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Stimmkreis Rosenheim-West

Landtagswahl 2023: Dirk Peschutter (FDP) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen

Dirk Peschutter, Direktkandidat der FDP im Stimmkreis Rosenheim-West, hat sich den Fragen von rosenheim24.de gestellt.
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Dirk Peschutter, Direktkandidat der FDP im Stimmkreis Rosenheim-West, hat sich den Fragen von rosenheim24.de gestellt.

Bei der Landtagswahl 2023 in Bayern stehen im Stimmkreis Rosenheim-West 13 Kandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Kandidaten einzeln vor. Dieses Mal: Dirk Peschutter (FDP).

Rosenheim - Am 8. Oktober 2023 findet in Bayern die Landtagswahl 2023 statt. Im Stimmkreis Rosenheim-West treten 13 Kandidaten an. Jeder Kandidat hat sich zu sechs Kernfragen geäußert. Hier sehen Sie die Antworten von Dirk Peschutter (FDP).

Kandidaten-Steckbrief

Bitte stellen Sie sich kurz vor und formulieren Ihre Kernaussage, Ihre politischen Schwerpunkte und Ihre Motivation.

Dirk Peschutter (62), Eggstätt, Rohrnetzmeister, verheiratet, drei erwachsene Kinder, FDP.

„In meinem Beruf als (Industrie-)Rohrnetzmeister für Gas und Wasser arbeite ich seit über 30 Jahren als Bau- und Projektleiter für die (Leitungs-)Infrastruktur und bin Ausbilder im genannten Bereich.

Neben der FDP-Parteiarbeit, die viel Zeit beansprucht, bin ich in der Freizeit gerne auf zwei Rädern unterwegs, sei es auf dem Motorrad oder auf dem Fahrrad. Ebenso genieße ich die Natur auf ausgedehnten Spaziergängen mit der Familie, im Winter gerne beim Skifahren.

Mein Motto ,Der Meister ist genau so viel wert wie der Master‘ muss auch für die Politik gelten, deshalb bewerbe ich mich um ein Landtagsmandat. Insbesondere will ich mich mit gesundem Menschenverstand und Erfahrung für Handwerk und Mittelstand einsetzen. Der Mittelstand und das Handwerk sind die tragenden Säulen der Wirtschaft, wir müssen ihre Sorgen ernst nehmen. 

Die großen Herausforderungen sind vorrangig: Der Fachkräftemangel, die Unternehmensnachfolge, der Bürokratieabbau und die Energieversorgung. Als Ausbilder weiß ich, wie herausragend unser System der dualen Ausbildung ist, allerdings müssen unsere Berufsschulen modernisiert werden. Nicht jeder muss studieren, um Karriere zu machen! Diese Erkenntnis muss sich noch mehr in die Köpfe von Schülern, Eltern und Lehrern einprägen, dafür setze ich mich ein.“

Dauerbrenner Brenner-Nordzulauf

Viergleisig nach Tirol: Dringend erforderliches Mega-Verkehrsprojekt oder überflüssiges Milliardengrab mit verheerenden Auswirkungen für Mensch und Natur? Wie stehen Sie zum Brenner-Nordzulauf? Wie sollte es weitergehen?

Antwort: Bei diesem gesamteuropäisch zu betrachtenden Projekt gibt es sicherlich noch viele offene Fragen, unter anderem zum zu erwartenden zukünftigen Verkehrsaufkommen. Fakt ist, dass das Verkehrsaufkommen im Schienenverkehr steigen wird, nicht zuletzt auch dadurch, dass die Preise für fossile Energie in Zukunft (zum Beispiel durch CO2-Emissionsabgabe) steigen werden. Es werden also zusätzliche Gleise und auch Trassen benötigt.

Bei allen Baumaßnahmen müssen die Sorgen der Anwohner und Naturschützer ernst genommen werden. Dazu gehört auch die lärmschutztechnische Ertüchtigung der Bestandsstrecke sowie der benötigten Neubaustrecke. Ein Ausbau der Bestandsstrecke ist aus meiner Sicht heute nicht mehr realisierbar (Engpass Rosenheimer Hauptbahnhof), zudem bedeutet ein Ausbau der Bestandsstrecke auch den Bau von zwei neuen Gleisen neben den zwei vorhandenen Gleisen.

Raubtier-Alarm in den Alpen

In den Bergen war zuletzt der Bär los. Auch der Wolf hält die Almbauern in Atem. Was ist zu tun?

Antwort: Als bekennender Wolf-Fan schlagen da zwei Herzen in meiner Brust. Über die Rückkehr der Wildtiere freue ich mich sehr, sehe allerdings auch die Probleme, die damit einhergehen.

Dort, wo es beispielsweise zu Problemen mit dem Wolf kommt, muss es die Möglichkeit geben, die Tiere gezielt entnehmen zu können. Allerdings sind vorher andere Schutzmaßnahmen zu prüfen, zum Beispiel der Einsatz von Herdenschutzhunden. Dies bringt allerdings auch wieder andere Gefahren mit sich, Herdenschutzhunde schützen ihre Herde vor allen „Eindringlingen“. Gerade auf unseren Almen, wo viele Urlauber unterwegs sind, ist dies nicht unproblematisch.

Bär und Wolf gehören somit meiner Meinung nach ins Jagdrecht, Hege und Pflege bedeutet schließlich auch Schutz und Regulierung aller Tierarten.

Wenn das Wetter verrückt spielt

Dürre, Waldbrände, Starkregen, Tornados - muss sich auch die Region auf deutlich mehr Wetter-Extreme einstellen? Wie kann sich Bayern wappnen? Und was kann Bayern zum globalen Kampf gegen den Klimawandel beitragen?

