Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Stimmkreis Rosenheim-West

Landtagswahl 2023: Julia Vogt (V-Partei³) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen

Julia Vogt, Direktkandidatin der V-Partei im Stimmkreis Rosenheim-West, hat sich den Fragen von rosenheim24.de gestellt.
+
Julia Vogt, Direktkandidatin der V-Partei³ im Stimmkreis Rosenheim-West, hat sich den Fragen von rosenheim24.de gestellt.

Bei der Landtagswahl 2023 in Bayern stehen im Stimmkreis Rosenheim-West 13 Kandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Kandidaten einzeln vor. Dieses Mal: Julia Vogt (V-Partei³).

Rosenheim - Am 8. Oktober 2023 findet in Bayern die Landtagswahl 2023 statt. Im Stimmkreis Rosenheim-West treten 13 Kandidaten an. Jeder Kandidat hat sich zu sechs Kernfragen geäußert. Hier sehen Sie die Antworten von Julia Vogt (V-Partei³).

Kandidaten-Steckbrief

Bitte stellen Sie sich kurz vor und formulieren Ihre Kernaussage, Ihre politischen Schwerpunkte und Ihre Motivation.

Julia Vogt (30), Reformpädagogin, München/Rosenheim, liiert, V-Partei³.

„Ich wohne auf dieser wundersamen Erde seit 30 Jahren und mein Hauptwohnsitz liegt in München. Mein Lebensmittelpunkt verschiebt sich – meinem Lebenspartner und der Arbeit an einer Reformschule folgend – zusehends in die Region um Rosenheim. In meiner Freizeit hospitiere ich an diversen Schulen im In- und Ausland, lerne Sprachen und betreibe leidenschaftlich Skateboarding. Letzteres führte mich zu meiner Übungsleitertätigkeit im Verein High Five (www.wearehighfive.com), der sich unter anderem für niederschwellige Skateprogramme engagiert. Zudem bin ich Mitglied im ortsansässigen Verein Rollsport Rosenheim (rollsport-rosenheim.info).

Neben der Bildung liegt mir Nachhaltigkeit und Gesundheit stark am Herzen.

Die Ressourcen werden knapp – wir müssen Wege finden, um unsere Lebensgrundlage und die unserer Mitlebewesen zu erhalten, anstatt sie für den kurzzeitigen Genuss oder unsere Bequemlichkeit zu ruinieren.

Ich möchte mich trauen und selbst aktiv werden, anstatt mich über andere zu beschweren. Hierzu gehört für mich vor allem in den Austausch mit den Bürger:innen, Abgeordneten, Landwirt:innen, Pädagogen und diversen Beteiligten zu kommen, Bedürfnisse wahrzunehmen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu finden. Aus diesem Grund möchte ich kandidieren, Erfahrung für das Gemeinwohl sammeln und mich im kleinen Rahmen schon einmal um Freizeit- und Bildungsangebote sowie nachhaltige Mobilitätsformen vor Ort einsetzen.“

Dauerbrenner Brenner-Nordzulauf

Viergleisig nach Tirol: Dringend erforderliches Mega-Verkehrsprojekt oder überflüssiges Milliardengrab mit verheerenden Auswirkungen für Mensch und Natur? Wie stehen Sie zum Brenner-Nordzulauf? Wie sollte es weitergehen?

Antwort: Güterverkehr auf Schienen umzulegen, ist ein nachhaltiger Gedanke und für eine Verkehrswende unabdingbar. Gleichzeitig sollten wir unser Konsumverhalten überdenken – brauchen wir wirklich noch mehr Güter? Wird Lkw-Verkehr dadurch wirklich verringert? 

Die Finanzierung muss transparent durchdacht sein, damit es möglichst keine undurchsichtigen Kostenvermehrungen gibt, wie es bei Stuttgart 21 oder Münchens zweiter Stammstrecke der Fall ist.

Varianten zum Verlauf müssen Trinkwasserschutzgebiet als lokale Ressource berücksichtigen. Der Streckenbestand soll gleichzeitig möglichst mit einbezogen (auch wenn das einen gewissen Zeitraum bei Pendlern zu Einschränkungen führen kann, hier müssen gute Alternativen geboten werden) und aufgerüstet werden. Betroffene Gemeinden sollten auch ersichtliche Vorteile erhalten, wie beispielsweise durch eine Personennahverkehr-Strecke von Rosenheim nach Rohrdorf.

Raubtier-Alarm in den Alpen

In den Bergen war zuletzt der Bär los. Auch der Wolf hält die Almbauern in Atem. Was ist zu tun?

Antwort: Jedes Lebewesen hat sein Recht auf Leben und seinen Nutzen in der Natur. Bär und Wolf sind Teil der Natur und regulieren den natürlichen Wildbestand. Diese Tiere können nichts dafür, dass sich der Mensch so sehr ausgebreitet und ihren ungestörten Lebensraum geschmälert hat.

Betroffene Bürger:innen, die den Lebensraum mit jenen Wildtieren teilen, sollen hinsichtlich Verhaltensregeln informiert werden. Schutzzonen (bei Bedarf mit Abgrenzungen) sind für die Tiere einzurichten oder Umsiedlungen sind denkbar. Nur noch sechs Prozent aller Säugetiere (ausgenommen der Mensch) sind Wildtiere. Den Rest von 94 Prozent bilden sogenannte „Nutztiere“, die in früheren Zeiten sehr selten verzehrt wurden. Sollten wir nicht den letzten wenigen Wildtieren ihre Freiheit (in Grenzen) zusagen?

