„Es soll auch etwas herausspringen für die Gemeinde“
„Guter Deal“: Tritt Ramerberg dem „Regionalwerk Rosenheim“ bei?
22 Kommunen im Landkreis Rosenheim haben Interesse am Beitritt zum „Regionalwerk Rosenheim“ bekundet. Auch der Ramerberger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung darüber diskutiert. Was die Vor- und Nachteile sind und wie das Gremium entschieden hat.
Ramerberg – Die Gemeinde Ramerberg hat Interesse am neuen „Regionalwerk Rosenheim“. Das bekundete der Gemeinderat in seiner vergangenen Sitzung einstimmig. „Es geht dabei darum, die Energiewende voranzutreiben“, erklärte Bürgermeister Manfred Reithmeier (UWR). Der Plan des Landkreises sei es, Kommunen zusammenzubringen, damit diese gemeinsam Projekte in Angriff nehmen.
Einer der Vorteile sei eine Entlastung der Gemeindeverwaltung. Der Bürgermeister erklärte an dem Beispiel eines eigenen Heizkraftwerkes: „Dafür müssten wir jemanden anstellen, der das betreibt. Im Zusammenschluss könnte man vielleicht gemeinsam mit anderen Gemeinden jemanden beauftragen.“ Außerdem könne man von einem Netzwerk an Ansprechpartnern oder Firmen profitieren. Nicht zuletzt gebe es die Möglichkeit für die Bürger, sich einzubringen.
Karin Baumann (NRL/FWR) wollte wissen, ob man den Zusammenschluss auch nutzen könnte, wenn man daheim eine Photovoltaikanlage aufs private Dach bauen wollte. Reithmeier erklärte, dass sich das Vorhaben schon in erster Linie an die Gemeinde richte. „Denen ist aber vor allem wichtig, dass etwas gemacht wird“, so der Bürgermeister. Wie genau die Ausgestaltung aussehe, sei noch nicht ganz klar. Es würde aber noch jemand vom Landratsamt nach Ramerberg kommen, um das Projekt detailliert vorzustellen. Auch zu den Kosten könne man noch nichts Genaues sagen. Angedacht sei, dass die Kommunen sich mit 20 Prozent einbringen sollen, die restlichen 80 Prozent über Banken finanziert würden.
„Natürlich sind am Anfang Kosten da, aber es soll auch etwas herausspringen für die Gemeinde“, so der Bürgermeister. Aktuell hätten 22 Kommunen aus dem Landkreis ihr Interesse bekundet. Darum, so erklärte er, gehe es auch heute: Das Gremium solle lediglich entscheiden, ob es interessiert sei. Wenn die Details sowie die Kosten auf dem Tisch liegen, werde erneut abgestimmt. Florian Baumann (NRL/FWR) meinte: „Das ist doch ein guter Deal.“ Fabian Tretter (UWR) gab zu bedenken, dass man keinen Zuschuss erhalte. Man beteilige sich an einem Unternehmen. „Ja, aber jeder spart ein bisschen, wenn sich mehrere zusammentun“, so Bürgermeister Reithmeier. Dem Beschlussvorschlag, am Regionalwerk Rosenheim interessiert zu sein, stimmte das Gremium schließlich einstimmig zu.
Energiewende ankurbeln
Das Regionalwerk Rosenheim ist ein Projekt, das vom Landkreis initiiert wurde. Es soll die Energiewende in der Region ankurbeln. Das Regionalwerk ist als interkommunales Unternehmen geplant, bei dem sich möglichst viele Gemeinden aus dem Landkreis Rosenheim beteiligen. Ziel ist es, gemeinsam Projekte für erneuerbare Energien und Klimaneutralität voranzutreiben. Die Rechtsform ist die Gründung einer Anstalt des öffentlichen Rechts. Als Vorteile werden unter anderem die Entlastung der Gemeinde-Verwaltungen sowie die Nutzung von Synergieeffekten genannt.