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Stimmkreis Miesbach

Landtagswahl 2023: Gerhard Waas (Grüne) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen

Gerhard Waas, Direktkandidat der Grünen im Stimmkreis Miesbach, hat sich sieben Fragen gestellt.
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Gerhard Waas, Direktkandidat der Grünen im Stimmkreis Miesbach, hat sich sieben Fragen gestellt.

Bei der Landtagswahl 2023 in Bayern stehen im Stimmkreis Miesbach 13 Kandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Kandidaten einzeln vor. Dieses Mal: Gerhard Waas (Grüne).

Bad Feilnbach/Feldkirchen-Westerham/Miesbach – Am 8. Oktober 2023 findet in Bayern die Landtagswahl 2023 statt. Im Stimmkreis Miesbach, der neben den Kommunen im Kreis Miesbach auch die Gemeinden Feldkirchen-Westerham und Bad Feilnbach im Kreis Rosenheim umfasst, treten 13 Kandidaten an. Jeder Kandidat hat sich zu sieben Kernfragen geäußert. Hier sehen Sie die Antworten von Gerhard Waas (Grüne).

Kandidaten-Steckbrief

Gerhard Waas (60), Grüne, Schliersee, verheiratet, vier Kinder

Beruf: Förster; Ausbildung: Energiegeräteelektroniker; Dipl.-Forstingenieur (FH);

Karriere: seit 1989 Forstbeamter, Bayerische Forstverwaltung; seit 2014 Gemeinderat in Schliersee; seit 2014 Kreisrat im Kreistag Miesbach; seit 2014 Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Wald; seit 2021 Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Landwirtschaft, Wald und Ländliche Entwicklung; Parteimitglied seit 2008.

Mein Wahlspruch, der mein Handeln charakterisiert:

Gemeinsam fürs Oberland, mit Mut und Zuversicht.

Was ich anpacken will …

Als Förster ist mein wichtigstes Anliegen das Ökosystem Wald. Gesunder Wald und sauberes Wasser sind die Grundlagen unseres Lebens, die auch bei uns durch die Klimakrise bedroht sind. Unser Wald bedeckt 37 Prozent der Fläche Bayerns und steht bei vielen Zukunftsthemen im Mittelpunkt: Ökologie, Klimaschutz, Energiewende, regionales Wirtschaften mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Wir müssen alle notwendigen Voraussetzungen für klimafeste Wälder schaffen: jagdrechtliche Verbesserungen, ein modernes Wildtiermanagement, vernünftig aufgebaute Förderprogramme, genügend Försterinnen und Förster für die Beratung der bayerischen Waldbesitzer. Wir brauchen ein effektives Holzbauförderprogramm und eine Halbierung des Flächenverbrauchs in Bayern. Das will ich als Fachmann anpacken.

An die Nieren geht mir …

… wenn Populismus und „falsche Fakten“ zum täglichen politischen Geschäft werden. Wenn man keinen Respekt mehr vor anderen Menschen hat. Wenn es in der politischen Diskussion nicht mehr um die Sache und um ehrliche Auseinandersetzung dazu geht, sondern nur noch um den persönlichen Erfolg bei einer Wahl. Wir befinden uns gerade in der schwierigsten Zeit seit dem Ende des Kalten Krieges und brauchen den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft mehr denn je. Die Politik steht hier in großer Verantwortung. Auch in diesen Zeiten werden Fehler gemacht, das ist normal. Gerade deshalb sind ehrliche und sachliche Kritik, gegenseitiger Respekt und Besonnenheit notwendig – davon lebt unsere Demokratie.

Was ich im Sinn habe …

… ist die Entwicklung unserer Region. Damit wir hier weiter gut leben können, müssen wir viel tun. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass der kommunale Wohnungsbau bessere Förderung erhält, dass der bürokratische Aufwand verringert wird. So bekommen wir mehr bezahlbare Wohnungen für unsere Kinder und Menschen in Berufen, die wichtige Aufgaben bei uns erfüllen. Ich habe eine deutlich verbesserte Mobilität im Sinn: Mehr Bahn und Bus, viel mehr Radwege und Rufbusse. Mit größerer Unterstützung durch den Freistaat Bayern bekämen die Kommunen hier sinnvolle Möglichkeiten zum Ausbau und mehr Entscheidungsfreiheit, zum Beispiel bei der Ausweisung von Tempo-30-Zonen. Ich habe die wohnortnahe medizinische Versorgung unserer Bevölkerung im Sinn: Das Kreiskrankenhaus Agatharied zu erhalten, ist mir ein wichtiges Ziel.

Mein Herz schlägt für …

… die Berge, die Wiesen und die Wälder im Oberland. Für unsere Landschaft, die viele Generationen in harter Arbeit geprägt haben. Vor allem aber für die Menschen hier auf dem Land. Für die Art des Zusammenhalts in unseren Orten, die man leider anderswo nicht mehr oft findet. Für unsere Kultur mit allem, was dazugehört, von den Trachtlern über unsere Musikerinnen und Musiker bis zu den Filmschaffenden und den vielfältigen Formen von Kleinkunst, Kabarett, bildnerischer Kunst. Für unsere Vereine, die getragen werden durch viele Menschen mit ihren unzähligen Stunden im Ehrenamt, die unser Leben auf dem Land erst lebenswert machen. Und deshalb für ein respektvolles Miteinander, das uns alle bereichert.

Beweglichkeit in der Politik … 

… ist in den nächsten Jahren wichtiger als je zuvor .Durch den schnell voranschreitenden Klimawandel müssen wir vieles neu denken. Noch vor wenigen Jahren konnte auch ich mir zum Beispiel Freiflächenphotovoltaik im Südlandkreis nicht vorstellen. Heute weiß ich, dass wir sie für unsere Energiesicherheit brauchen. Ähnliches gilt für Mobilität, für die Wirtschaft und alle anderen Bereiche unseres Lebens. Aber die Energiewende birgt auch große wirtschaftliche Chancen, denn der Ausbau von Wind-, Sonnen-, Wasser- und Bioenergie schafft neue, regionale Geschäftsmöglichkeiten. Das kurbelt die heimische Wirtschaft an und bringt Arbeitsplätze in die Region. Wir sollten den Fachleuten vertrauen und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern handeln – so wird sichere Zukunft gelingen. Dafür setze ich mich ein.

Das Fundament, auf dem ich stehe …

… ist meine Familie. Sie ist gleichermaßen Heimat und Kraftort für mich. Aber auch die Arbeit als Förster in unserem Landkreis erfüllt mich seit mehr als dreißig Jahren mit Freude und Energie. Dabei macht mir nicht nur die Arbeit mit der Natur, sondern auch mit den Menschen Freude. Ich berate private Waldbesitzer, arbeite mit Landwirten, mit Unternehmern, Verwaltungen, Verbänden und Jägern zusammen .Ich bin „Waldlehrer“ für Schüler und baue Waldsofas mit Kindergarten-Kindern, bin Ansprechpartner, Schiedsrichter, Umweltschützer und erfahrener Kommunalpolitiker – und bin dabei immer geschätzter Fachmann. Die Verbindung zu all diesen Menschen gibt mir Zuversicht und Halt.

Interview: Bettina Stuhlweißenburg/Miesbacher Merkur

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

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