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Feuerwehr Bad Feilnbach feiert 150-jähriges Jubiläum

Gefrorenes Wasser in der Leitung und ein VW Käfer als Zugfahrzeug

1992 brannte das Restaurant an der Kreuzstraße.
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1992 brannte das Restaurant an der Kreuzstraße.

Anlässlich des Jubiläums mit großem Festwochenende zeigt ein Rückblick die Entwicklung und spannende Einsätze in der Historie der Feuerwehr Bad Feilnbach.

Bad Feilnbach – Die Vorbereitungen für das große Festwochenende der Feuerwehr Bad Feilnbach von Freitag, 23., bis Montag, 26. Juni, laufen auf Hochtouren. Seit Monaten planen und arbeiten die Kameraden rund um Festleiter Robert Gsinn, um ein unvergessliches Jubiläum feiern zu können. Dazu gibt es auch einen Blick in die Geschichte von Verein und Feuerwehr.

Tatsächlich existierte die Feuerwehr Bad Feilnbach in der heutigen Form nicht bereits von Beginn an. Im Gründungsjahr 1873 war der Ort mit dem heutigen Ortskern noch gar nicht vorhanden. Die Grenze zu den Nachbargemeinden waren die Ortsteile Jenbach und Lippertskirchen, die Feuerwehrhäuser mit je einer fahrbaren Handpumpe besaßen. Die Orte Wiechs und Feilnbach arbeiteten bei der Brandbekämpfung bereits von Anfang an zusammen. 1932 entwickelte sich der Ortskern von Feilnbach, damals wurde eine Motorpumpe angeschafft und im Feuerwehrgerätehaus beim Riesenberger am Osterbach stationiert.

Jugendliche und Frauen im Löscheinsatz in Kriegszeiten

Während des Zweiten Weltkrieges wurden 15-jährige Burschen zu einem Katastrophenzug rekrutiert, die man mit dem Bus zu Aufräum- und Löscharbeiten nach München brachte. Ein 20 Stundenkilometer schneller Traktor transortierte die Motorpumpe. Die ersten Frauen kamen bereits 1943 zur Feuerwehr, als die Wehrführer auch Frauen und Mädchen rekrutieren mussten. Nach noch vorhandenen Aufzeichnungen leisteten 50 Frauen zuverlässig den Feuerwehrdienst.

Nach dem Krieg hatte der Gerätewart Johann Riesenberger viele Feuerwehrgeräte aus Wehrmachtsbeständen zusammengesammelt. So kam die Feilnbacher Wehr vorübergehend zu einem Tanklöschfahrzeug. 1967 weihte die Wehr das Feuerwehrhaus an der Bahnhofstraße ein. 30 Jahre später begannen die Abrissarbeiten am Gerätehaus. Im neu errichteten ersten Stock wurde ein Kommandantenbüro, Toiletten, Duschen, eine Küche und das Vereinsstüberl eingerichtet.

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Neben vielen kleineren Einsätzen gab es auch große Ereignisse, die in der Chronik und der Festschrift zum Jubiläum nachzulesen sind. Dokumentiert ist beispielsweise der Einsatz 1946 beim Brand des „Sterneckerhofes“ in Steinach. Damals musste die schwere und eisern bereifte Paul-Ludwig-Pumpe per Hand die ungeteerte Wendelsteinstraße hinaufgezogen werden. Beim Löscheinsatz am Auerberg beim „Kaltenbrunnerhof“ wenige Jahre zuvor schleppte ein VW Käfer die Pumpe den schlechten Thalhäuslweg hinauf. Im gleichen Jahr brannten die Filze beim damaligen Gasthof Eulenau. Die Löscharbeiten dauerten eine ganze Woche. Immer wieder kam es zu Bränden von meist landwirtschaftlichen Anwesen, 1958 und 1959 war die Möbelfabrik „Ettig“ in der heutigen Ortsmitte von Bad Feilnbach Ziel des Löscheinsatzes. Beim Brand im Januar 1959 wurden die Löscharbeiten durch tiefen Schnee und eisige Kälte behindert. Das fließende Wasser in den Schlauchleitungen gefror, das Werk brannte nieder. Ein erneuter Filzenbrand im April 1968, der etwa 150 Hektar Wald in Ascheboden verwandelte, forderte 400 Feuerwehrkräfte aus Bad Feilnbach und Umgebung. In Erinnerung bleibt auch der Großbrand des Reithofes im April 1984. Ein massiver Löscheinsatz konnte nicht verhindern, dass die beiden Gebäude niederbrannten, ein Schaden in Millionenhöhe entstand.

In der jüngeren Vergangenheit löschte die Feuerwehr Brände im Bistro „Haxn“ an der Kufsteiner Straße und verhinderte beim Brand des Sägewerks an der Ackerpointstraße ein Übergreifen der Flammen auf umliegende Gebäude.

Ereignisse, die belasten

Viele Kameraden hat auch das Zugunglück in Bad Aibling im Februar 2016 geprägt. Die Feuerwehr Bad Feilnbach war zur Personenrettung, zum Sichern von Gegenständen und zur Bergung der Zugführer eingesetzt. Der letzte große Brand ereignete sich im August 2021 in einem landwirtschaftlichen Anwesen im Auer Kreuthweg.

Immer wieder mussten Unwetterschäden beseitigt werden. Als markante Einsätze gingen der schwere Hagelsturm im August 1974 und die Überschwemmung im Mai 1995 in die Feuerwehrgeschichte ein.

„Vieles hat sich in den 150 Jahren der Feuerwehrgeschichte verändert, die Technik und die Ausrüstung wurden moderner, die Kameradschaft und der Zusammenhalt sind jedoch gleichgeblieben“, resümiert Feuerwehrvereinsvorsitzender Korbinian Zehetmair.

Ein weit sichtbarer Feuerschein verhieß nichts Gutes im April 1984: Der Reithof stand in Vollbrand.

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