Stimmkreis Rosenheim-West
Landtagswahl 2023: Peggy Galic (Die Basis) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen
Bei der Landtagswahl 2023 in Bayern stehen im Stimmkreis Rosenheim-West 13 Kandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Kandidaten einzeln vor. Dieses Mal: Peggy Galic (Die Basis).
Rosenheim - Am 8. Oktober 2023 findet in Bayern die Landtagswahl 2023 statt. Im Stimmkreis Rosenheim-West treten 13 Kandidaten an. Jeder Kandidat hat sich zu sechs Kernfragen geäußert. Hier sehen Sie die Antworten von Peggy Galic (Die Basis).
Kandidaten-Steckbrief
Bitte stellen Sie sich kurz vor und formulieren Ihre Kernaussage, Ihre politischen Schwerpunkte und Ihre Motivation.
Peggy Galic (47), Rosenheim, Angestellte im Gesundheitswesen, verheiratet, zwei erwachsene Töchter, Die Basis.
Ehrenämter und Hobbys: Verwaltungsbeirätin der Hausgemeinschaft, Abteilungsleiterin der Geräteturner des MTV 1885 Rosenheim, Flossenschwimmer und Taucher, Bücherliebhaberin.
„Die bürgerfremden Entscheidungen der letzten Jahre führten mich im Februar 2021 in die Partei Die Basis, welcher ich als eine der Kreisvorsitzenden vorstehe.
War der Ausgangspunkt 2021 die Erhaltung der Grundrechte, kann Die Basis nun mit einem soliden Wahlprogramm aufwarten, das von den Mitgliedern erarbeitet und per Konsens-Verfahren verabschiedet wurde.
Im Mittelpunkt sollte immer die Menschenwürde stehen. Ziel ist eine Gesellschaft, die sich in einem respektvollen, achtsamen Miteinander gegenseitig unterstützt und in eine hoffnungsvolle Zukunft blickt.
So ist es mir auch ein besonderes Anliegen, wieder mehr Bürgerwillen in den Landtag zu bringen – mehr zuzuhören statt vorzugeben, wichtige Entscheidungen aus dem Landtag zurück in den Landkreis zu tragen und mit den Bürgern zusammen die für die Region richtigen Entscheidungen erarbeiten – getreu dem Subsidiaritätsprinzip.
Projekte wie etwa der Brenner-Nordzulauf sollten nicht im Bundestag entschieden werden, sondern in den Land,- Bezirks- und Kreistagen der betreffenden Regionen, unterstützt von unabhängigen Gutachtern und von Menschen aus der jeweiligen Region, zusammen mit unabhängigen Abgeordneten und neutralen Medien.
Gemeinsam müssen wir unseren Kindern einen Weg ebnen, welcher sie stark und selbstbestimmt durch das Leben gehen lässt. Wir brauchen Lehrpläne, die das selbstständige Denken und altersgemäße eigenverantwortliche Handeln fördern und fordern.
Unsere Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäuser müssen frei von wirtschaftlichen und pharmazeutischen Interessen werden und den gleichen Status wie Feuerwehr und Polizei erhalten. Unser Mittelstand muss gestärkt, unterstützt und geschützt werden. Er ist eine wichtige Säule unserer Gesellschaft.
Als Landtags- und Bezirkstagskandidatin sehe ich es als meine Aufgabe, auch die unbequemen Themen anzupacken und den Bürgerwillen wieder hörbar zu machen. Wenn ein Volk zu Zigtausenden auf die Straße geht und für ,Diplomatie statt Waffenlieferungen‘ oder gegen den ,Heizungswahn‘ demonstriert, dann ist es Aufgabe der Volksvertreter, diese Rufe zu hören und umzusetzen.“
Dauerbrenner Brenner-Nordzulauf
Viergleisig nach Tirol: Dringend erforderliches Mega-Verkehrsprojekt oder überflüssiges Milliardengrab mit verheerenden Auswirkungen für Mensch und Natur? Wie stehen Sie zum Brenner-Nordzulauf? Wie sollte es weitergehen?