Antwort: Unbestritten ist, dass der von uns Menschen erzeugte Klimawandel Fakt ist. Auch wenn wir alles versuchen müssen, noch dagegen anzusteuern, werden wir die Folgen der Klimaveränderungen zu spüren bekommen. Wir wissen aber auch, dass nur global die Klimaerwärmung aufgehalten werden kann!

Wir müssen lernen, mit der Veränderung umzugehen und uns darauf einstellen. Für unsere Wasserversorgung, speziell in der Alpenregion, wo wir oft das Trinkwasser aus den Gletschern bekommen, sind neue, überregionale Wasserleitungen zu bauen.

Für die Extremwetterereignisse müssen wir eine effektive Notfallversorgung und den Katastrophenschutz ausbauen. Hier sind seitens der Politik verbindliche Regeln aufzustellen, Prävention durch Vorhersagemodelle zu unterstützen, und es müssen für die Katastrophenszenarien Schutz- und Versorgungsmaßnahmen geübt werden.

Bayern und Deutschland können durch weltweit einsetzbare technische Innovationen einen Beitrag zum globalen Kampf gegen den Klimawandel leisten. Dafür sollten wir die Entwicklung wirksamer Verfahren und Technologien gezielt und technologie-offen fördern.

Flüchtlinge und kein Ende

Was muss der Freistaat beim Thema Flüchtlingsunterbringung aus Ihrer Sicht tun, damit die Kommunen die Aufgabe der Unterbringung von Flüchtlingen bewältigen können?

Antwort: Mit dem neuen Einwanderungsgesetz hat die Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen geschaffen, die helfen werden, Asyl von illegaler Einwanderung und gewünschter Zuwanderung in den Arbeitsmarkt zu trennen. Die Kommunen müssen aber ausreichend finanziell und logistisch vom Bund und vom Freistaat Bayern zur Unterbringung der Flüchtlinge und Zuwanderer unterstützt werden.

Es ist ungenügend, dass diese Aufgabe vor Ort oft nur mit Hilfe ehrenamtlicher Mitarbeiter bewerkstelligt werden kann. Grundsätzlich sollten Flüchtlinge so schnell wie möglich in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt integriert werden. Hierzu sind Sprachkurse ab dem ersten Tag des Aufenthalts unbedingt erforderlich, denn die Sprache ist der wichtigste Schlüssel für eine erfolgreiche Integration.

Medizin hängt am Tropf

Die heimischen Krankenhäuser machen gewaltige Defizite. Welche Möglichkeiten muss der Freistaat nutzen, um die medizinische Versorgung in Kliniken in der Region sicherzustellen und dabei auch das Personal vernünftig bezahlen zu können? Wie kann man generell die medizinische Versorgung verbessern und Medikamenten-Engpässe vermeiden?

Antwort: Grundsätzlich haben wir in Bayern eines der leistungsfähigsten Gesundheitswesen der Welt.

Es fehlt nicht an Angeboten, sondern die Finanzierung dieser ist das Problem. Die Finanzen geraten durch die Energiekrise und der nach wie vor zunehmenden Migrationsströme weiter in Schieflage. Ebenso ist eine stärkere Qualitätssicherung wünschenswert. Beides soll durch die neue, derzeit verhandelte Krankenhausreform sowie Reformen im ambulanten Bereich beseitigt werden.

Durch die Krankenhausreform sollen weitere Kliniken in die Basisversorgung integriert werden und durch eine Ausweitung der ambulanten Dienstleistungen zusätzliche medizinische Versorgungszentren entstehen. Idealerweise soll mit den Maßnahmen eine Kostenausweitung verhindert, Qualität durch Leistungsgruppen gesichert und die primäre Versorgung in der Fläche noch verbessert werden.

Medikamentenengpässe für lebensnotwendige Medikamente lassen sich zukünftig nur durch eine bessere und längere Bevorratung vermeiden.

Ihr Lieblingsthema

Ein Thema, das Sie für sehr wichtig halten, fehlt in der Liste? Etwa Wohnraum, Energiekosten, Bildung, Mittelstand oder Landwirtschaft? Dann nur zu! Nehmen Sie Stellung zu einem Thema Ihrer Wahl.

Antwort: Mein Thema: Energiesicherheit. Wir brauchen in Bayern ausreichende Kapazitäten zur Energieversorgung nach dem Wegfall der russischen Gaslieferungen und der Abschaltung von Isar II.

Wir benötigen den Bau von Gaskraftwerken und Leitungsnetzen zur Grundversorgung von Haushalten und Industrie. Neue Pipelines zu den LNG-Häfen (LNG: Flüssigerdgas) am Mittelmeer müssen gebaut werden, diese Kraftwerke und die Pipelines können später mit Wasserstoff betrieben werden, der dafür notwendige Markthochlauf eine Wasserstoffinfrastruktur ist zu priorisieren.

Ebenso ist die Geothermie als Energieversorgungstechnologie verstärkt zu verfolgen. Im dezentralen Bereich, insbesondere auf dem Land, sind Biogasanlagen und Nahwärmenetze ein wichtiger Baustein. Alle Energieversorgungsmöglichkeiten sind smart zu denken und zu vernetzen.

Es gibt mittelfristig nicht die eine Möglichkeit der Energieversorgung. Alle Energien müssen sich ergänzen und zusammengreifen, sei es nun das Kleinwasserkraftwerk oder ein neuer Kernfusionsreaktor in einigen Jahren. Die Kernfusion sehen wir als Zukunftstechnologie zur Stromgrundlastsicherung, diese ist weiter zu erforschen. Grundsätzlich sind mehr Innovationen statt Verbote gefragt.

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

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