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Sogar die Polizei rückte an

Gockel bei Tuntenhausen ausgesetzt? „Gnadenbrotplatz“ für 4 Hähne dringend gesucht!

Tierischer Einsatz für die Polizei: Hat in Tuntenhausen ein Unbekannter vier Gockel ausgesetzt? Diese beiden Exemplare sowie zwei weitere wurden in einem Waldstück an der Staatsstraße 2080 entdeckt.
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Tierischer Einsatz für die Polizei: Hat in Tuntenhausen ein Unbekannter vier Gockel ausgesetzt? Diese beiden Exemplare sowie zwei weitere wurden in einem Waldstück an der Staatsstraße 2080 entdeckt.

In Tuntenhausen sind in der Nähe der vielbefahrenen Staatsstraße 2080 vier herrenlose Gockel aufgetaucht. Eine Anwohnerin vermutet, dass die Tiere dort ausgesetzt worden sind. Was Polizei und Tierheim dazu sagen – und wieso nun dringend ein „Gnadenbrotplatz“ gesucht wird.

Tuntenhausen – Große Aufregung um vier Gockel in Tuntenhausen: Wurden die Tiere, die Sonntagfrüh (6. April) von Johanna Grasser in einem kleinen Waldstück an der Staatsstraße 2080 entdeckt worden sind, etwa von einem Züchter ausgesetzt? Das vermutet zumindest die Anwohnerin, die die Tiere entdeckt hatte. Eine Vermutung, die die Polizei Bad Aibling hingegen für unwahrscheinlich hält. Die Ordnungshüter haben nun aber Schritte zur Rettung der Tiere in die Wege geleitet.

Nachbarn hatten sich bei Grasser Sonntagfrüh erkundigt, ob mit ihren Hühnern alles in Ordnung sei, nachdem diese immer wieder lautes Krähen im Bereich von Grassers Anwesen im Tuntenhausener Weiler Haus vernommen hatten. Dass es sich um ihre Tiere handelte, konnte die Hühner-Besitzerin aber schnell ausschließen, da „meine derzeit ja eingesperrt sind“. Dennoch machte sich die Tuntenhausenerin auf die Suche und entdeckte im Bereich eines kleinen Waldstücks an der nahen Staatsstraße 2080 einen Zwerggockel und drei größere Hähne.

Anwohnerin hat Bedenken, dass die Tiere auf die Staatsstraße laufen

Da sie die Befürchtung hatte, dass die Tiere auf die vor allem bei Motorradfahrern beliebte Staatsstraße laufen und dort für eine erhöhte Unfallgefahr sorgen könnten, rief sie letztlich die Polizei. Doch die Hilfe der gegen 11 Uhr nach Tuntenhausen eilenden Einsatzkräfte fiel nach Angaben von Johanna Grasser eher – gelinde gesagt – enttäuschend aus, nachdem sich die Tiere bereits in ein kleines Waldstück zurückgezogen hatten und so scheinbar keine Gefahr mehr für den Verkehr darstellten.

„Ein Polizist hat zu mir gesagt, dass das letztlich schon der Fuchs erledigen wird“, behauptet Grasser, die über einen derartigen Spruch nicht lachen kann. „Wenn es um Katzen geht, ist die Aufregung groß, aber bei Hühnern ist es anscheinend egal“, echauffiert sich die Tuntenhausenerin, die vermutet, dass ein Züchter die Hühner, die er nicht losgeworden sei, dort einfach ausgesetzt und sich selbst überlassen habe.

Eine Vermutung, die ein Sprecher der Bad Aiblinger Polizei eher für unwahrscheinlich hält. „Wir haben derzeit keine Hinweise darauf, dass die vier Hähne dort ausgesetzt worden sind“, sagt der Polizeisprecher auf OVB-Anfrage. „Die Vermutung geht eher dahin, dass sie irgendwo ausgebüxt sind.“ Den flapsigen Fuchs-Kommentar seiner Kollegen bezeichnete er, wenn er denn so gefallen sei, dennoch als „unpassend“ und versprach gegenüber dem OVB, sich um die vier herrenlosen Hähne zu kümmern.

Gesagt, getan: Mittlerweile hat sich auf Vermittlung der Polizei das Tierheim Ostermünchen der Geschichte der herrenlosen Hähne angenommen. Was für die Verantwortlichen der Einrichtung allerdings alles andere als unproblematisch ist, denn: „Wir sind eine Anlaufstelle für Nager, Katzen und Hunde“, sagt Tilman Rieger, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Mensch und Tier, die für das Tierheim verantwortlich zeichnet. „Wir dürfen, wie auch das Rosenheimer Tierheim, derartige Tiere wie Hühner oder Vögel gar nicht aufnehmen.“

Tierheim Ostermünchen sagt trotz Hürde seine Hilfe zu

Der Vermutung, dass die vier Gockel ausgesetzt worden sind, hält Rieger hingegen nicht für ausgeschlossen. „Mittlerweile gibt es ja immer mehr Menschen, die Eier daheim ausbrüten“, weiß der Vereinsvorsitzende. „Wenn es allerdings dann Hähne sind, dann wissen sie oftmals nicht, was sie mit ihnen machen sollen.“ Doch darüber müsse sich jeder Züchter im Vorfeld unbedingt Gedanken machen. Dass das Tierheim Ostermünchen trotz aller Hürde seine Hilfe zugesagt habe, habe letztlich damit zu tun, dass „es jetzt einfach um den Schutz dieser vier Gockel“ gehe.

Daher hat sich Tierhemim-Mitarbeiter Sebastian Czernia auch gleich nach dem Anruf der Polizei auf den Weg zum Waldstück gemacht, die Situation begutachtet und mit Johanna Grasser gesprochen. „Wir haben vereinbart, dass am Nachmittag versucht werden soll, die Hähne einzufangen“, so Czernia gegenüber dem OVB. Der Versuch am Nachmittag blieb jedoch erfolglos, wie Czernia dann gegen 17 Uhr mitteilte. Einen neuen Versuch wollen die Tierschützer am Montagabend starten, „wenn die Tiere vielleicht etwas schlaftrunkener sind“.

„Gnadenbrotplatz“ für die vier Gockel dringend gesucht

Doch selbst wenn die vier Tiere eingefangen werden, stellt sich für das Tierheim weiterhin die Frage, wo die Gockel unterkommen sollen. In Bad Endorf gibt es laut Czernia zwar den Verein Federn & Pfoten, der sich derartiger Tiere annehme. Das Problem sei aber, dass dort gerade ungebaut werde und daher eine Aufnahme nicht möglich sei. So hofft Czernia, dass es in der Region vielleicht einen Tierfreund gibt, der den vier Gockeln einen „Gnadenbrotplatz“ zur Verfügung stellt. Wer die Hähne aufnehmen will, kann sich unter Telefon 08067/180301 ans Tierheim Ostermünchen wenden.

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