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Bayerischen Heilbäder-Verband

„Kur auf Klick“: Idee für einmaliges digitales Angebot kommt aus Bad Aibling

Hoher Besuch auf der Frühjahrstagung des Bayerischen Heilbäder-Verbandes (BHV) in Bad Endorf: Gesundheitsministerin Judith Gerlach (Dritte von rechts) mit den beiden Projektleitern der „Kur auf Klick“ (von links) Dr. Andreas Keck und Kurdirektor Thomas Jahn sowie mit BHV-Geschäftsführer Frank Oette, BHV-Vorsitzendem Peter Berek, Bad Endorfs Bürgermeister Alois Loferer und Landrat Otto Lederer.
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Hoher Besuch auf der Frühjahrstagung des Bayerischen Heilbäder-Verbandes (BHV) in Bad Endorf: Gesundheitsministerin Judith Gerlach (Dritte von rechts) mit den beiden Projektleitern der „Kur auf Klick“ (von links) Dr. Andreas Keck und Kurdirektor Thomas Jahn sowie mit BHV-Geschäftsführer Frank Oette, BHV-Vorsitzendem Peter Berek, Bad Endorfs Bürgermeister Alois Loferer und Landrat Otto Lederer.

Das ist einmalig in Deutschland: Die bayerischen Heilbäder und Kurorte sind mit dem Service „Kur auf Klick“ online gegangen. Den Startschuss gab Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach. Ideengeber und Projektleiter ist ein Mann aus Bad Aibling.

Bad Endorf – Die bayerischen Heilbäder und Kurorte gehen mit einem bundesweit einmaligen Service online. Auf der Frühjahrstagung des Bayerischen Heilbäder-Verbandes (BHV) in Bad Endorf wurde am Montag (29.4.) die neue Homepage www.gesundes-bayern.de präsentiert. „Damit kann man in Bayern ab sofort Anträge für eine Kur zu Hause vorbereiten“, würdigte Bayerns Gesundheitsministerin Judit Gerlach die Initiative: „Der Verband hat frühzeitig die Bedeutung, den Bedarf und das Potenzial der Digitalisierung im Gesundheitsbereich erkannt und ein konkretes Projekt realisiert.“

Fünf Jahre am Projekt gearbeitet

„Das ist ein richtig großer Meilenstein“, ist Thomas Jahn glücklich über den erfolgreichen Start der Homepage. Er ist nicht nur Kurdirektor von Bad Aibling, sondern auch Impulsgeber und Projektleiter des neuen Service-Angebotes. „An diesem Projekt haben wir fünf Jahre gearbeitet.“

Kurzer Weg zur ambulanten Vorsorge

Nun ist er fertig: der kurze, digitale Weg zur ambulanten Vorsorgeleistung. „Jeder, der eine Kur beantragen will, macht beim Menüpunkt digitaler Kurantrag sein Kreuzchen, dann öffnet sich das übersichtliche Menü“, erläuterte Jahn. Nur wenige Angaben seien erforderlich: so der Name der Krankenkasse, die Art der Behandlung, die Symptome und das Behandlungsziel. Dann können die Antragsteller die automatisch generierte Datei an ihre Hausarztpraxis mailen, die dort mit den nötigen Patientendaten versehen und fertiggestellt wird.

Symptome online checken

Das Angebote auf der neuen Homepage ist umfassend: „Wir haben unseren Symptomchecker, der Patienten erste Hinweise auf mögliche Erkrankungen gibt“, erläutert Jahn. „Und mit unserem Gesundheitsfinder kann sich jeder seinen gewünschten Kurort mit den jeweiligen Dienstleistern wie Kurbetriebe oder Kliniken suchen. Er wird sofort dorthin verlinkt und kann gleich Gesundheitsprogramme oder seine ambulanten Vorsorgeleistungen buchen.“ Auch Informationen zu einem möglichen Gesundheitsurlaub sind auf der Seite. Insgesamt haben wir damit ein einmaliges digitales Angebot geschaffen.“

Zahl der Kuren stark zurückgegangen

„Dieser Schritt war längst nötig, denn wir wollen den Menschen den Weg zur Kur erleichtern“, betonte BHV-Vorsitzender Peter Berek, Landrat von Wunsiedel. Obwohl die ambulante Vorsorgeleistung inzwischen eine Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen sei, gebe es diese Kuren noch zu selten.

Die Zahlen sind rückläufig: 2023 wurden bayernweit 10.745 ambulante Vorsorgeleistungen registriert, das waren mehr als 700 weniger als im Vorjahr und 9.700 weniger als im Jahr 2001. Auch aufgrund der komplizierten Anträge seien früher viele Kuren gar nicht zustande gekommen, betonte BHV-Geschäftsführer Frank Oette. Mit dem neuen digitalen Angebot soll sich das nun ändern. „Wir wollen die Präventionsangebote in unseren Kur- und Heilbädern mit ihren natürlichen ortsgebundenen Heilmitteln stärken und die Fallzahlen der ambulanten Leistungen steigern, um die Wertschöpfung in unseren Orten zu verbessern.“ 

Prävention gewinnt an Bedeutung

Dass Gesundheitsvorsorge an Bedeutung gewinnt, machte Ministerin Gerlach klar: „Prävention und Rehabilitation sind sehr wichtig. Sie sind ausschlaggebend dafür, dass Menschen bis ins hohe Alter gesund und fit bleiben und so lange wie möglich vor der Pflege bewahrt werden können.“ Für sie ist Prävention auch Teil der Antwort auf „den Fachkräftebedarf, den wir nicht decken können“. Derzeit werde im bayerischen Gesundheits- und Präventionsministerium ein Masterplan Prävention erarbeitet. Der Bayerische Heilbäder-Verband wolle sich als Impulsgeber aktiv einbringen, kündigte dessen Vorsitzender Berek an.

Eine schöne Geste von und für Bad Endorf: Ministerin Judith Gerlach trägt sich ins Goldene Buch des Ortes ein und bringt damit nicht nur Bürgermeister Alois Loferer und Tourismus-Chef Peter Helfmeyer zum Strahlen.

Wertschöpfung in den Kurorten

In der Gesundheitsvorsorge leisten die bayerischen Kurorte und Heilbäder schon jetzt einen wichtigen Beitrag. „Deren Erfolg lässt sich an Zahlen ablesen. Mit etwa 1,3 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung im Jahr 2017 sind Bayerns Kurorte und Heilbäder nicht nur ein bedeutender Faktor in der Gesundheitswirtschaft, sondern auch für den Tourismus“, so Gerlach. Die aktuellen Umsätze liegen bei 4,9 Milliarden Euro im Jahr. Etwa 82,9 Millionen touristische Aufenthaltstage werden allein durch die Übernachtungsgäste in Bayerns Heilbädern und Kurorten jährlich erzielt.

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