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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

„Raus aus der Isolation“: Mit Schleifen und Tulpen gegen Gewalt an Frauen

Kundgebung Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen in Rosenheim.
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Die Kundgebung zum Tag gegen die Gewalt an Frauen vor dem Rosenheimer Rathaus.

Auch in Rosenheim werden Frauen immer wieder Opfer von Gewalt. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, gibt es zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen verschiedenste Aktionen in der Stadt, wie Infostände oder Schleifen an Bussen.

Rosenheim – Jede dritte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer psychischer, körperlicher beziehungsweise sexueller Gewalt. Eine sehr große Rolle bei der Gewalt gegen Frauen spielt das Thema Schuld und Scham. Viele Frauen schämen sich für das, was ihnen passiert, oder geben sich selbst die Schuld, erklärt Marita Koralewski vom Frauenhaus des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V (SkF). „Es wird ganz lange geheim gehalten, was da eigentlich zu Hause passiert.“ Koralewski und weitere Vertreterinnen verschiedener Vereine und Initiativen haben am Donnerstag (23. November) mit einer Kundgebung vor dem Rosenheimer Rathaus auf die Hilfsmöglichkeiten bei Gewalt gegen Frauen und auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November hingewiesen.

Wissen über Hilfsangebote fehlt

Oftmals fehle den Betroffenen schlichtweg das Wissen über die verschiedenen Hilfsangebote. „Wir wollen über die Möglichkeiten, die Frauen haben, aufklären. Wir wollen Frauen aus der Isolation holen“, sagt Dr. Margot Kreuzer von der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“. Dass viele nicht wissen, wo sie Hilfe erhalten, bestätigt auch Koralewski. „Viele Frauen wissen nicht, dass es ein Frauenhaus hier in der Gegend gibt.“

Aber es gibt auch positive Entwicklungen zu vermelden: Früher vergingen im Schnitt sieben Jahre, bis sich eine Frau Hilfe gesucht hat. Inzwischen kämen auch viele junge Frauen ins Frauenhaus – und würden in der Regel schneller den Absprung schaffen, berichtet Koralweski. „Diese Frauen werden so bedroht von ihren Männern, dass sie sagen: ‚Das lasse ich mir nicht mehr gefallen.‘ Ich glaube, dass sich das langsam verändert.“

Busunternehmen macht mit Schleifen auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam

Auch Kreuzer hat bereits bemerkt, dass sich etwas tut. Die Bewegung gegen sexualisierte Gewalt unter dem Hashtag „#metoo“ habe ihr zufolge hierbei einen großen Beitrag geleistet. Aber auch der Gedenktag, der unter dem Motto „Orange Day“ steht, soll noch mehr Aufmerksamkeit auf das Thema bringen. Und das wird in diesem Jahr in Rosenheim auch unabhängig von Informationsständen und -veranstaltungen getan.

Denn das Busunternehmen Hollinger beteiligt sich ebenfalls an der Aufklärung. Ab dem 25. November werden an etlichen Bussen orangefarbene Schleifen angebracht. Diese sollen auf den Gedenktag aufmerksam machen. „Das ist ein sehr wichtiges Thema. Ganz unabhängig, ob jetzt Gewalt an Männern oder Frauen: Ich glaube, da passiert mehr, als man sich bewusst ist“, erklärt Geschäftsführerin Claudia Hollinger.

Wo am Gedenktag Info-Aktionen stattfinden

Neben der Kundgebung und den Bus-Schleifen sind noch weitere Aktionen im Rahmen des 25. November in Rosenheim geplant. Von 10 bis 16 Uhr wird der Soroptomist Club vor dem ehemaligen Karstadt Sport informieren. Außerdem machen Mitarbeiterinnen des Frauen- und Mädchennotrufs mit der Aktion „Tulpen statt Veilchen“ auf dem Max-Josefs-Platz auf das Leid betroffener Kinder, Jugendlicher und Frauen aufmerksam. Im Büro des Frauenhauses in der Prinzregentenstraße 53 wird am 27. November um 17 Uhr das Filmdrama „Die Ungehorsame“, welches häusliche Gewalt thematisiert, gezeigt.

Hilfe für Mädchen und Frauen in Not:

Polizei-Notruf: 110

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 116 016

Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche: 116 111

Frauen- und Mädchennotruf Rosenheim: 08031/268 888

Frauenhaus Rosenheim: 08031/381 478

Beauftragte der Polizei Rosenheim für Frauen und Kinder: 08031/200 1088

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