Klettern bei Kindern beliebt
Zu wenig Platz zum Klettern: Wie der Wasserburger Alpenverein mit langen Wartelisten kämpft
Kinder und Jugendliche lieben das Klettern. Es hat auch eine wichtige soziale Funktion. Die Sportgruppen beim Wasserburger Alpenverein sind deshalb sehr beliebt. Doch die Warteliste ist lang, denn es gibt ein Problem.
Wasserburg – „Klettern am Fels gehört einfach dazu“, sagt Eva Schupp vom Deutschen Alpenverein Sektion Wasserburg (DAV). Seit fast zehn Jahren leitet sie das Kinder- und Jugendklettern und trainiert gemeinsam mit Julian Wißkirchen eine Gruppe von etwa 16 Buben und Mädels im Alter zwischen neun und 15 Jahren an der Kletterwand der Wasserburger Realschule.
Verantwortung übernehmen als Ziel
„Aber draußen in der Natur ist das was ganz anderes“, sagt Schupp. Deswegen freute sie sich sehr, zwischen Pfingst- und Sommerferien mit dem Wasserburger Kletternachwuchs und drei weiteren Begleitpersonen nach der zweijährigen Zwangspause nach Schleching zu fahren, damit sich der Nachwuchs ein ganzes Wochenende lang an der „Zellerwand“ austoben konnte.
„Die Kinder lernen bei uns alles rund ums Klettern“, erklärt die Trainerin. Dazu zählen Sicherungstechniken und das Vorstiegsklettern. Aber auch soziale Kompetenzen, denn beim Klettern muss man sich aufeinander verlassen können. „Verantwortung übernehmen, das ist ganz wichtig“, sagt Schupp.
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Mit den Gedanken bei der Sache bleiben und zusammen helfen waren auch beim gemeinsamen Ausflug im Juni gefragt: Gleich nach der Ankunft hieß es, das Zelt am Campingplatz aufbauen, später dann beim Essen vorbereiten helfen und natürlich abspülen.
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„Wir fahren gerne an diesen Campingplatz, weil es hier auch einen Badesee gibt und der Kletterfels zu Fuß erreichbar ist“, sagt Schupp.
Die Kletterszene in Wasserburg ist groß, berichtet die begeisterte Sportlerin. Über 1000 Eintritte habe es an der Kletterwand der Realschule im vergangenen Jahr gegeben.
Die Anzahl der am Sport interessierten Kinder und Jugendlichen wächst, die Warteliste auch. „Und der Nachwuchs wird erwachsen – es müssen sich also immer mehr Kletterer in Wasserburg die Wand an der Realschule teilen“, so die Jugendgruppenleiterin.
Lange Fahrten nicht zeitgemäß
Als Alternative gehe es mangels Platz nach Rosenheim oder Waldkraiburg in die Kletterhalle – „das ist aufwendig und kostenintensiv für Eltern – und auch unökologisch“, bedauert Schupp. Deshalb wünsche sich der DAV auch in Wasserburg eine Gelegenheit, bei schlechtem Wetter zu trainieren.
Boulder-Raum fehlt
Die gab es früher im Boulder-Raum im Wasserburger Sportpark „Fit & Fun“. Diese Anlage wurde, wie berichtet, aufgrund von Umbaumaßnahmen im Fitnessstudio 2019 abgebaut. Seitdem ist der Alpenverein, wie er auch auf seiner Homepage vermeldet, auf der Suche nach einer Alternative.