Antwort: Zum Brenner-Nordzulauf ist zu sagen, dass dies ein Bundesthema ist und für uns im Land- und Bezirkstag gar nicht behandelbar. Diese Situation ist für die Betroffenen nur schwer verständlich, immerhin geht es hier um unsere Region.
Warum also bleibt das Thema dann nicht auch in unseren Land- und Bezirkstagen?
Aus verschiedenen Vorträgen und Gesprächen mit den Menschen in unserem Landkreis weiß ich, dass es ein sehr polarisierendes Thema ist. Es geht hier um die Erhaltung unseres Lebensraums. Es geht um die Erhaltung von geschützter Natur.
Ich bin der Meinung, dieses Thema muss zurück in den Bezirkstag, es müssen Lösungen geschaffen werden, die alle Beteiligten zufriedenstellen. Politik nicht über die Köpfe der Menschen hinweg, die hinterher mit der Betonwüste vor ihrer Haustüre leben müssen.
Zuerst sollte ein Ausbau und die Erneuerung der vorhandenen Strecke im Einklang mit den dort lebenden Menschen geschaffen werden – wahrscheinlich werden wir die zweite Strecke gar nicht mehr brauchen. Hier ist schon bei den derzeitig vorhandenen Schienen ein großer Investitionsbedarf gegeben, und dieser hat definitiv Vorrang vor einem weiteren Projekt in Milliardenhöhe.
Wir sollten unsere politischen Entscheidungen nicht nach Interesse der Lobbyisten und Konzerne richten, sondern nach dem Wohlbefinden der Menschen, die damit leben müssen, und im Einklang mit der Natur.
Raubtier-Alarm in den Alpen
In den Bergen war zuletzt der Bär los. Auch der Wolf hält die Almbauern in Atem. Was ist zu tun?
Antwort: Auch hier halte ich mich immer gerne an die Präambel unserer Partei „Das bedeutet auch, dass der Mensch anerkennt, dass er Teil des Gesamten ist. Er ist Teil der Welt, der Natur, zu der auch Tiere und Pflanzen gehören. Das beinhaltet, dass der Mensch voll verantwortlich diese Welt und diese Natur achtet, für sie sorgt, sie schützt und gesund erhält.“
Wir müssen hier dafür Sorge tragen, dass ein Zusammenleben von Mensch und Natur möglich ist. Es ist zusammen mit den Almbauern ein Lösungsplan zu erstellen, der die Natur mit einbezieht.
Es können sich die Abgeordneten Gedanken machen, aber die Lösungen haben die Menschen, die es betrifft.
In München zu entscheiden, was für die Almbauern der beste Weg ist, finde ich persönlich den falschen Ansatz. Hier müssen die Bauern, die Wildhüter, die Menschen mit dem nötigen Fachwissen gemeinsam an einer für alle akzeptablen Lösung arbeiten. Und dabei die Bedürfnisse der Natur berücksichtigen.
Wenn das Wetter verrückt spielt
Dürre, Waldbrände, Starkregen, Tornados - muss sich auch die Region auf deutlich mehr Wetter-Extreme einstellen? Wie kann sich Bayern wappnen? Und was kann Bayern zum globalen Kampf gegen den Klimawandel beitragen?
Antwort: Auch ich bin wegen zunehmenden Extremwetterereignisse auf unserem Planeten in großer Sorge. Aus meiner Sicht müssten hierfür allerdings die Ursachen für das zunehmende ökologische und klimatische Ungleichgewicht geklärt werden.
Es ist strittig zu glauben, dass wir es so maßgeblich beeinflussen, wie allgemein behauptet. Es muss sichergestellt werden, dass dieses nicht gezielt aus wirtschaftlichen Gründen geschaffen wird, um zum Beispiel die Arktis zur besseren Zugänglichkeit von Rohstoffen eisfrei zu bekommen.
Jetzt aufgrund eines medialen Hypes für das Klimathema in einen blinden Aktionismus zu verfallen, halte ich für falsch. Erst wenn die Ursachen transparent und nachvollziehbar geklärt sind, Thesen dafür gibt es viele (zunehmende Industrialisierung, HAARP-Anlagen*, Lebensweise des Menschen) müssen die Behebungsvorschläge darauf abgestimmt werden.
