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Favoritin der Jury

Geheimwaffe „Lillys magische Schuhe“: Saanvi Madishetty ist Rosenheims beste Vorleserin

Die Jury für den Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbes: (im Uhrzeigersinn von links oben) OVB-Reporterin Alexandra Schöne, Bettina Sölch von der Stadtbibliothek, Vorjahressiegerin Iliria Flach, Buchhändler Sebastian Brons und Lehrerin Katharina Pommerenke.
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Die Jury für den Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbes: (im Uhrzeigersinn von links oben) OVB-Reporterin Alexandra Schöne, Bettina Sölch von der Stadtbibliothek, Vorjahressiegerin Iliria Flach, Buchhändler Sebastian Brons und Lehrerin Katharina Pommerenke. Schöne

Saanvi Madishetty hat den Stadtentscheid des bundesweiten Vorlesewettbewerbs gewonnen. Die Schülerin am Ignaz-Günther-Gymnasium hat sich gegen sechs andere Sechstklässler durchgesetzt. Sie gehört damit zu den „555 Vorlesern Deutschlands“.

Rosenheim –Saanvi Madishetty holt tief Luft. Sie sitzt auf einer Couch, hinter ihr stehen mehrere grüne Pflanzen in einer Reihe. Auf der Fensterbank sitzt ein kleiner Buddha. Sie schlägt das Buch mit dem leuchtend lila Einband auf, blickt noch einmal kurz in die Kamera. Dann beginnt sie zu lesen. Mit lauter, klarer Stimme und gekonnter Betonung. Immer wieder blickt sie in die Kamera, die ihren Auftritt für den Vorlesewettbewerb auf Video aufnimmt. Wie um zu kontrollieren, dass die Zuschauer noch richtig bei der Sache sind.

Sechstklässler aus sieben Schulen

Saanvi Madishetty liest drei Minuten lang einen Auszug aus „Lillys magische Schuhe“, Band 1. Das Video hat sie beim Vorlesewettbewerb eingeschickt. Diesen richtet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zusammen mit Bibliotheken, Buchhandlungen und Schulen aus. Seit 1959 lesen junge Schüler aus sechsten Klassen um die Wette.

Im Regionalentscheid lesen die Gewinner der Lesewettbewerbe an den Schulen in der Stadt Rosenheim. Organisiert hat den Entscheid die Stadtbibliothek. Dieses Jahr haben alle Rosenheimer Gymnasien, beide Realschulen sowie die Grund- und Mittelschule Fürstätt und die Mittelschule Aising Teilnehmer in den Stadtentscheid geschickt. Vier Mädchen und drei Jungs. Im vergangenen Jahr waren es nur fünf Schülerinnen. „2021 konnten wegen Corona wahrscheinlich auch nicht alle Schulen interne Vorlesewettbewerbe ausrichten“, sagt Bettina Sölch von der Rosenheimer Stadtbibliothek.

Vorjahressiegerin ist auch dabei

Sie ist eines von fünf Jurymitgliedern. Dazu gehören außerdem Vorjahressiegerin Iliria Flach, Lehrerin Katharina Pommerenke, Buchhändler Sebastian Brons und OVB-Reporterin Alexandra Schöne. Die Jury trifft sich per Videokonferenz, damit Iliria Flach auch dabei sein kann. Sie ist mittlerweile nach Baden-Württemberg gezogen.

Alle schauen sich alleine die Videos der Teilnehmer an und bewerten Lesetechnik (Höchstzahl acht Punkte), Interpretation (maximal sechs Punkte) und Auswahl der Textstelle (höchstens vier Punkte). Danach werden die Ergebnisse zusammengezählt. „Ich bin immer wieder erstaunt, welche Qualität zum Teil dabei ist“, sagt Buchhändler Sebastian Brons, der vor einem massiven Bücherregal sitzt. „Viele machen das mit Souveränität und Selbstverständlichkeit.“ Man dürfe nicht vergessen, dass viele Teilnehmer auch beim Aufnehmen aufgeregt sind, ergänzt Bettina Sölch.

Besonders begeistert ist die gesamte Jury aber dann von Saanvi Madishetty. Für ihre Vorlesekunst gibt es viel Lob. „Fesselnd vorgelesen“ heißt es in der Besprechung, oder auch „meine Favoritin“. Bettina Sölch attestiert der Sechstklässlerin „wahnsinnig viel Charisma, dem kann man kaum widerstehen“.

Lesen als Rückzugsmöglichkeit

Saanvi erhält insgesamt 81 Punkte. Sie gewinnt damit vor Clara vom Karolinen-Gymnasium (75 Punkte) und wird auf Bezirksebene weiterlesen. Den dritten Platz mit 68 Punkten teilen sich Jonas, der aufs Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium geht, und Sarah Marie von der Städtischen Mädchenrealschule.

Bettina Sölch freut sich, dass so viele Schüler teilgenommen haben. „Wir schätzen es hoch, dass die jungen Leute ihre Leselust transportieren wollen“, sagt sie. Und bekräftigt gleichzeitig, wie wichtig Lesen sei. Zum Beispiel als Rückzugsmöglichkeit, nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Und: „Man kann mit Lesen ganz viel erreichen im Leben. Denn wer lesen kann, ist klar im Vorteil.“

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