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Stimmkreis Rosenheim-West

Landtagswahl 2023: Nasrin Kunzelmann (Partei) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen

Nasrin Kunzelmann, Direktkandidatin der Partei im Stimmkreis Rosenheim-West, hat sich den Fragen von rosenheim24.de gestellt.
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Nasrin Kunzelmann, Direktkandidatin der Partei im Stimmkreis Rosenheim-West, hat sich den Fragen von rosenheim24.de gestellt.

Bei der Landtagswahl 2023 in Bayern stehen im Stimmkreis Rosenheim-West 13 Kandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Kandidaten einzeln vor. Dieses Mal: Nasrin Kunzelmann (Partei).

Rosenheim - Am 8. Oktober 2023 findet in Bayern die Landtagswahl 2023 statt. Im Stimmkreis Rosenheim-West treten 13 Kandidaten an. Jeder Kandidat hat sich zu sechs Kernfragen geäußert. Hier sehen Sie die Antworten von Nasrin Kunzelmann (Partei).

Kandidaten-Steckbrief

Bitte stellen Sie sich kurz vor und formulieren Ihre Kernaussage, Ihre politischen Schwerpunkte und Ihre Motivation.

Nasrin Kunzelmann (42), Rosenheim, Sekretärin, vier Kinder (neun bis 22 Jahre), alleinerziehend, Die Partei.

„Mein Name ist Nasrin Kunzelmann, ich bin 1980 in Dachau geboren. Meine Eltern sind, als ich noch im Kindergartenalter war, von Schwabing nach Beyharting (Tuntenhausen) gezogen. Meine Teenagerzeit über habe ich in Kolbermoor gelebt und wohne nun seit 25 Jahren direkt in Rosenheim.

Vom katholischen Klosterkindergarten ging es direkt in die Grundschule in Schönau/Hohentann. Ab der 7. Klasse besuchte ich die Realschule in Bad Aibling. Im Anschluss absolvierte ich eine Ausbildung zur Kinderpflegerin und war lange Zeit in einem evangelischen Kindergarten tätig.

Ab 2008 bin ich ins Büro gewechselt. Vorerst als Office Managerin, mittlerweile als Assistenz der Geschäftsführung.

Ich habe vier Kinder im Alter von neun bis 22 Jahren. Derzeit lebe ich mit den Kindern allein in unserem kleinen bescheidenen Häuschen. Eins meiner Kinder hat den Pflegegrad 2.

Dies alles und der Umstand, dass ich eben nicht mit ganz weißer Hautfarbe auf dem erzkatholischen Land aufgewachsen bin, hat natürlich deutlich meine politische Einstellung geprägt.

Ich würde sagen, dass ich mich schon im Grundschulalter mit dem Thema Integration auseinandergesetzt habe.

Politisch interessiere ich mich aber deutlich mehr für die Inklusion der Diversität auf den verschiedensten Ebenen. Sei es als Frau, für Kinder, für Menschen mit Behinderungen, Ältere oder einfach auch jemand, der nicht ganz ins System passt.

Wir sind alle gemeinsam hier und sollten alle die gleichen Chancen bekommen. Und sei es nur, um auf die Bordsteinkante, die zwei Zentimeter zu hoch ist, aufmerksam zu machen.

Durch meine Erfahrungen im Leben könnte ich einen wertvollen Beitrag leisten, um die Sichtweise von Minderheiten besser in den Mittelpunkt stellen zu können.

Was mir derzeit an der Politik nicht gefällt ist, dass alles durch Gesetze durchgesetzt wird. Die Menschen möchten nicht gezwungen werden, so wie ich auch nicht. Änderung kann nur gemeinschaftlich passieren! Ich höre dem Feuerwehrmann am Stammtisch genauso zu wie auch der Mutter bei meiner Arbeit als Elternbeirätin.

Dauerbrenner Brenner-Nordzulauf

Viergleisig nach Tirol: Dringend erforderliches Mega-Verkehrsprojekt oder überflüssiges Milliardengrab mit verheerenden Auswirkungen für Mensch und Natur? Wie stehen Sie zum Brenner-Nordzulauf? Wie sollte es weitergehen?

Antwort: Ich muss gestehen, das ist für mich die schwierigste Frage, die es derzeit bei uns gibt! Auf der einen Seite bin ich wirklich froh, wenn mehr Güterverkehr auf Züge verlagert wird. Auf der anderen Seite bin ich sehr dankbar für unsere intakte Natur und verstehe, dass die heimischen Bauern zu Recht sauer sind, wenn die Schienen direkt durch ihr Land gehen werden.

Beides hat seine vollkommene Berechtigung. Wenn es tatsächlich zu dem Brenner-Nordzulauf kommen sollte, muss es definitiv anwohnerfreundlich gebaut werden! Da gibt es keinen Zweifel.

Raubtier-Alarm in den Alpen

In den Bergen war zuletzt der Bär los. Auch der Wolf hält die Almbauern in Atem. Was ist zu tun?

Antwort:  So groß, wie die Freude ist, dass wir wieder diese Tiere in unserer Heimat willkommen heißen können – genauso tragisch ist es zugleich. Wir sind einfach zu dicht besiedelt, als dass es möglich wäre, im Einklang miteinander zu leben.

Den Wölfen und Bären fehlt es an Rückzugsmöglichkeiten. Zwangsläufig wird es zu einem Kontakt zum Menschen und dessen Nutztieren regelmäßig kommen. Da sehe ich es leider auch, dass es auf Dauer kritisch werden kann.

