in Stephanskirchen. Auf dem Funpark- Gelände in Walderingist reger Betrieb, von ganz Kleinen bis hin zu Ü20ern, auch ein paar Eltern wurden schon auf ihren Brettern gesichtet.
Ende April beantragte die Abteilung Funsport in SV Schloßberg-Stephanskirchen die Erweiterung des Skateparks um eine Miniramp, damit sich die flitzende Menge besser verteilen kann. Dafür hatte Petra Schnell (UF), zu deren Zeit als Jugendbeauftragte der Funpark nahe der Tennishalle entstand, vollstes Verständnis, auch wenn sie den Dirtpark als aktuelles Hauptprojekt sehe..
Mit Holz zurück zu den Wurzeln
Verwundert äußerte sie sich in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, dass die Miniramp aus Holz sein soll, das hätte was von „zurück zu den Wurzeln“. Die modellierte Anlage – 2009 ein Leuchtturmprojekt – sei doch auch gebaut worden, um die Geräusche zu dämpfen.
Christine Heser, Abteilungsleiterin Funsport, die Rederecht bekam, erklärte dazu, dass es bei Miniramps auch wegen der Verletzungsgefahr keine Alternative zu Holz gebe, dass dieses aber beschichtet sei, um die Geräuschentwicklung zu minimieren. Sie sicherte zu, dass der Sportverein sich um diese Rampe kümmern werde.
30 000 Euro plus
Die Miniramp allein kostet etwa 30 000 Euro, dazu kommen noch Kosten für Beleuchtung, Grundstück, Baumfällung und Ausgleichsfläche. Gefördert werden könnte das über die Leader-Arbeitsgemeinschaft (LAG) Mangfalltal-Inntal zu 50 Prozent. „Wir haben bisher nie Gebrauch gemacht von LAG-Fördermitteln, das wäre nach vielen Jahren die Premiere“, so Bürgermeister Karl Mair (Parteifreie).
Offene Ohren bei den Gemeinderäten
Der Hochbetrieb im Funpark ist allen Ausschussmitgliedern bewusst, weswegen der Antrag prinzipiell auch auf offene Ohren stieß. „Da ist wirklich viel los, deswegen bin ich auch durchaus dafür, dass das Gelände erweitert wird“, so Florian Beck von der Bayernpartei. Holz als Baumaterial lehne er aber ab.
Petra Schnell und Steffi Panhans (SPD) freuten sich beide über die bunte Mischung verschiedener Kinder- und Jugendgenerationen, die dort mit Rad, Skateboard und Rollschuhen unterwegs sind. „Es ist toll zu beobachten, wie die miteinander umgehen und voneinander profitieren“, so Steffi Panhans.
Lichtverschmutzung in Grenzen halten
Auch die Verwaltung begrüßte die Errichtung einer Miniramp grundsätzlich, sah aber die Errichtung einer Beleuchtungsanlage kritisch. Einerseits wegen des hohen technischen und damit finanziellen Aufwands, andererseits wegen der Lichtverschmutzung.
„Ich finde es ja toll, dass die Gemeindeverwaltung an did Lichtverschmutzung denkt“, freute sich Janna Miller (Die Grünen), aber „nicht ausgerechnet hier. Die Kinder und Jugendlichen haben im letzten Jahr sowieso sehr zurückstecken müssen. Das wäre die falsche Zeit, der falsche Ort.“
Da solle man doch besser überlegen, was es für Möglichkeiten gebe, die Lichtverschmutzung in Grenzen zu halten, zum Beispiel bei den „Paten der Nacht“. Und auch Harald Niederlöhner, der den Außenbereich der Otfried-Preußler-Schule plant, habe da einige gute Ideen vorgestellt. Steffi Panhans schlug ein Ende der Beleuchtung um 21 Uhr vor, dann habe man die Hälfte des Jahres ohnehin kein Problem.
Flutlicht minimiert den Aufwand
Den technischen Aufwand wischte Steffi Panhans beiseite: dazu seien die Tennishalle und die Flutlichtanlage des Fußballplatzes viel zu nahe. „Und ich zitiere die CSU selten gerne, aber die Beleuchtung des Funparks steht aufgrund eines CSU-Antrags seit 2019 auf der Prioritätenliste. Die Haushaltsmittel sollten also auch nicht das Problem sein.“
Die Verwaltung wurde einstimmig beauftragt, die Gesamtkosten zu ermitteln und die Genehmigungsfähigkeit zu klären, dabei auch den Planer des bestehenden Funparks und den möglichen Erbauer der gewünschten Miniramp einzubeziehen.
Bei Lärm nicht immer die Jugend verdächtigen
In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wurde bekannt, dass einige Anwohner im Rathaus und im Landratsamt Bedenken wegen des Lärms vom Funpark und vom geplantenDirtpark – für den noch die Baugenehmigung fehlt – äußerten. Janna Miller (Die Grünen) und Steffi Panhans (SPD) baten darum, nicht immer gleich die Jugendlichen zu verdächtigen, wenn es in der Ecke der Gemeinde mal laut würde.
„Im letzten Winter war es spätabends mehrfach ziemlich laut“, so Miller, die in der Nachbarschaft wohnt, „aber das kam definitiv nicht vom Funpark“. Da möge man doch bitte nachforschen, bevor man mit dem Finger auf die Jugendlichen zeige.
Info-Termin zu Fun- und Dirtpark
Christine Heser erzählte, dass ein Teil der 30-köpfigen Dirtpark-Truppe durch die Nachbarschaft gegangen sei und den Anliegern erklärt habe, was geplant sei und wie die Nutzung aussehe. Dass nicht, wie von manch einem befürchtet, mit Motorrädern durchs Gelände geknattert wird. „Da haben sich etliche Bedenken schon gelegt“, war sie optimistisch. Und wer noch Bedenken hat, kommt am Samstag, 22. Mai, um 10 Uhr zur „Box“, dem Jugendtreff, und lässt sich alle Fragen beantworten.
