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Haushaltsplanung 2025

Finanzlage geordnet, Haushaltslage angespannt: Darum braucht Söchtenau 1,5 Millionen Euro mehr als 2024

Die Gemeinde Söchtenau muss aufs Geld schauen, damit sie auch in Zukunft handlungsfähig bleibt.
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Die Gemeinde Söchtenau muss aufs Geld schauen, damit sie auch in Zukunft handlungsfähig bleibt.

Der Gemeinderat von Söchtenau hat den Haushaltsplan für das Jahr 2025 verabschiedet. Mit 1,5 Millionen Euro mehr liegt er deutlich über dem des Vorjahres. Das sind die Gründe.

Söchtenau – Einstimmig genehmigte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Haushaltsplan für 2025. Dieser beläuft sich laut Geschäftsstellenleiter und Kämmerer Sebastian Schreider auf insgesamt rund 12,9 Millionen Euro, davon 6,6 Millionen im Verwaltungshaushalt und 6,2 Millionen im Vermögenshaushalt.

1,5 Millionen Euro mehr als 2024

Damit liegt der Haushalt des Jahres 2025 etwa 1,5 Millionen Euro über dem Volumen des Vorjahres. Da im Verwaltungshaushalt die regelmäßig anfallenden Kosten veranschlagt sind, ist hier ein verhältnismäßig beständiges Haushaltsvolumen zu verzeichnen, das um rund 300.000 Euro anwuchs. Im Vermögenshaushalt ergeben sich wegen der darin enthaltenen gemeindlichen Investitionsmaßnahmen erfahrungsgemäß größere Abweichungen, die 2025 bei etwa 1,3 Millionen Euro liegen.

Bedeutendste Einnahmequellen im Verwaltungshaushalt sind mit 1,98 Millionen Euro die Einkommenssteuerbeteiligung sowie mit einer vorsichtig geschätzten Summe von 900.000 Euro die Gewerbesteuer. Danach folgen mit voraussichtlich 847.000 Euro Schlüsselzuweisungen. Diese dienen dazu, die fehlende Steuerkraft der Gemeinde auszugleichen. Da Söchtenau eine relativ steuerschwache Gemeinde ist, erhält diese vergleichsweise hohe Schlüsselzuweisungen.

Weitere Einnahmequellen sind mit 330.000 Euro die Grundsteuern sowie mit etwa 322.000 Euro sonstige Finanzeinnahmen wie beispielsweise allgemeine Zuweisungen vom Land, Steueranteile und auch die Hundesteuer.

Personal ist der größte Ausgabenposten

Auf der Ausgabenseite des Verwaltungshaushaltes stellen die Personalausgaben gemäß dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst mit rund 2,3 Millionen Euro den größten Kostenpunkt dar. Die von der Umlagekraft der Gemeinde abhängige Kreisumlage beläuft sich auf 1,6 Millionen Euro und die geschätzte Gewerbesteuerumlage beträgt 130.000 Euro.

Der Schulaufwand für Grund- und Mittelschule liegt bei 509.480 Euro, wobei hierbei durch den Neubau der Mittelschule Bad Endorf ein erhöhter Ansatz für die Schulverbandsumlage gebildet wurde.

Eine wichtige Einnahmequelle im Vermögenshaushalt ist eine geplante Kreditaufnahme von 1,7 Millionen Euro sowie mit etwa einer Million Euro die notwendige Entnahme aus der allgemeinen Rücklage. Eine für das Vorjahr geplante Kreditaufnahme über 1,25 Millionen Euro wurde laut Bürgermeister Summerer nicht in Anspruch genommen und in das Jahr 2025 verschoben.

Gemeinde verkauft Grundstücke

Durch Grundstücksverkäufe in den Neubaugebieten werden Einnahmen von 1,5 Millionen Euro erwartet. Die Beitragseinnahmen aus Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Erschließungsbeiträgen werden mit 314.000 Euro angesetzt. An staatlichen Zuweisungen für gemeindliche Investitionen werden insgesamt circa 1,6 Millionen Euro erwartet. Besonders hervorzuheben sind hierzu die Zuweisungen für das Feuerwehrfahrzeug der Wehr Schwabering in Höhe von etwa 110.000 Euro, für den Kindergartenerweiterungsbau in Höhe von 837.000 Euro sowie für den Geh- und Radwegebau 964.000 Euro.

Die Ausgaben im Vermögenshaushalt sind auch im Jahr 2025 von Baumaßnahmen und dem Erwerb von beweglichen Sachen geprägt. Für den Erwerb von Grundstücken und baulichen Anlagen sind insgesamt 1,4 Millionen eingeplant sowie für den Erwerb beweglicher Sachen 470.000 Euro.

Investitionen in Kindergarten und Gehwege

Bedeutende Investitionen sind rund 1,6 Millionen Euro für Einzelmaßnahmen im Rahmen der Erweiterung und des Umbaus des Kindergartens sowie etwa 1,3 Millionen Euro für den Bau von Geh- und Radwegen und für allgemeine Straßenbaumaßnahmen. Für den Erwerb eines Feuerwehrfahrzeugs sind im Haushalt 420.000 Euro einkalkuliert.

Trotz all dieser Investitionen ist eine Kredittilgung in Höhe von 123.500 Euro möglich. Der Schuldenstand der Gemeinde wird sich zum Jahresende pro Einwohner voraussichtlich auf 995 Euro belaufen. Die durchschnittliche Verschuldung vergleichbarer Gemeinden in Bayern liegt bei 762 Euro pro Einwohner. Bei einer Einwohnerzahl von 2742 Personen (Stand 30. Juni 2023) errechnet sich somit eine Gesamtverschuldung in Höhe von etwa 2,7 Millionen Euro.

Zusammenfassend bewerteten Bürgermeister Bernhard Summerer und Kämmerer Sebastian Schneider die aktuelle Finanzlage der Gemeinde als geordnet, die Haushaltslage gilt aber als angespannt.

Investitionen sorgfältig planen

Insbesondere die hohe Kreisumlage, die Erhöhung der Schulverbandsumlage sowie Einbrüche bei der Gewerbesteuer führen zu einer schwächer werdenden Finanzkraft von Söchtenau. Deshalb muss die Gemeinde auf der Ausgabenseite darauf achten, Investitionen sorgfältig zu planen. Auf der Einnahmenseite ist auf kostendeckende Gebühren sowie die konsequente Erhebung von Beiträgen für die gemeindlichen Leistungen zu achten.

Nach eingehenden Beratungen zu den einzelnen Einnahmen- und Ausgabepositionen genehmigte das Gremium mit 11:0 Stimmen den Haushaltsplan und die Haushaltssatzung für das Jahr 2025 sowie die damit verbundene Finanzplanung bis 2028.

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