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Schnäppchenjagd in Kolbermoor

„Im Kasten wird Tracht schnell zu eng“: Ansturm auf Dirndl- und Trachtenmarkt der „Mangfalltaler“

Groß war der Andrang beim zwölften Dirndl- und Trachtenmarkt der „Mangfalltaler“ am Samstag im Kolbermoorer Trachtenheim.
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Groß war der Andrang beim zwölften Dirndl- und Trachtenmarkt der „Mangfalltaler“ am Samstag im Kolbermoorer Trachtenheim.

Groß war der Andrang beim zwölften Dirndl- und Trachtenmarkt des Trachtenvereins „D’Mangfalltaler“ Kolbermoor. Es hat sich eben herumgesprochen, dass es hier nicht nur echte Tracht aus zweiter Hand zu Schnäppchenpreisen gibt, sondern auch Landhausmode günstig ergattert werden kann.

Kolbermoor – Und so ging auch am Samstag, 4. März, so mancher Besucher mit prall gefüllten Taschen wieder nach Hause, vorher natürlich mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen oder sahnigen Torten der Mangfalltaler Trachtlerinnen bestens gestärkt.

80 Anbieter aus dem ganzen Landkreis

„80 Anbieter aus dem gesamten Landkreis haben sich an unserem Markt beteiligt“, ist Ehren-Vorstand Walter Weinzierl zufrieden. Ziel ist es, Tracht günstig an den Mann, die Frau oder das Kind zu bringen. „Wenn man seine Lederhose nur einmal beim Oktoberfest trägt und sie dann zu lange im Kasten liegt, wird sie schnell zu eng, vor allem über den Winter“, sagt er schmunzelnd. Und so haben viele Trachtler beste Waren bei sich daheim, können sie aber nicht nicht mehr tragen.

Tracht zu fairen Preisen

„Wir wollen den Leuten ermöglichen, gut erhaltene, gebrauchte Trachten zu kaufen und zu verkaufen“, betont Weinzierl, denn: „Tracht ist sehr teuer, eine junge Familie kann sich das gar nicht mehr leisten“, erklärt seine Frau Annelies. So kostet das Hochzeitsgewand für die Trachtlerbraut beispielsweise etwa 6000 Euro, für den Bräutigam kommen weitere 2000 Euro hinzu. „Diese Tracht hat man dann aber für immer“, meint Annelies Weinzierl. Vorausgesetzt, dass sie im „Kasten“ nicht „zu eng“ wird. Für den Start ihrer kleinen Trachtler haben die „Mangfalltaler“ ein besonderes Angebot. Sie verleihen die Tracht für eine symbolische Leihgebühr von 20 Euro im Jahr.

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Beim Second-Hand-Trachtenmarkt der Kolbermoorer am Samstag wurde Tracht und Landhausmode zu fairen Preisen angeboten. Da gab es Lederhosen für Herren, die neu etwa 600 Euro kosten, beispielsweise für 50 Euro. Eine neuwertige Trachtenstrickjacke für den Herrn kostete statt 200 Euro mit gerade mal 40 Euro kaum den Wert der Wolle. Damenjacken waren für 50 statt für 300 Euro zu haben. Ein echter Inntaler Frauenhut, der neu etwa 1200 Euro kosten würde, wurde in Kolbermoor für nur 100 Euro angeboten. Dirndl in allen Farben, Stilen und Größen gab es für 20 Euro. Und natürlich waren auch für die Kleinen jede Menge Angebote da.

Ein echter Inntaler Trachtenhut wurde für nur 100 Euro angeboten. Neu kostet er etwa 1200 Euro.

Willkommener Zuschuss für Jugendarbeit

Auch wenn beim Trachtenmarkt eigentlich alles gefragt ist, ließen die Kolbermoorer nicht alles zu, „wo ein Edelweiß drauf ist“. So schafften es beispielsweise der Hut von Crocodile Dundee oder eine Oktoberfestschürze mit jodelnden Mädchen nicht in die Ausstellung. Mit viel Aufwand bereiteten die „Mangfalltaler“ Trachtler ihren Markt wieder vor und nach: Zur Annahme der Waren, dem Herrichten der Verkaufsständer oder der Betreuung und Beratung der Besucher kommen schließlich auch Abbau des Marktes, Rückgabe der Waren und Reinigung der Räume hinzu.

Die Jagd nach Schnäppchen lohnte sich. Gut erhaltene Tracht wurde hier zu erschwinglichen Preisen angeboten.

Doch diesen Aufwand nehmen sie ehrenamtlich gern auf sich. Nicht nur, um Tracht preiswert unter die Leute zu bringen, sondern vor allem, um die Jugendarbeit im Verein zu unterstützen. Dafür werden zehn Prozent des Verkaufserlöses der Second-Hand-Ware und die Einnahmen des Kuchen-Torten-Basars gespendet.

Werbung für Brauchtum und Feste

Tracht und Brauchtum sind für die „Mangfalltaler“ eine Herzensangelegenheit. Und so waren Annelies und Walter Weinzierl auch in diesem Jahr wieder auf der Grünen Wochen in Berlin. „Zehn harte Tage, aber dort erreichen wir sogar Bayern, die wir hier direkt im Freistaat nicht erreichen“, sagen sie. Dabei geht es nicht nur um Tipps für das richtige Dirndl, den perfekten Stoff oder eine versierte Schneiderin. Familie Weinzierl wirbt in Berlin auch für die Feste der bayerischen Trachtler und holt Besucher ins Land.

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