Bauausschuss entscheidet
Kolbermoor wird weiter nachverdichtet: Zwei Doppelhäuser für die Alte Siedlung
Ganz im Sinne der Leerstandskonferenz waren die Bauanträge und -voranfragen, die in der jüngsten Sitzung des Kolbermoorer Bauausschusses behandelt wurden: Die Bauwerber wollen bestehende Gebäude effektiver nutzen, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen und Siedlungsgebiete nachzuverdichten. Deshalb wurden alle Anfragen einstimmig befürwortet.
Kolbermoor – So soll beispielsweise die Fläche der Dachterrasse eines Gebäudes an der Schmerlenstraße verringert und dadurch mehr Wohnraum geschaffen werden. Dadurch wird das für den Bereich „Nördlich des Werkskanals“ definierte Maß der baulichen Nutzung – im Bebauungsplan als Grundfläche festgesetzt – um 2,6 Prozent überschritten.
Diese Überschreitung ist aber so geringfügig, dass sie städtebaulich vertretbar ist. „Durch den Einbau eines Büros soll es ermöglicht werden, Wohnen und Arbeiten zu verbinden. Das ist zu begrüßen“, betonte Bürgermeister Peter Kloo. Auch das war eine Botschaft der Leerstandskonferenz, die jüngst in Kolbermoor stattfand: Wohnen und Arbeiten werden künftig näher zusammenrücken müssen. Zugleich betonte Kloo noch einmal, dass es besser sei, ungenutzte Flächen sinnvoll zu verwenden, als neue Flächen zu versiegeln.
Eine bereits versiegelte Fläche soll in der Anton-Fahrner-Straße neu belebt werden. Geplant ist, die vorhandene Bestandsgarage abzureißen und durch ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage mit Gründach zu ersetzen. Zwar wird die Garage an der Position errichtet, die im Bebauungsplan „Pullach Kern“ dafür vorgesehen ist. Doch ein kleiner Bereich liegt außerhalb der für die Garage festgesetzten Baugrenzen. Auch hier war das Echo aus dem Bauausschuss positiv. Das gemeindliche Einvernehmen wurde einstimmig erteilt.
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Weiter nachverdichtet wird auch die Alte Siedlung: In der Ludwig-Prager-Straße ist der Bau von zwei Doppelhäusern mit vier Garagen und vier Carports geplant. Hier waren lediglich die Abstandsflächen zu den nördlichen Nachbargrundstücken ein Knackpunkt. Diese werden zwar eingehalten, reichen theoretisch aber bis in die Zufahrt zu den Nachbargrundstücken. Dass die Zufahrt freigehalten werden muss, kann vertraglich geregelt werden. Daher erteilte der Bauausschuss auch in diesem Fall seine Zustimmung.
An ein bestehendes Wohnhaus in der Hans-Lorenz-Straße soll angebaut werden, um eine weitere Wohneinheit zu schaffen. Dadurch werden die im Bebauungsplan festgelegten Baugrenzen zwar geringfügig überschritten, sind nach Auffassung des Bauausschusses aber dennoch städtebaulich vertretbar. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Nachverdichtung und Nutzbarmachung von großen Grundstücken sowie die Möglichkeit, Wohnraum für die nächste Generation einer Kolbermoorer Familie zu schaffen.