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Ein Bürgersaal im Klosterhof

Dorferneuerung vor 13 Jahren beantragt: Warum in Höslwang bisher nur wenig passiert ist

Der Klosterhof soll erneuert werden. Doch die Planungen ziehen sich in die Länge.
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Der Klosterhof soll erneuert werden. Doch die Planungen ziehen sich in die Länge.

Vor 13 Jahren hat die Gemeinde Höslwang die Dorferneuerung beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) beantragt. Umgesetzt wurde bisher wenig. Warum sich der Prozess so lange zieht, sehen die Parteien unterschiedlich.

Höslwang - „Da tut sich gar nichts“, sagt Bürgermeister Johann Murner in Bezug auf die Dorferneuerung. Sie beschäftigte bereits seinen Vorgänger, nun lässt sie Murner nicht los. Bis 2020 sollten die Maßnahmen umgesetzt sein, die Förderung 2023 auslaufen. Nun hat 2023 angefangen und erneuert ist wenig.

Neue Bänke, Feldkreuze und Spielgeräte

Am 6. September 2013 leitete das Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern (ALE) die Dorferneuerung ein. Vier Jahre zuvor hat die Gemeinde den Antrag gestellt. „Das 53 Hektar große Verfahrensgebiet umfasst die beiden Orte Höslwang und Unterhöslwang sowie die ortsbildprägende Hangkante“, sagt ALE-Sprecherin Katharina Rampeltshammer. Einige Maßnahmen seien umgesetzt. Das Hohlwegerl zwischen Höslwang und Unterhöslwang wurde naturnah gestaltet und für die örtliche Naherholung aufgewertet. Auf Initiative des Vorstands der Dorferneuerung wurden zudem Bänke, Wege und Feldkreuze erneuert. Auch die örtlichen Spielplätze wurden, zum Teil in Zusammenarbeit mit den Eltern der Kinder, neu gestaltet und es wurden neue Spielgeräte platziert. Nur am Pfarrhof hat sich nichts getan.

Die Gemeinde will laut Rampeltshammer eine multifunktionale Nutzung anstreben: Ein Bürgersaal, der auch Sportvereinen und Grundschule dient. Ein Schützenstand und kleinere Gewerbeflächen sollten zudem in das Gebäude integriert werden. Doch ist ein Bürgersaal mit sportlicher Nutzung überhaupt machbar? Rampeltshammer spricht von einer „komplexen Fragestellung“. Deshalb wurde eine Machbarkeitsstudie mit Nutzungskonzept in Abstimmung mit dem Vorstand, dem Gemeinderat und den betroffenen Vereinen erstellt.

Kirche hat sich nicht geäußert

„Die konkrete Umsetzung befindet sich aktuell noch in Abstimmung“, sagt Rampeltshammer. Denn der Grundstückseigentümer, die Erzdiözese München und Freising, muss zustimmen. Im April 2022 hat Bürgermeister Murner zufolge ein Termin stattgefunden. „Wir haben gefragt, was der Schützenstand preislich ausmacht“, sagt Murner. Seitdem habe sich niemand von der Kirche geäußert.

Pfarrer Paul Kusiak bestätigt gegenüber den OVB Heimatzeitungen, dass sich Kirchenverwaltung und Vertreter des Schützenvereins getroffen haben. Die Verantwortlichen hätten den Schützen den möglichen Raum vorgeführt und sich unverbindlich mit ihnen unterhalten. „Dem zufolge wartet die Kirchenverwaltung auf eine Entscheidung des Schützenvereins, der sich bis dato noch nicht gemeldet hat“, sagt Kusiak.

„Der Schützenverein ist nur Bittsteller und kann hier keine Entscheidungen treffen“, entgegnet hingegen Hubert Blank, Schützenmeister der Hubertusschützen Höslwang. Nur die Gemeinde könne Entscheidungen treffen, welche der Bauherr sei und Vertragspartner mit den kirchlich zuständigen Institutionen. Die Größe der Räumlichkeiten über dem Pfarrsaal sei geeignet. Es gebe aber verschiedene Planungsvarianten, wie der Schießstand untergebracht werden könnte.

Die zeitintensive Abstimmung ist nicht der einzige Grund für die Verzögerung der Pfarrhof-Erneuerung. Laut Rampeltshammer handelt es sich um eine komplexe Maßnahme und der plötzliche Tod von Bürgermeister Josef Eisner 2017 spiele eine Rolle. Da die Verzögerung nicht die Schuld der Gemeinde Höslwang sei, werde die Förderung über 2023 hinaus verlängert. „Ein konkretes Förderende wurde nicht festgelegt“, sagt die Sprecherin. „Ein großer Vorteil einer Dorferneuerung ist, dass es zwar zeitliche Rahmen-Planungen gibt, diese aber in begründeten Fällen fortgeschrieben werden können.“

Bisher 160.000 Euro Förderung

Das ALE kümmere sich derzeit um die Finanzierung der Maßnahmen, zudem um die Baugenehmigung sowie die Detailplanungen. Für das Hohlwegerl, die Planungskosten und den laufenden Betrieb hat das ALE bisher 160.000 Euro Förderung geleistet. Für Privatmaßnahmen wurden zusätzlich 50.000 Euro an Zuschüssen ausbezahlt.

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