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Verpackungshersteller Krones zieht Bilanz

Zwischen Inflation, Pandemie und Ukraine-Krieg: So steht es um Rosenheimer Großunternehmen

Zwischen Corona, Ukraine-Krieg und Energiekrise: Die Rosenheimer Verpackungs- und Abfüllfirma Krones mit ihren Produktionsstätten in Rosenheim und Raubling blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück.
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Viele Aufträge in der Roseneimer Produktion: Die Verpackungs- und Abfüllfirma Krones blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück.

Der Angriff von Russland auf die Ukraine prägt die Wirtschaft seit nun genau einem Jahr. Auch der Abfüll- und Verpackungshersteller Krones produzierte in beiden Ländern. Nun zieht der Konzern mit Werken in Rosenheim und Raubling Bilanz.

Rosenheim/Raubling - „Wir nehmen seit einem Jahr keine Aufträge mehr aus Russland oder Belarus an”, sagt Krones Geschäftsführer Christoph Klenk. Rund 70 Millionen Euro des Jahresumsatzes fallen somit seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar 2022 weg. Hinzu kommt, dass sich die Arbeiterzahl vor Ort deutlich verringert habe. „Einige Mitarbeiter unserer russischen Niederlassung wurden leider aufgrund des Krieges eingezogen.”

Markt in Russland verloren

Zwar machen sich die Kunden aus Russland laut Klenk nach wie vor Hoffnung, dass sie irgendwann wieder ihre Geschäftsbeziehungen aufnehmen können. Mit jedem Tag, der vergeht, werde das jedoch immer unwahrscheinlicher. Und das, obwohl viele der Kontakte gar nichts mit der Politik zu tun hätten. „Ich glaube dennoch, dass der Umsatz in Russland aufgrund der aktuellen Situation für uns auf längere Sicht verloren ist“, bilanziert der Geschäftsführer.  

In der Ukraine sieht die Lage für den Verpackungshersteller im Jahresrückblick etwas anders aus. Habe man anfangs noch dabei geholfen, die Menschen aus der Ukraine rauszuholen, wollen einige der Mitarbeiter mittlerweile wieder zurück. „Auf Sparflamme wurden dort schon wieder die ersten Arbeiten aufgenommen.“ 

Russland-Einbußen werden kompensiert

Insgesamt könne Krones den Wegfall des Marktes allerdings gut kompensieren. Der Auftragsbestand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um über 80 Prozent gesteigert und liegt mit rund 3,4 Milliarden Euro höher als beispielweise noch vor der Pandemie. „Die Corona-Auswirkungen sind für unseren Markt vorbei”, bilanziert Klenk. Denn der Getränkekonsum wachse weiterhin weltweit und bedeutet für den Abfüllproduzenten eine Steigerung des Umsatzes von rund 15 Prozent auf über vier Milliarden Euro. 

Hier hat der Getränkemarkt einen Vorteil beispielsweise gegenüber dem Luftverkehr oder dem Tourismusgewerbe. Denn diese haben laut dem bayerischen Finanzminister Albert Füracker weiterhin mit erheblichen Umsatzeinbußen zu kämpfen.

Mehr Mitarbeiter in Rosenheim und Raubling

Um die hohe Auftragslage zu bewältigen, plant Krones, auch in den Werken in Rosenheim und Raubling, weiteres Personal einzustellen. „Wir haben deutschlandweit im vergangenen Jahr rund 300 neue Mitarbeiter eingestellt und wollen mit weiteren 300 im Jahr 2023 aufstocken”, berichtet Klenk. Zu den gut 1000 Mitarbeitern im Rosenheimer Landkreis werden demnach weitere hinzukommen.

Den Fachkräftemangel bekomme der Konzern dabei noch nicht so stark zu spüren. Denn aktuell sind laut Klenk nicht die Arbeitskräfte, sondern vielmehr das Material der limitierende Faktor. „Wir können gar nicht schneller wachsen, weil wir für die Maschinen und Anlagen, die es dann zu produzieren gäbe, noch immer nicht genügend Elektrokomponenten bekommen”, meint der Firmenchef. 

Gute Auftragslage: Auch im Rosenheimer Werk von Krones kann Geschäftsführer Christoph Klenk weitere Mitarbeiter gebrauchen.

Für das kommende Jahr sieht man sich bei Krones dennoch gut aufgestellt. „Wir gehen davon aus, dass wir die diesjährige Gewinnmarge vor Steuern von 5,8 Prozent noch einmal ein wenig steigern können”, gibt sich Finanzvorstand Uta Anders optimistisch. Die Preise für die Kunden von Krones werden sich laut dem Konzern im kommenden Jahr erhöhen, um den gestiegenen Kosten speziell durch die Inflation zu kompensieren. Wie viel genau, könne man aktuell noch nicht abschätzen. 

„Ansonsten kann natürlich wieder alles mögliche auf uns zukommen, von dem wir jetzt noch gar nichts wissen”, meint Klenk. Dementsprechend sei es für Unternehmen wie Krones wichtig, alle Mitarbeiter vital zu halten. Nur so könne man sicherstellen, neue Herausforderungen einzuschätzen und schnell darauf zu reagieren. Denn das, da ist sich der Geschäftsführer sicher, wird in Zukunft immer wichtiger werden. 

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