Wenn das Wetter verrückt spielt

Dürre, Waldbrände, Starkregen, Tornados - muss sich auch die Region auf deutlich mehr Wetter-Extreme einstellen? Wie kann sich Bayern wappnen? Und was kann Bayern zum globalen Kampf gegen den Klimawandel beitragen?

Antwort: Beispielsweise macht es Sinn, sich auf mögliche Hitzewellen vorzubereiten, indem wir uns gegen die Privatisierung von Wasservorkommen stellen, Sport und öffentliche Plätze mit Zugang zu kostenlosem Trinkwasser ausrüsten, die Innenstädte begrünen und Schattenplätze schaffen.

Zudem sind unsere gefrorenen Süßwasser-Reservoire in den Bergen besser vor Skitourismus zu schützen. Bei Starkregen ist es wichtig, Wasser zu speichern, Hochwasserschutz auszubauen, zu prüfen und zu sanieren. Renaturierte Flüsse

nehmen zwar mehr Fläche ein, bilden allerdings einen wesentlich besseren Schutz vor Überschwemmung als Kanäle. Katastrophenschutz, Feuerwehr und Krankenhäuser müssen Kapazitäten und Unterstützung erhalten.

Neben der Erzeugung von Strom ist der Verkehr in Bayern der größte Erzeuger von klimaschädlichem CO2. Um den Klimawandeln nicht weiter zu beheizen, muss dringend in erneuerbare Energien investiert sowie der Ausbau des ÖPNV, von Carsharing, Fahrradwege und alternativen Mobilitätsformen vorangetrieben werden.

Flüchtlinge und kein Ende

Was muss der Freistaat beim Thema Flüchtlingsunterbringung aus Ihrer Sicht tun, damit die Kommunen die Aufgabe der Unterbringung von Flüchtlingen bewältigen können?

Antwort: Durch Klimaveränderung und Kriege werden voraussichtlich ein Drittel der Weltbevölkerung mit der Zeit migrieren. Das ist eine enorme Zahl an Menschen. Somit können wir uns sicher sein, dass in naher Zukunft die Zahl der Zuwandernden stetig steigen wird.

Zunächst einmal ist es wichtig, dass wir Bürger:innen uns darüber im Klaren werden, dass wir mit der Zeit mehr werden und auch multikultureller. Das stellt eine Tatsache dar. Wir müssen es akzeptieren und versuchen, ein bestmögliches Miteinander zu finden.

Schnellere Integration durch unkomplizierteren Zugang zum Arbeitsmarkt, Austausch und Kontaktmöglichkeiten der innewohnenden Kultur und der zugezogenen Kulturen, sowie Sprachkurse und zeitnahe Einführung in Werte und Regel der neuen Umgebung sind förderliche Bestandteile.

Medizin hängt am Tropf

Die heimischen Krankenhäuser machen gewaltige Defizite. Welche Möglichkeiten muss der Freistaat nutzen, um die medizinische Versorgung in Kliniken in der Region sicherzustellen und dabei auch das Personal vernünftig bezahlen zu können? Wie kann man generell die medizinische Versorgung verbessern und Medikamenten-Engpässe vermeiden?

Antwort: Um eine ausreichende Versorgung in den Kliniken sicherzustellen, bedarf es einer finanziellen Unterstützung jener, um vor allem den Energiebedarf zu decken. Viele Krankenhäuser haben Öl- und Gasheizungen, der Energiebedarf ist sehr hoch.

Im Allgemeinen wäre ein ähnliches Modell wie in der Schweiz, in Österreich oder Skandinavien von Interesse, mit der Abschaffung und dem Umbau der privaten Krankenversicherung.

Nicht jedes Krankenhaus muss alle Fachabteilungen abdecken. Spezialkliniken mit gut ausgebildetem Fachpersonal (erfordert ein praxisbezogeneres, duales Studium) und moderner technischer Ausstattung sind als Zentren anzustreben. Unfallchirurgie und Innere Medizin als Fachabteilungen in einer Klinik, in ländlicheren Regionen, sind allerdings unabdingbar.

Um Medikamenten-Engpässe zu vermeiden, sollten wir regionale Pharmaindustrien stärken und mit EU-weiten Regelungen deren Gewinnmargen gemeinwohlverträglich begrenzen.

Ihr Lieblingsthema

Ein Thema, das Sie für sehr wichtig halten, fehlt in der Liste? Etwa Wohnraum, Energiekosten, Bildung, Mittelstand oder Landwirtschaft? Dann nur zu! Nehmen Sie Stellung zu einem Thema Ihrer Wahl.

Antwort: Mein übergeordneter politischer Fokus liegt auf der Entwicklung unseres Bildungssystems. Hierfür habe ich mir unter anderem schon ein paar Schulen im Umkreis ansehen dürfen, wie die Montessorischule in Rohrdorf, die Freie Waldorfschule in Rosenheim, sowie die Aktive Projekt-Schule in Stephanskirchen und die staatliche Adolf-Rasp-Grundschule.

Unsere Gesellschaft und die kommenden Generationen müssen kompetent auf ein Leben mit den Bedürfnissen und Bedingungen dieser Zeit vorbereitet werden. Mit zunehmender Migration durch Klimafolgen und Kriege ist es notwendig, ein Schulsystem so anzupassen, dass Lernende nicht mehr herabgesetzt, sondern viel mehr als wertvoller Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden, die Freude an lebenslanges Lernen erhalten bleibt und sie fähig sind, die Krisen ihrer Zeit zu meistern.

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

Kommentare