Diese mediengemachte und politikvorgegebene Angst dient ganz anderen Interessen als dem Schutz des Klimas und der Menschen in unserem Land.
Natürlich sollte der Mensch im Einklang mit der Natur leben, sparsam mit den Ressourcen umgehen, damit auch für die nachfolgenden Generationen noch genügend zur Verfügung stehen. Der größte Klimafeind ist aber nicht der einfache Bürger in unserem Land, sondern es sind die Kriegstreiber und Lobbyisten dieser Welt.
* Anmerkung der Redaktion: Die Abkürzung HAARP wird in den vergangenen Jahrzehnten mit vielen Naturphänomenen verbunden. HAARP steht für „High Frequency Active Research Program“, ein US-amerikanisches Forschungsprogramm mit dem Ziel der Erforschung der oberen Atmosphäre.
Flüchtlinge und kein Ende
Was muss der Freistaat beim Thema Flüchtlingsunterbringung aus Ihrer Sicht tun, damit die Kommunen die Aufgabe der Unterbringung von Flüchtlingen bewältigen können?
Antwort: Die Flüchtlingskrise spaltet die Gesellschaft. Zum einen möchte man helfen, denn niemand möchte Krieg und Zerstörung erleben.
Zum anderen möchte man seine Heimat so behalten, wie man sie kennt und wie sie einem vertraut ist. Zu viel Wandel in zu kurzer Zeit, dafür sind wir nicht gemacht.
Und wenn die Hilfsbereitschaft dann auch noch missbraucht und ausgenutzt wird, wenn die Regierung sich gefühlt überwiegend nur noch um die Hilfsbedürftigen aus aller Welt kümmert und zu wenig Augenmerk auf die eigenen Bürger legt, die mit ihren Steuern alles finanzieren, dann braucht man sich über Politikverdrossenheit nicht zu wundern.
Ein erster Schritt wäre das Beenden der Kriege in der Welt – statt Waffen zu liefern sollten Verhandlungen vorangetrieben und ernsthafte Diplomatie in Angriff genommen werden. Auch wenn man daran nichts verdienen kann.
Der zweite Schritt ist immer die Hilfe zur Selbsthilfe, und zwar vor Ort. Wie bitte sollen die Länder wieder auf die Beine kommen, wenn nur noch Frauen, Kinder und Alte zurückgeblieben sind, aber die kräftigen jungen Männer hier bei uns sind?
Und wie viele Flüchtlinge können wir noch aufnehmen, wenn wir doch jetzt schon merklich an der Belastungsgrenze der Sozialkassen und Aufnahmemöglichkeiten sind?
Menschen in Turnhallen und Containercamps zu stecken, ist nicht menschenwürdig und wird uns in Zukunft keine Mitbürger bringen, welche zu unserem Wohlstand beitragen. Hier gehören Schulungs-, Ausbildungs- und Integrationsprogramme her. Damit die Menschen mit dem Wissen und den erworbenen Kenntnissen zurück in ihr Land gehen können, um dort den Aufbau der Wirtschaft und ihres Lebens zu ermöglichen. Oder sich hier integrieren können.
Alle Menschen dieser Erde nach Europa zu holen, ist keine Lösung, sondern der Anfang von Problemen nicht absehbaren Ausmaßes.
Medizin hängt am Tropf
Die heimischen Krankenhäuser machen gewaltige Defizite. Welche Möglichkeiten muss der Freistaat nutzen, um die medizinische Versorgung in Kliniken in der Region sicherzustellen und dabei auch das Personal vernünftig bezahlen zu können? Wie kann man generell die medizinische Versorgung verbessern und Medikamenten-Engpässe vermeiden?
Antwort: Zunächst einmal ist der Klinikverkauf im Freistaat sofort zu stoppen. Medizin gehört, genau wie Polizei und Feuerwehr, zum Gemeingut und sollte auch von der Gemeinschaft getragen werden. Unabhängig von seiner Rentabilität. Denn Gesundheit und Pflege betrifft uns alle.
