Kolbermoorer Hochwasserschutz entlang der Staatsstraße
Weitere Verkehrseinschränkungen? Wie es zwischen Pullacher Kreisel und Willing weitergeht
Seit zwei Monaten nehmen Arbeiten entlang der Staatstraße zwischen Kolbermoor und Bad Aibling Einfluss auf den Verkehr. Doch was wird dort genau gemacht? Wasserwirtschaftsamt und Polizei erklären, wie es jetzt weitergeht.
Kolbermoor – Bereits im November vergangenen Jahres hat das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim mit den Bauarbeiten entlang der Staatstraße 2078 zwischen Pullacher Kreisel und Willing begonnen. Hintergrund ist der Hochwasserschutz, der laut Angaben des Wasserwirtschaftsamtes weiter planmäßig voranschreitet.
Der erste Teilabschnitt zum Schutz der Pullacher und Aiblinger Au vor Hochwasser der Mangfall wurde bereits 2021 hergestellt. Vor gut zwei Monaten starteten nun die Restarbeiten entlang der Staatsstraße. Dabei wird auf einer Länge von insgesamt 650 Metern eine Hochwassermauer in Form einer Stahlspundwand errichtet.
Schutz vor „hundertjährlichem Hochwasser“
Diese Hochwassermauer mit dem bereits gebauten Damm soll dann das Überschwemmungsgebiet der Mangfall begrenzen. Künftig, so das Wasserwirtschaftsamt, könne dort ein „sogenanntes hundertjährliches Hochwasser keinen Schaden mehr an Häusern und der Infrastruktur anrichten“. Doch ganz unbemerkt können die dafür erforderlichen Baumaßnahmen freilich nicht erledigt werden. Seit Wochen nehmen die Arbeiten auch Einfluss auf den Verkehr ab dem Pullacher Kreisel in Richtung Aiblinger Ortsteil Willing.
Iris Reitinger-Eß, Projektleiterin beim Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, erklärt auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen, dass im entsprechenden Streckenabschnitt eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer (normalerweise Tempo 100) aus Sicherheitsgründen notwendig sei. Auch weil durch die Arbeiten eine Verengung der Fahrbahn nicht zu umgehen sei. Zwischenzeitlich – aktuell nicht – war auch eine Ampelanlage installiert worden. Denn schon vor Weihnachten wurden etwa 50 Meter der Spundwand aufgebaut.
Bei Einsatz der großen Baumaschinen für den Einbau der Spundwand kann nur eine Fahrspur für den Verkehr zur Verfügung stehen. Deshalb regelt in diesem Fall eine Ampel den Verkehr.
Ab kommender Woche wieder mit Ampelschaltung
Laut Reitinger-Eß kehre die Ampelanlage ab kommender Woche auch wieder zurück. „Im Moment sind die Arbeiter noch in der Winterpause, ab nächster Woche geht es wieder los“, so die Projektleiterin. Nach und nach soll die Ampel dann ein Stückchen weiter wandern. Also immer an den Bereich, in dem gerade entlang der Staatsstraße gearbeitet wird.
Zwar sei alles mit Polizei und Verkehrsbehörde abgestimmt. Reitinger-Eß stellt allerdings auch klar, dass sich der Verkehr durch die Maßnahmen natürlich auch zeitweise staue. „Leider halten sich viele Leute nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung“, bedauert Reitinger-Eß. Diesbezüglich stehe man auch mit der Polizei in Kontakt.
Was sagt die Polizei zu möglichen Verkehrsproblemen?
Auf Nachfrage erklärt ein Sprecher der Polizeiinspektion Bad Aibling, dass der Abschnitt zwischen Pullacher Kreisel und Willing „keinen Unfallschwerpunkt“ darstelle. Besondere Vorkommnisse, Beschwerden oder Probleme seien dort nicht bekannt. Wenngleich nicht ausgeschlossen werden könne, dass bei der verengten Fahrbahn auch mal „Warnbaken“ von Fahrzeugen touchiert wurden oder werden.
Zwar sei man mit dem Wunsch nach Geschwindigkeitskontrollen im Baustellenbereich konfrontiert worden. Dies sei aufgrund der verengten Fahrbahn jedoch kaum umsetzbar, so die Polizeiinspektion Bad Aibling.
Wie lange dauern die Maßnahmen noch an?
Ab kommender Woche nehmen die Arbeiten an der Spundwand also wieder Fahrt auf. Laut der offiziellen verkehrsrechtlichen Anordnung dauern die Maßnahmen noch bis Mitte März an, erklärt Projektleiterin Reitinger-Eß. Sie betont jedoch auch: „Das alles hängt natürlich auch von der Witterung ab.“
Wenn die Spundwand in Gänze aufgestellt worden ist, soll anschließend die neben der Staatsstraße extra errichtete Baustraße, auf der sich das 3,50 Meter breite „Spundwandgerät“ bewegt, zurückgebaut werden. „Danach wird der Entwässerungsgraben für die Straße hergestellt und anschließend kommt noch die Schutzplanke beziehungsweise die Leitplanke an die Straße“, so Reitinger-Eß. Mit dem Projekt werde auch besagte Straßenentwässerung verbessert. Nach wie vor bittet das Wasserwirtschaftsamt alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis und um Rücksichtnahme auf den Baustellenverkehr.