Die Frage ist halt hier: Wer ist schützenswerter? Kann eine gemeinsames Leben in unserer Heimat möglich sein?

Wenn das Wetter verrückt spielt

Dürre, Waldbrände, Starkregen, Tornados - muss sich auch die Region auf deutlich mehr Wetter-Extreme einstellen? Wie kann sich Bayern wappnen? Und was kann Bayern zum globalen Kampf gegen den Klimawandel beitragen?

Antwort: Klimaschutz liegt mir sehr am Herzen. Die Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, sind so vielfältig: Von der Erhaltung der Moore bis zum Ausbau der Windräder; dazu noch Radwege ausbauen, Fassaden und Städte begrünen, Regionalität fördern.

Es gibt wahnsinnig viel zu tun. Und das gilt für uns alle: die Politik, die Wirtschaft, jeden Einzelnen.

Dennoch bin ich dagegen, alles nur mit Gesetzen und Zwang zum Wandel zu erzwingen. Wir müssen sehen, wie wir Anreize schaffen. Anreize, die Wirkung zeigen und einen großen Wandel bewirken.

Zudem muss die Infrastruktur weiter ausgebaut werden. Es muss überall Trinkwasser öffentlich zugänglich gemacht werden. Genauso wie es Kälteschutzräume braucht. Genauso wie der Hochwasserschutz, et cetera.

Flüchtlinge und kein Ende

Was muss der Freistaat beim Thema Flüchtlingsunterbringung aus Ihrer Sicht tun, damit die Kommunen die Aufgabe der Unterbringung von Flüchtlingen bewältigen können?

Antwort: Flüchtlinge müssen viel schneller in unserer Mitte ihren Platz finden. Nur so kann Integration funktionieren. Sie sollten auch schneller und unbürokratischer Arbeitserlaubnisse erhalten können.

Vor allem müssen wir andere Bildungsstandards deutlich besser anerkennen. In Anbetracht des Fachkräftemangels wird uns auch nichts anderes übrig bleiben.

Wir sollten sogar Anreize schaffen, dass Fachkräfte aus anderen Staaten gerne nach Deutschland kommen wollen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass durch eine zügige Integration – also dass die Flüchtlinge direkt in unserer Mitte aufgenommen werden – es deutlich weniger Probleme geben würde, als wenn die Flüchtlinge isoliert bleiben und keine Chancen und Perspektiven bekommen.

Jeder Mensch braucht Chancen und Perspektiven, um nicht abzurutschen. Egal, aus welchem Haus er kommt und was er erlebt hat.

Medizin hängt am Tropf

Die heimischen Krankenhäuser machen gewaltige Defizite. Welche Möglichkeiten muss der Freistaat nutzen, um die medizinische Versorgung in Kliniken in der Region sicherzustellen und dabei auch das Personal vernünftig bezahlen zu können? Wie kann man generell die medizinische Versorgung verbessern und Medikamenten-Engpässe vermeiden?

Antwort: Mir ist wichtig, dass es viel mehr zentralisierte Spezialkliniken gibt. Derzeit gibt es zum Beispiel 200 Kinderkliniken mit einem Chirurgenteam. Dies ist für spezielle Fälle viel zu viel.

Einzelne Chirurgen können keine Erfahrungen mit diesen seltenen Erkrankungen oder Fehlbildungen sammeln. Durch die Zentralisierung würden diese vielen kleinen Stationen wieder aufgehoben werden und es würde verhindern, dass unerfahrene Chirurgen sich an OPs ran trauen, die sie besser den Profis überlassen sollten.

Ob das im Gesamten die finanzielle Lage verbessern wird, kann ich nicht sagen. Aber es würde den Standard bei den einzelnen Behandlungen definitiv erhöhen.

Und wie beim Thema der Flüchtlinge schon erwähnt, ohne Fachkräfte aus dem Ausland wird auch in den Kliniken der Personalmangel deutlich drastischer werden.

Ihr Lieblingsthema

Ein Thema, das Sie für sehr wichtig halten, fehlt in der Liste? Etwa Wohnraum, Energiekosten, Bildung, Mittelstand oder Landwirtschaft? Dann nur zu! Nehmen Sie Stellung zu einem Thema Ihrer Wahl.

Antwort: Meine Themen: Alleinerziehende und Kinderarmut.

Es ist traurig, wie Kinder in Armut aufwachsen. Und das, obwohl viele von ihnen später vielleicht niemals Geld vom Staat mehr benötigen werden, sondern gute Steuern dem Staat zurückgeben.

Natürlich müssen wir diese Kinder mehr unterstützen – mit Bildung und auch Perspektiven. Und nicht, indem sie seelisch so krank gemacht werden, dass sie später nur noch von einer psychosomatischen Klinik zur anderen wechseln können.

Es ist ein Trauerspiel, dass Alleinerziehende keinen bezahlbaren Wohnraum finden können; dass sie Probleme bei der Betreuung der Kinder, vor allem in den Ferien, haben; und allgemein finanziell so am Ende stehen, dass sie gar keine Kraft mehr haben, sich politisch einzusetzen.

Es muss definitiv eine Verbesserung her. Kinder brauchen auch mal Eltern zu Hause und nicht nur entkräftete Alleinverdiener.

Zu allen unseren Fragen verzichtete die Kandidatin auf eine Stellungnahme.

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

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