Wir sollten uns als Gesellschaft die Frage stellen, ob wir uns unsere Gesundheit leisten wollen, oder eben nicht. Herr Lauterbach ist ja der Meinung, wir schließen ein Drittel aller Kliniken und dann sparen wir Personal und Geld.
Schon an solchen Aussagen sieht man die völlige Fehlbesetzung unserer Regierung in Berlin. Wir haben eine geographische Lage, in der es jetzt schon schwierig ist, unsere Mitbürger ausreichend zu versorgen. Kleine Hausarztpraxen weichen großen Facharztpraxen, der Mensch ist dabei völlig egal.
Hier heißt es: Schluss mit dem Ausverkauf der Gesundheit zum wirtschaftlichen Nutzen einiger weniger! Kliniken raus aus den Händen der Konzerne! Gewinnmaximierung hat im Gesundheitswesen nichts zu suchen. Wir müssen zurück zur Menschlichkeit.
Exzellente, zuverlässige Versorgung der Menschen in der Region mit mehr Wertschätzung für unsere Pflegekräfte und den Mitarbeitern des Gesundheitswesens, weg von der überbordenden Bürokratie, hin zu mehr Zeit für den Patienten.
Wir Mitarbeiter im Gesundheitswesen üben keinen Beruf aus, wir folgen unserer Berufung. Die letzten drei Jahre waren wir für die Menschen da und werden dies auch in Zukunft sein. Nur mit Klatschen und leeren Versprechungen werden die 60.000 offenen Stellen bis 2040 nicht besetzt werden, hier ist ein Umdenken dringend angesagt.
Und zu den Medikamenten-Engpässen sei gesagt: Wenn wir in der Medizin weiter den Weg des „Es darf nichts kosten“ gehen wollen, werden weitere Zulieferer nicht mehr nach Deutschland liefern und es werden auch die letzten Pharmakonzerne ihre Produktionsstätten ins Ausland verlagern.
Für die Corona-Impfstoffe war genügend Geld vorhanden, warum nicht für die lebenswichtigen Fiebermedikamente für unsere Kinder?
Ihr Lieblingsthema
Ein Thema, das Sie für sehr wichtig halten, fehlt in der Liste? Etwa Wohnraum, Energiekosten, Bildung, Mittelstand oder Landwirtschaft? Dann nur zu! Nehmen Sie Stellung zu einem Thema Ihrer Wahl.
Antwort: Das wichtigste Thema für die Zukunft unseres Landes wurde von Ihnen nicht aufgegriffen: Unsere Kinder!
Wie können wir unseren Kindern helfen, das Trauma der vergangenen drei Jahre zu überwinden? Sie zu starken Mitgliedern unserer Gemeinschaft heranwachsen lassen?
Unsere Kinder sind unsere Zukunft, all unser Handeln bezieht sich auf die Zukunft kommender Generationen.Aber wir als Gesellschaft nehmen unsere Kinder nicht wahr, hören nicht auf ihre Hilferufe. Wir stecken sie in das Korsett eines Bildungssystems, das keinen Spielraum zur freien Entfaltung bietet. Kinder müssen erleben um zu lernen, brauchen Lehrer mit Visionen und mit mehr Spielraum beim Übermitteln von Lehrstoff. Also:
– Weg vom stupiden Auswendiglernen hin zum Lernen durch eigenes Erleben!
– Weg von starren Lehrplänen, hin zum individuellen Lehrplan!
– Nicht das Kind muss sich an die Schule anpassen, sondern die Schule an das Kind.
– Unterstützung in außerschulischen Interessengebieten, Förderung des ehrenamtlichen Sportes, Musik und Kunstvereinen.
– Keine Gendersprache und keine Frühsexualisierung unserer Kleinsten.
Unsere Kinder sind das höchste Gut, welches ein Land hat, handeln wir danach! Damit unsere Kinder eine Zukunft haben, sollten wir ihnen ein gesundes, wohlhabendes Land mit vielen Ressourcen hinterlassen. Und vor allem die Befähigung zu selbständigem Denken als Grundlage für eine Teilhabe an demokratischen Prozessen!
Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.