Lockdown beendet
Rosenheimer Stuntwerk eröffnet endlich neue Kletterhalle im Aicherpark
Rosenheim bekommt eine neue Kletterhalle. Nach langer Wartezeit eröffnet am Samstag das Stuntwerk seine 1800 Quadratmeter große Sportfläche. Wie bei allen Freizeitanbietern muss man als Besucher allerdings Einiges beachten.
Rosenheim – Kletterwände, Fitnessräume und Parkour-Strecken standen monatelang verlassen und ungenutzt im Rosenheimer Aicherpark. Die Inhaber des Stuntwerks haben die neue Multisporthalle seit Dezember fertiggestellt und warten seitdem sehnsüchtig auf den Startschuss. Nach den Lockerungen der Corona-Richtlinien öffnet das Werk am Samstag, 22. Mai, seine Tore und auch die anderen Betreiber von Rosenheimer Kletterhallen haben ein Konzept entwickelt, um unter Auflagen zurückzukehren.
Neue Halle mitten im Aicherpark
„Es war ein ständiges, emotionales Auf und Ab“, beschreibt Esmeralda Duchan, Betriebsleiterin des Stuntwerks, die vergangenen Monate. Nach einer angespannten Zeit des Wartens, ist die Hoffnung im Team zurückgekehrt und die letzten Vorbereitungen werden getroffen. Auf einer Fläche von 1800 Quadratmetern können ab sofort 100 Sportbegeisterte gleichzeitig Bouldern, über Parkours laufen oder sich über Hindernisse der RTL-Show „Ninja Warriors“ quälen.
Mit Maske und Test: So geht es zum Bouldern
Das Konzept der Rosenheimer Kletterhallen:
1. Registrierung zur Kontaktnachverfolgung
2. Vorlage eines negativen PCR- oder Schnelltests (24h gültig)
Alternativ: Nachweislich geimpft (14 Tage nach zweiter Impfung) oder genesen
3. Mindestabstand von 1,5 Metern
4. Maskenpflicht in der gesamten Halle (Nur direkt beim Klettern abnehmen)
Um an die fordernden Wände zu gelangen, sind allerdings einige Regeln zu beachten, die für alle Indoor-Angebote notwendig sind (siehe Infobox). So kann man sich beispielsweise nur mit Maske von Raum zu Raum bewegen und lediglich am jeweiligen Gerät frei durchatmen.
Außerdem wurde eine Teststation vor der Halle eingerichtet, an der man sich kostenlos testen lassen kann. Der Vorfreude auf etwas mehr Leben in der Halle tut das jedoch keinen Abbruch. „Ich habe im November noch selbst auf der Baustelle mitgeholfen, damit alles fertig wird“, berichtet Duchan. Jetzt endlich öffnen zu können sei daher eine riesige Erleichterung.
Dass klettern unter Auflagen funktionieren kann, merkt auch Thomas Janko, der Geschäftsführer der Kletterhalle Rosenheim. Er hat bereits seit Donnerstag den Betrieb wieder aufgenommen und kann bisher von einem reibungslosen Ablauf berichten. Nichtsdestotrotz ist er entnervt von der Unsicherheit und würde sich eine langfristige Perspektive wie beispielsweise in Österreich wünschen. Dort dürfen Sporthallen bis mindestens Ende Juni offenbleiben.
Mit der Neueröffnung des Stuntwerks hat der Geschäftsführer allerdings kein Problem. Ganz im Gegenteil – Janko freut sich sogar, dass mit Stuntwerk-Inhaber Florian Schiffer ein ehemaliger Teilhaber der Kletterhalle jetzt ein eigenes Standbein aufbaut. Er ist davon überzeugt, dass die Nachfrage nach Bouldern in Rosenheim groß genug ist und mehrere Angebote daher nicht Schaden können.
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Etwas anders ist die Lage beim Deutschen Alpenverein Rosenheim. Geschäftsführer Christoph Schnurr leidet dort noch unter den aktuellen Maßnahmen. Er hat seine Kletterhalle in Rosenheim erst im vergangenen Jahr renoviert, um sie an kleinere Gruppen zu vermieten. „Bis auf zwei bis drei Schulklassen durften wir allerdings schon lange keinen mehr reinlassen.“ Umso mehr hofft er, dass der Inzidenzwert in der Stadt Rosenheim unter 50 fällt, damit er, in Absprache mit dem Gesundheitsamt, die Halle wieder für mehrere Hausstände öffnen darf.
Kinder in Rosenheim wollen sich bewegen
Ein Indiz für die große Nachfrage sind die zahlreichen Voranmeldungen, die bei der neuen Sporthalle im Aicherpark einlaufen. Über 70 Kindern haben sich laut Rosenheimerin Esmeralda Duchan bereits zum Schnuppertraining angemeldet und sind heiß darauf, die Anlagen auszuprobieren. Was den Trainingsbetrieb angeht, muss man sich allerdings noch etwas gedulden, da die aktuellen Vorschriften noch keine Kurse zulassen.
Auftakt erst einmal ohne Feierlichkeiten
Duchan ist jedoch guter Dinge, dass die Eröffnung endlich stattfinden kann und beginnt langsam vom „Worst-Case-Szenario“ Abstand zu nehmen. Die 40-Jährige hofft, genauso wie die Geschäftsführer, dass man zumindest nicht mehr komplett schließen muss und sogar den zugehörigen Biergarten eröffnen kann. „Eine große Einweihungsparty, so die Betriebsleiterin, muss in jedem Fall noch nachgeholt werden“.

