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Landwirt aus Großkarolinenfeld plant neuen Stall

Ein Risiko mit gutem Gewissen: Wie Kompost im Stall für mehr Tierwohl sorgen soll

Es dampft im Kompostierungsstall. Die Kühe sind entspannt.
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Es dampft im Kompostierungsstall. Die Kühe mögen‘s, die Keime mögen‘s nicht.

Mit mehr Tierwohl in die Zukunft – das ist der Plan von Landwirt Florian Wieland aus Großkarolinenfeld. Er baut einen neuen „Tierwohl-Kompostierungs-Milchviehstall“. Was da dahinter steckt, hat er dem Oberbayerischen Volksblatt im Interview verraten.

Großkarolinenfeld – „Der neue Stall bietet den Milchkühen eine freie Liegefläche, die durch den Kompostierungsprozess warm und besonders sauber ist“, erklärt Florian Wieland. Der Landwirt betreibt derzeit noch den familieneigenen Milchviehbetrieb in der Kolbermoorer Straße. Den Anbindestall mit 25 Kühen in Ortslage hat er vor zwei Jahren übernommen. „Doch hier sehe ich keine Zukunft“, meint er.

Aus dem Ort hinaus ins Moor

Daher will er den Stall auf eine Fläche in der Nähe der Moorkultur umsiedeln. Sieben Hektar gehören ihm dort, einen Hektar pachtet er dazu. Das Konzept des „Kompostierungsstalles“ überzeugte ihn. In einem solchen Stall gib es neben dem Bereich für Fressgang und Futtertisch einen großen, freien und eingestreuten Bereich. „400 Quadratmeter Liegefläche haben unsere Milchkühe dann“, so Wieland. Die Einstreu besteht zum Beispiel aus Sägespänen oder Hackschnitzeln.

Natürliches Heilmittel und hochwertiger Dünger

Der Clou: Bereits im Stall findet eine Kompostierung des organischen Materials statt. Dabei entsteht Wärme und dadurch verdampft Flüssigkeit aus Kot und Harn. Die Milchkühe fühlen sich auf dem Untergrund wohl – Keime dagegen nicht. „Es gibt daher auch weniger Klauen- oder Euterprobleme“, so der Landwirt. Außerdem entstehe durch den Kompost ein hochwertiger Dünger, der auf den Flächen ausgebracht werden könne.

Ein Risiko mit gutem Gewissen

Wieland will mit dem neuen Stall seine Milchviehzahl auf 40 Stück erhöhen. Inklusive Bereich für die Jungkühe, Technikgebäude mit Melkroboter und Auslauf beträgt die bebaute Fläche 1000 Quadratmeter. Dennoch, so betont er, betreibe er eine kleine Landwirtschaft. Damit sich das wirtschaftlich rechne, so der Grundgedanke, sei er auf der Suche nach einer Nische gewesen. Da die Preise für Bioprodukte in letzter Zeit aber ziemlich gesunken seien, war das keine Option für ihn. Er wollte vielmehr auf „Tierwohl“ setzen. Seine Molkerei zahlt einen Zuschlag für Milch aus dieser Haltungsform. „Es ist trotzdem ein Risiko“, so der Landwirt. Aber zumindest eines mit gutem Gewissen. 

Der Landwirt hofft, im nächsten Jahr mit dem Bau beginnen zu können. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund einem weiteren Jahr. Später soll auch ein Wohnhaus am neuen Stall entstehen. Was mit dem alten Stall geschieht, hat der Landwirt noch nicht entschieden.

Lob von den Kommunalpolitikern

Im Bauausschuss der Gemeinde lobte man die tierwohl-freundliche Variante des Vorhabens und erteilte das gemeindliche Einvernehmen einstimmig. Der Bauantrag wurde daraufhin dem Landratsamt zur weiteren Bearbeitung und Genehmigung weitergeleitet.

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