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Viele Organisationen machen mit

Kolbermoor will Fairtrade-Town werden - Welche Ziele stecken dahinter?

Auch die Stadtbücherei ist Teil der zukünftigen Fairtrade-Stadt Kolbermoor: In deren Räumen hat die Leiterin der Bücherei, Andrea Sondhauß (zweite von links) derzeit eine Buchausstellung zum Thema fairen Handels aufgebaut. Die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town Initiative konnte sich davon überzeugen.
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Auch die Stadtbücherei ist Teil der zukünftigen Fairtrade-Stadt Kolbermoor: In deren Räumen hat die Leiterin der Bücherei, Andrea Sondhauß (zweite von links) derzeit eine Buchausstellung zum Thema fairen Handels aufgebaut. Die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town Initiative konnte sich davon überzeugen.

Wie wird eine Stadt eigentlich zur „Fairtrade-Town“? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine Steuerungsgruppe in Kolbermoor intensiv im vergangenen Jahr. Nun kam man den erklärten Zielen einen großen Schritt näher.

Kolbermoor – Kolbermoor will Fairtrade-Town werden. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte sich die sogenannte Steuerungsgruppe, die helfen soll, die dafür nötigen Bedingungen zu erfüllen, zum ersten Mal zusammengesetzt. Das ehrgeizige Ziel damals: Binnen einem Jahr alle Voraussetzungen für eine Zertifizierung geschaffen zu haben. Und man war erfolgreich: Auf der jüngsten Sitzung konnte Sabine Balletshofer-Wimmer, dritte Bürgermeisterin und Sprecherin des Steuerungskreises, verkünden, dass der Antrag in den nächsten Tagen eingereicht werden kann.

Viele Organisationen sind mit im Boot

In ihm ist dokumentiert, dass viele Organisationen, die das öffentliche Leben Kolbermoors bestimmen, mit im Boot sind: So versuchen die Kirchen, Schulen, Kitas oder Vereine mit eigenen Aktionen die Vision eines weltweit fairen Handels ganz handfest voranzubringen. Lebensmittelgeschäfte sicherten zu, fair gehandelte Produkte dauerhaft im Sortiment zu haben, auch in der Gastronomie Kolbermoors werden in Zukunft entsprechende Produkte angeboten oder verwendet werden: „Gleis 2“, die „Osteria am Huberberg“ und das „neue“ Milano im Wohn- und Geschäftsgebäude am Rathaus haben ihr Mitmachen angekündigt.

Die offizielle Zertifizierung ist dabei für den Steuerungskreis eine wichtige Etappe, aber beileibe nicht das Endziel. Man sieht die Zertifizierung vielmehr als die Grundlage, auf der die eigentliche Arbeit erst beginnen soll: Ein dauerhaftes Bemühen um faires Wirtschaften und einen nachhaltigen Umgang mit Umwelt und Natur, nicht nur in Übersee, sondern auch in der Region. Das Fernziel ist, dass diese Einstellung zu einem festen und ganz selbstverständlichen Gedankengut in Kolbermoor werden soll. Die Zeichen, dass das gelingen kann, sind vielversprechend. Schon im vergangenen Jahr stießen aus eigenem Antrieb immer wieder neue Teilnehmer zur Steuerungsgruppe hinzu, die eigene Impulse und Aktivitäten miteinbrachten.

Stadtbücherei mit kleiner Fairtrade-Buchausstellung

So etwa die Stadtbücherei. Deren neue Leiterin, Andrea Sondhauß, kam auf die Idee, in den Räumen eine kleine Fairtrade-Buchausstellung aufzubauen. Entsprechende Literatur sei nämlich sehr wohl schon reichlich in den Beständen der Bücherei vorhanden. Der Vorteil: Man sieht erst jetzt, da die Bücher zusammen vorgestellt werden, wie vielschichtig der Themenkomplex „Fair und nachhaltig handeln“ eigentlich ist, aus wie vielen Blickwinkeln man ihn betrachten kann und wie viele Alltagshandlungen da mit hineinspielen. Ganz entscheidend auch, dass sich unter den Büchern viele finden, die sich an Kinder und Jugendliche wenden.

Denn diese Altersgruppe ist, das zeigen auch die Erfahrungen aus Bad Endorf, wo es seit langem schon eine Fairtrade-Schule gibt, besonders aufgeschlossen für fairen Handel und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Davon konnte auch Andrea Hanke berichten, Lehrerin an der Pauline-Thoma-Schule. Sie sagte, dass der Lehrplan immer wieder Anknüpfungspunkte biete, an denen man faires Denken vertiefen könnte. In der siebten Klasse etwa, so berichtete sie, sei es in einem Schwerpunkt unter anderem um Kleidung und deren Produktionsbedingungen gegangen.

Thema weckt bei Schülern Interesse

Ein Thema, das bei Schülern lebhaftes Interesse weckte. Aus eigenem Antrieb, so erzählte Andrea Hanke, hätten sie angefangen zu recherchieren, wo welche Marken unter welchen Bedingungen ihre Kleidung produzieren ließen. Das entsetzte Fazit der Jugendlichen: Bei manchen von denen kann man doch eigentlich nichts mehr kaufen. Genau um einen solchen bewussten Umgang mit all unseren Lebensmitteln und Konsumgütern geht es nicht zuletzt beim Fairtrade-Town-Gedanken: Um das Wachwerden der Frage: Ist es wirklich gut so, wie es ist, und wenn nein, wie ließe es sich verändern? Aufklärung darüber möchte man jetzt, da vermehrt wieder Veranstaltungen möglich sind, auch verstärkt unter die Leute bringen.

Man will deshalb auch am neunten Juli vertreten sein, dem Tag, an dem die Stadt auf dem Rathausplatz ein kleines Fest geplant hat. Und mit etwas Glück kann an diesem Tag Kolbermoor auch ganz offiziell als Fairtrade-Town vorgestellt werden, das Zertifizierungsverfahren könnte bis dahin abgeschlossen sein.

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