„Eine Sünde an der Natur und Heimat“
45 Meter hoher Mobilfunkmast in Oberaudorf? Bauantrag sorgt für Entsetzen im Gemeinderat
Eine Düsseldorfer Firma will auf der Gemarkung Oberaudorf am Oberen Loh einen frei stehenden, 45 Meter hohen, Mobilfunkmasten errichten. Wie der Gemeinderat Oberaudorf auf den Bauantrag reagierte.
Oberaudorf – „Der Bauantrag kann nicht erst gemeint sein“, war die Reaktion der Mitglieder des Oberaudorfer Bauausschusses, als ihnen der Antrag zur Errichtung eines weiteren Mobilfunkmastens zur Abstimmung vorgelegt wurde.
Düsseldorfer Firma will Mobilfunkmasten errichten
So will eine Düsseldorfer Firma auf der Gemarkung Oberaudorf am Oberen Loh einen frei stehenden, 45 Meter hohen, Mobilfunkmasten errichten. Der Masten soll 400 Meter neben einem, bereits bestehenden, Funkmasten am Schweinsberg entstehen und verschoben werden Richtung Hödenauer See. Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt schüttelte den Kopf: „In diesem Bereich gibt es keine Funklöcher. Es ist bereits alles da, was zur Funkabdeckung nötig ist.“
Er sieht die Gemeinde hier als Opfer der Konkurrenz unter den Funknetzbetreibern. Das Gremium stellte sich geschlossen hinter den Bürgermeister und war sich einig: „Der Bau eines Funkmastens dieser Größe und auf freiem Feld wäre eine Sünde an der Natur und Heimat.“ Hier würde ohne Not Landschaft zerstört. „Der Schutz der Bürger hat in diesem Fall Priorität“, so der Bürgermeister.
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Bernhardt unterstrich die naturschutzrechtlichen Bedenken des Gremiums und verwies auf die fehlende Erschließung des Baugeländes. „Die Anbindung dieses Bereiches mit Strom und Infrastruktur ist seitens der Gemeinde weder vorgesehen, noch wollen wir dies angehen. So wird es auch bleiben“, so Bernhardt.
Bereits vor einem Jahr musste die Gemeinde den Bau eines Mobilfunkmasten am Kirnstein mitten im Naturschutzgebiet gegen ihren Willen hinnehmen. „Das werden wir in diesem Fall und mit diesen katastrophalen Auswirkungen nicht hinnehmen,“ war sich das Gremium einig und stimmte gegen den Bauantrag.
/BH