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Worunter Schüler in der Pandemie noch leiden

Große Lernlücken bei Wasserburger Schülern: Homeschooling treibt Kinder zur Nachhilfe

Viele Schüler weisen durch die coronabedingten Schulschließungen große Defizite auf.
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Viele Schüler weisen durch die coronabedingten Schulschließungen große Defizite auf.

Durch Homeschooling weisen viele Schüler große Lerndefizite auf. Das macht das Interesse an Nachhilfestunden in Wasserburg groß.

Wasserburg – Schwierige Zeiten liegen hinter den Schülerinnen und Schülern. Der lange Lockdown im vergangenen Jahr und das Homeschooling haben vielen Kindern und Jugendlichen zugesetzt. Auch die Leistungen würden darunter leiden, berichtet Nachhilfelehrer Christian Flemisch. Von der Grundschule bis zur 13. Klasse hilft der Wasserburger den Lernenden bei Mathe und Physik, auch Studenten sind dabei.

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Das Interesse an Nachhilfe sei im vergangenen Jahr deutlich angestiegen, meint Flemisch. Außerdem bemerke er ganz deutliche Defizite: „Viele können sich den Stoff nicht selbst aneignen, brauchen Anleitung dazu. Da hat der der Unterricht zuhause nicht ausgereicht“, erzählt er, „zumindest nicht in der Grund-, Mittel- und Realschule. Er sehe große Mängel. Wenn der Lernstoff aufeinander aufbaue und der Grundstock fehle, sei das sehr problematisch. Die Kinder würden hinter dem Pensum zurückbleiben.

Nachhilfelehrer Christian Flemisch

Stimmung zurzeit aufgeräumt

Zusätzlich sei noch der Lockdown selbst auf das Gemüt geschlagen: „Viele Kinder konnten den Bildschirm nicht mehr sehen. Die Stimmung war frustriert und gedrückt. Bei zwei Schülern weiß ich, dass sie mit Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen hatten und auch die Schule wechseln mussten. Momentan herrscht aufgeräumte Stimmung. Alle sind froh, dass die Bildungseinrichtungen offen sind“, so der Nachhilfelehrer.

Allerdings gebe es auch Corona-Gewinner: „In den oberen Stufen im Gymnasium denke ich schon, dass es Schüler gab, die vom Homeschooling profitiert haben. Den Jugendlichen fällt das selbstständige Lernen leichter“, findet er. Auch Studenten hätten mit den Online-Vorlesungen keine Probleme, im Gegenteil. „Da haben sich die Studierenden viel Zeit erspart. Kein Pendeln, kein Gerenne von Hörsaal zu Hörsaal.“ Allerdings gehe der Lockdown und die schwierige Zeit an niemandem spurlos vorüber, betont Flämisch.

Karin Reich

Bei Karin Reich, Chefin der Nachhilfe Karin Reich, ist das Interesse an Nachhilfe gleichbleibend, beziehungsweise teilweise sogar rückläufig, da „die Schulen selbst Lernunterstützung anbieten“, erklärt sie. Sie hat ungefähr 100 Kinder und Jugendliche, bunt gemischt aus Grund-, Mittel- und Realschule, dem Gymnasium und der Fach- beziehungsweise. Berufsoberschule, denen sie Unterstützung anbietet. Große Lernlücken bemerkt auch sie: „Oft fehlt einfach die Übung, die sonst im Unterricht stattfindet. Auch beim Vokabeln Pauken sehe ich oft große Probleme“, verdeutlicht sie. Erfahrungsgemäß nehme das Interesse an Nachhilfe wieder zu, wenn das Zwischenzeugnis da sei und es auf die Abschlussprüfungen zugehe, so Reich.

Schüler während des Lockdowns oft einsam

Viele Bedenken gab es im vergangenen Jahr bei den Eltern und Schülern, besonders während des langen Lockdowns im Frühjahr. Das weiß auch Schulsozialarbeiterin Dagmar Kopriva von der Mittelschule in Wasserburg. Ihr sei aufgefallen, dass der Gesprächsbedarf sehr viel höher war als normalerweise. „Viele waren bei mir, um über Unsicherheiten zu sprechen – besonders was die sich ständig verändernden Corona-Verordnungen anging. Das war wirklich Thema bei den Kindern und Jugendlichen“, resümiert Kopriva. Aber auch Fragen wie „Schaffe ich meinen Abschluss? Kann ich eine Ausbildung in meinem Wunschberuf machen? Welchen Notendurchschnitt brauche ich?“ sind bei den Abschlussjahrgängen diskutiert worden.

Schulsozialarbeiterin Dagmar Kopriva

Bei den Gesprächen mit den Eltern kristallisierte sich heraus, dass für viele Kinder und Jugendliche die Einsamkeit das Schlimmste war. Da war es sehr hilfreich, findet die Sozialarbeiterin, dass sie mit den Eltern im ständigen Austausch war. „Es ist wie in einer Blase, da fällt einem nichts ein, um den Lockdown leichter zu machen. Gemeinsam haben wir kreative Ideen entwickelt.“ Und noch etwas Positives bleibt: Die Kinder freuen sich jetzt richtig auf die Schule und die sozialen Kontakte, die ihnen so gefehlt haben, so Kopriva.

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