Bürger-Versammlung mit starker Beteiligung
Kitas, Kultur und „Kaiserreich“: Diese Themen beschäftigen Kiefersfelden
Bürgermeister Hajo Gruber (UW) zeigte sich bei der Bürgerversammlung in Kiefersfelden erfreut über die gute Beteiligung. Neben erfolgreichen Kulturveranstaltungen thematisierte Gruber Investitionen wie das neue Gewerbegebiet „Kaiserreich“ und die Infrastrukturprojekte der Gemeinde.
Kiefersfelden – Trotz zahlreicher krankheitsbedingter Absagen freute sich Bürgermeister Hajo Gruber (UW) „sehr über den guten Besuch der Bürgerversammlung beim Bergwirt“. Sein Dank ging an Feuerwehr, Polizei und weitere Institutionen, vor allem aber an die örtlichen Vereine, „denn ihr prägt hauptsächlich das kulturelle Leben in der Gemeinde“.
Erfolgreiche Kulturveranstaltungen
Und schon war er mittendrin im Thema, streifte das „Kurpark-OpenAir“ vom vergangenen Juli, „eine Veranstaltung, wie wir sie hier noch nie erlebt haben. Das halbe Dorf hat mitgeholfen bei der Organisation und das ganze Dorf hat mitgefeiert“. Auch der „Bayerische Frühling“, das Fest der Kieferer, war ein großer Erfolg, wie auch das Kirchweihfest sowie die Aufführungen der Ritterschauspiele, Heimatbühne, des Trachtenvereins oder der Musikkapelle Kiefersfelden und der Sensenschmied-Musikkapelle.
Nicht zu vergessen die Ausstellungen des Künstlerkollektivs „Stoasag“ oder die Konzerte des Quartetts „Catacoustic Consort“. Und gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sind die Kieferer Krippenbauer wieder nahezu überall präsent.
„Kaiserreich“ fast abgeschlossen
In seinem Rechenschaftsbericht stand das neue Gewerbegebiet „Kaiserreich“ in den Fokus. Über 35 Millionen Euro wurden hauptsächlich von der Unternehmensgruppe Unterberger investiert, in Schnellrestaurant, Hotelkomplex, Tankstelle und Genusswelten.
Ganz aktuell sind die Planungen für eine etwa 230 Quadratmeter große Trampolinhalle, hauptsächlich für die jüngeren Besucher, die voraussichtlich schon ab Ostern dort große Sprünge machen können. Nicht weniger imposant ist das „Dynafit-Headquarter“, das sich die italienische „Oberalp-Gruppe“ rund 30 Millionen Euro kosten ließ und der Gemeinde 140, teils hochwertige Arbeitsplätze sicherte. Auch die Bemühungen für einen barrierefreien Bahnhof wurden heuer zu Ende gebracht. Seit 2015 wurden rund vier Millionen Euro investiert, der Bahnhof und der barrierefreie Zugang zur Kieferbach-Promenade in der Ortsmitte sind nun nutzbar.
Geld für Museum gut angelegt
Erst vor kurzem wurde das Heimatmuseum „Blaahaus“ wiedereröffnet. Die Umwandlung vom Heimatmuseum zum Industriemuseum verschlang eine halbe Million Euro. „Das ist unsere Geschichte mit Eisen-, Marmor- und Zementindustrie“, so Gruber. Weiteres Kapital wurde in Feuerwehr, Alte Pfarrkirche und vor allem das Freizeitbad Innsola“ investiert. Auf dem Energiesektor wurde ebenfalls kräftig Geld ausgegeben. Ob Gas, Wasser oder Strom, die Gemeindewerke bauen mit Erneuerungen, Ergänzungen oder Erhaltungsmaßnahmen voll auf die Zukunft mit erneuerbaren Energien.
Kinderbetreuung schlägt zu Buche
Einen nicht unerheblichen Kostenfaktor im Finanzhaushalt stellen die gemeindeeigenen Kindertagesstätten dar. Derzeit werden in Kinderkrippe, Kinderhort und Kindergärten 206 Kinder von 56 Mitarbeitern betreut. Hinzu kommen noch drei Beschäftigte für die Mittagbetreuung der Grund- u. Mittelschule Kiefersfelden, für insgesamt 71 Kinder.
Mit einem durchaus positiven Zahlenspiel streifte Gruber Gemeindefinanzen. Bei einem Gesamtvolumen von knapp 30,7 Millionen Euro (Vorjahr: 25,8 Millionen Euro) ist der Haushalt kräftig angewachsen, der sich in Verwaltungshaushalt mit gut 20,2 Millionen Euro und Vermögenshaushalt mit knapp 10,5 Millionen Euro aufsplittet. Die wichtigste Botschaft ist aber, „dass wir schuldenfrei in den Jahreswechsel gehen werden. Und für das nächste Jahr setzen wir uns zum Ziel, mit den laufenden Einnahmen auch die laufenden Ausgaben zu bezahlen, möglichst ohne Kapitalaufnahme“.
Griff in die Rücklagen
Die Gewerbesteuer stellte mit 4,5 Millionen Euro die größte Einnahmequelle dar, gefolgt von der Einkommensteuerbeteiligung mit 4,3 Millionen Euro. Um davon jedoch die Kreisumlage mit 7,3 Millionen und die Personalausgaben von knapp 6,1 Million Euro schultern zu können, erfolgte eine Entnahme aus den Rücklagen von knapp 8,95 Millionen Euro.
Ausblick auf neue Projekte
Mit einem Ausblick auf rundete Gruber seine Ausführungen ab. Die Sanierung der Staatsstraße 2089 zwischen Bahnhof und Grenze sowie die Neugestaltung des Umfelds der König-Otto-Kapelle und der Neubau des Jugendcafes „ChillOut“ werden die Gemeindekasse stark belasten. Hinzu kommen weitere Vorhaben wie die Neugestaltung des Kurparks in Mühlbach mit Mühlenweg und die Erstellung einer Fußgänger-Ampelanlage auf der Staatstraße 2089 im Bereich des „Pfarrer-Gierl-Wegs“, wo es im vergangenen Jahr zu einem Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang gekommen war.